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Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition)

Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition)

Titel: Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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plötzlich mit einer Ernsthaftigkeit, die ihn überraschte. „Vielleicht können sie uns ja alle einmal hier im Schloss besuchen.“
    Da er vorhatte, Eindruck bei der königlichen Familie zu schinden, hielt er das für keine sehr schlaue Idee. „Ich weiß nicht, ob das so gut wäre.“
    „Schämen Sie sich etwa für Ihre Familie?“, fragte sie stirnrunzelnd.
    Wieder einmal überraschte ihre Offenheit ihn. „Ich fürchte, dass eher das Gegenteil der Fall sein dürfte.“
    Aus großen Augen sah sie ihn an. „Ihre Familie schämt sich für Sie?“
    „Vielleicht ist schämen nicht der richtige Ausdruck, aber sie sind nicht wirklich damit einverstanden, welchen Weg ich eingeschlagen habe.“
    „Wie kann das sein? Sie haben doch so viel im Leben erreicht. Wie kann Ihre Familie da nicht stolz auf Sie sein?“
    Das hatte er sich selbst auch schon unzählige Male gefragt. Aber irgendwann hatte er aufgegeben, es verstehen zu wollen. Er kümmerte sich nicht länger darum, was seine Angehörigen über ihn dachten. „Es ist kompliziert.“
    Sanft berührte sie ihn am Arm. „Wie dem auch sei, ich jedenfalls finde Sie erstaunlich. Vom ersten Augenblick an habe ich gewusst, dass Sie etwas Besonderes sind.“
    Ihr war deutlich anzusehen, dass sie meinte, was sie sagte. Seltsamerweise wünschte Garrett sich, dass er dasselbe über Louisa sagen könnte. Er war sicher, dass sie auf ihre Weise einzigartig war und hoffte, dass er das eines Tages zu schätzen lernte.
    „Sagen Sie die Wahrheit!“, forderte sie ihn jetzt auf. „Hat meine Familie Sie abgeschreckt?“
    Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen machte sie sich darüber aufrichtig Sorgen, aber Garrett hatte schließlich einen Plan. Es brauchte schon mehr als bohrende Fragen ihrer Geschwister, um ihn in die Flucht zu schlagen. Sacht drückte er ihren Arm. „Auf gar keinen Fall.“
    Erleichtert lächelte sie. „Das ist gut. Ich mag Sie nämlich wirklich, Garrett.“
    Nie zuvor war er einer Frau begegnet, die so offenherzig mit ihren Gefühlen umging und sich dermaßen aus dem Fenster lehnte. Einerseits mochte er diese Eigenschaft an Louisa sehr, andererseits fühlte er sich deswegen unwohl. Sein Vater hatte ihm beigebracht, dass es ein Zeichen von Schwäche war, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. In dieser Hinsicht war sein Vater ihm mit gutem Beispiel vorangegangen: Falls er seine Söhne liebte, hatte er es zumindest nie gesagt.
    Garrett ahnte, dass er lernen musste, ein wenig freizügiger mit seinen Gefühlsäußerungen umzugehen, wenn er wollte, dass diese Beziehung funktionierte. Zumindest solange, bis er einen Adelstitel in der Tasche und Louisa seinen Ring am Finger hatte.
    Lächelnd erwiderte er: „Das beruht ganz auf Gegenseitigkeit, Eure Hoheit.“

4. KAPITEL
    Als Louisa zu Garrett aufsah, wirkte sie so süß und unschuldig. Fast bekam er Gewissensbisse, weil er sie so täuschte.
    „Ich finde, dass wir uns gut genug kennen, um uns zu duzen“, schlug sie vor.
    „Sehr gern, Louisa.“
    „Können wir offen miteinander reden?“
    „Machst du das nicht immer?“
    Sie errötete leicht, was ganz reizend aussah, und biss sich auf die Lippe. „Verzeihung. Es ist eine dumme Angewohnheit von mir, alles zu sagen, was mir gerade in den Sinn kommt. Das treibt jeden in den Wahnsinn.“
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich finde das sehr ehrlich.“ Es sei denn, das ist Louisas besondere Masche, dachte er. Er wusste jedoch instinktiv, dass sie überhaupt nicht dazu in der Lage war, etwas Unaufrichtiges zu tun oder zu sagen.
    „Du musst wissen, dass ich keineswegs auf eine kurze Beziehung aus bin. Ich möchte eine Familie gründen.“ Sie blieb stehen und sah ihn an. „Ich muss unbedingt wissen, ob du dasselbe oder einfach nur deinen Spaß haben willst.“
    „Ich bin siebenunddreißig Jahre alt, Louisa. Ich hatte schon genügend Spaß in meinem Leben.“
    „Wenn das so ist, sollte ich noch etwas preisgeben.“
    Warum beschlich ihn nur plötzlich das Gefühl, dass ihm nicht gefallen würde, was sie zu sagen hatte?
    „Wir sollten über Kinder reden.“
    Er atmete auf. Sie war in der Tat alles andere als zurückhaltend, doch seltsamerweise mochte er das. „Was ist mit Kindern?“
    „Ich will eine große Familie.“
    Misstrauisch sah er sie an. „Wie groß?“
    Sie verstärkte den Griff um seinen Arm, als ob sie befürchtete, Garrett könne jetzt doch noch die Flucht ergreifen. „Wenigstens sechs Kinder. Vielleicht auch mehr.“
    Einen Augenblick

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