WOVON EIN MILLIONÄR TRÄUMT
Jahr abgelaufen ist.“
Unerwartet stiegen Wut und Frustration in Michael auf. „So schlimm wäre das nun auch wieder nicht!“
„Für dich vielleicht nicht.“
Michael musste tief durchatmen, um sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr Bellas Reaktion ihn aufbrachte. „Wenn du möchtest, kannst du später gern behaupten, dass du mich hast sitzen lassen.“
Bella lachte hell auf. „Na klar“, sagte sie schließlich amüsiert. „Als ob mir das irgendjemand glauben würde!“
„Was spricht denn dagegen?“
„Dass du ein gut aussehender, reicher Junggeselle bist, den so gut wie jede Frau mit Handkuss nehmen würde.“
„Dann bist du eben eine der wenigen Ausnahmen. Wenn du morgen nicht um sechs bei mir bist, hole ich dich um halb sieben in deiner Wohnung ab. Viel Spaß noch mit den Gummibärch…“
„Warte!“
„Was ist denn noch?“
„Ich weiß nicht, was ich anziehen soll“, antwortete sie zerknirscht.
„Dann gehst du eben morgen einkaufen. Ich schicke dir einen Fahrer mit meiner Kreditkarte vorbei.“
„Aber ich muss morgen arbeiten! Samstag ist unser umsatzstärkster Tag!“
„Dann machst du eben eine etwas längere Mittagspause.“ Michael blieb unnachgiebig.
Bella seufzte. „Du bist so ein Diktator! Dir würde es nur recht geschehen, wenn ich deine Kreditkarte bis zum Limit ausnutze.“
Wieder musste er lachen. „Versuch’s nur, das schaffst du im Leben nicht!“
Nach einem anstrengenden Vormittag im Spa eilte sie zur Shoppingmeile von Atlanta. Bella fühlte sich zwar nicht wohl dabei, auf Michaels Kosten einzukaufen. Doch es ging nicht anders.
Nachdem sie sich in mehreren Edelboutiquen umgesehen hatte, hatte sie noch immer nichts Passendes gefunden. Einer Eingebung folgend, betrat sie schließlich eine Vintage-Boutique, wo sie ein schwarzes, mit Perlen besticktes Abendkleid aus weich fließendem Chiffon im Charleston-Stil fand. Es passte toll zu ihren schwarzen Lederstiefeln und dem Seidenschal, den sie aus Europa mitgebracht hatte. Damit würde sie zwar sicher nicht wie eine der kleinen Prinzessinnen aussehen, die das Essex House am Abend stürmen würden. Aber es passte perfekt und kostete auch kein Vermögen.
Den Rest des Nachmittags arbeitete sie hart, damit sie sich etwas früher verabschieden konnte. Als sie das Spa schließlich verließ, konnte sie nur mit Mühe die Aufregung und Vorfreude unterdrücken. Mit jeder Minute schien ihre Nervosität zu steigen.
Lächerlich, dachte sie, während sie roten Lippenstift auftrug und sich die Wimpern tuschte. Diese ganze Veranstaltung war doch eine einzige Farce!
Als es klingelte, schlug ihr das Herz dennoch bis zum Hals. Michaels Fahrer! Eilig griff Bella nach ihrer Handtasche, hing sich Schal und Mantel über den Arm und lief zur Haustür.
Zu ihrer Überraschung holte Michael sie persönlich ab. Und in seinem schwarzen Smoking sah er so umwerfend aus, dass es Bella den Atem verschlug. „Oh, dich habe ich gar nicht erwartet!“, brachte sie schließlich hervor.
„Und wen dann?“, fragte er und zog die Augenbrauen hoch.
„Na, deinen Fahrer!“, erwiderte sie, während er sie eingehend und von Kopf bis Fuß musterte.
„Du …“ Er zögerte kurz, und ein feines Lächeln umspielte seine Lippen. „… funkelst“, vervollständigte er den Satz schließlich wie ein Gentleman.
Sein Kompliment brachte Bella noch mehr durcheinander. „Danke. Deine Kreditkarte hat nicht allzu sehr gelitten.“
„Ich habe dir doch gesagt, dass mir das egal ist!“ Er warf einen Blick an ihr vorbei in ihre Wohnung. „Hier wohnst du also?“
„Ja“, antwortete Bella zögerlich. Im Vergleich zu Michaels Haus glich ihre Wohnung mehr einer Hundehütte. „Es ist klein, aber gemütlich.“
„Nicht gerade eine gute Gegend.“
„Ich brauche keinen privaten Sicherheitsdienst, um mich wohlzufühlen“, entgegnete sie steif, schloss die Tür hinter sich und lief den Flur entlang.
„Ich wollte dich nicht beleidigen“, sagte Michael hinter ihr. „Glaubst du, dass ich immer so gelebt habe wie jetzt?“ Mit einigen großen Schritten hatte er sie eingeholt. „Du weißt doch genau, woher ich komme.“
„Wenn man dich so in deinem Smoking sieht, könnte man es glatt vergessen“, murmelte sie.
„Bitte vergiss es nie! Mir gefällt, dass mein Geld dich nicht interessiert.“
„Was mir allerdings nicht erspart, mit dir zu dieser blöden Weinprobe zu gehen.“
Er nahm ihre Hand. „Keinesfalls! Und abgesehen davon bin ich mir ziemlich sicher,
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