Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition)
wie du!“
„Tut mir leid. Wenn ich gewusst hätte …“
„Ach, auch egal. Ich hab gerade im Fernsehen gesehen, dass die Prinzessin bei dir gewesen ist.“
„Ja, da waren ziemlich viele Reporter vor dem Haus.“
„Und du hast ihnen ein bisschen Stoff geliefert.“
„Was meinst du damit?“
Nachdem Wes erzählt hatte, was er im Fernsehen gesehen hatte, stöhnte Garrett auf. Plötzlich war ihm egal, was Ian wusste oder nicht wusste.
„Ich schätze, das war keine Absicht?“, fragte Wes.
Nein. Und Garrett hatte das Gefühl, er würde von Chris deswegen noch einiges zu hören bekommen – falls die königliche Familie ihn nicht bereits aus ihrem Leben gestrichen hatte.
„Bin schon da!“, rief Louisa, als sie pünktlich um sieben Uhr in Melissas Krankenzimmer eintraf.
Die anderen schwiegen. Melissa hatte sich im Bett zurückgelehnt. Chris stand neben ihr, die Arme vor der Brust verschränkt. Aaron und Liv saßen bei den Fenstern, Anne ihnen gegenüber. Und alle starrten Louisa an. Wussten sie etwa, was sie getan hatte?
Natürlich nicht. Im Wagen hatte sie ihre Kleidung und ihr Make-up wieder hergerichtet. „Was ist? Warum starrt ihr mich so an?“
„Wir haben dich gerade im Fernsehen gesehen“, antwortete Anne amüsiert.
„Und?“, fragte Louisa. Sie waren doch alle ständig aus irgendeinem Grund im Fernsehen. Und ihre Beziehung zu Garrett war schließlich kein Geheimnis.
Alle wirkten verlegen.
Melissa brach das Schweigen. „Du hast ein bisschen … zerzaust ausgesehen.“
Stimmt. Sie hatte vergessen, ihre Frisur zu prüfen, bevor sie das Haus verlassen hatte. „Mein Haar hat also nicht gelegen. Das ist doch kein Weltuntergang!“
„Also“, meinte Liv gequält. „Da war auch noch deine Bluse …“
„Was ist damit?“, fragte Louisa gereizt, sah an sich herunter – und erschrak. In der Eile hatte sie sich die Bluse falsch zugeknöpft. „Ups“, entfuhr es ihr, bevor sie sich abwandte, um den Schaden zu beheben.
„Das heißt wohl, dass du in der Hochzeitsnacht doch keine Jungfrau mehr bist“, kommentierte Anne.
Empört drehte Louisa sich zu ihr um. Das hätte doch ein Geheimnis zwischen ihnen beiden bleiben sollen! „Was ist eigentlich dein Problem, Anne?“, fragte sie wütend.
„Müssen wir mit einer Blitzheirat rechnen, oder wart ihr klug genug, ein Kondom zu verwenden?“, fragte Anne schnippisch, statt die Frage zu beantworten.
„Anne!“, rief Chris ermahnend.
„Obwohl es eigentlich niemanden etwas angeht“, entgegnete Louisa verärgert, „kann ich euch mitteilen, dass ich immer noch unberührt bin!“ Mehr oder weniger jedenfalls.
„Das mag ja stimmen“, sagte Aaron. „Trotzdem siehst du aus, als hättest du den Nachmittag im Bett verbracht.“
„Das sieht nur so aus.“ Louisa sah ihn eindringlich an.
„Das beweist doch nur, wie gedankenlos du bist!“, fuhr Chris sie plötzlich an.
„Ich hatte es eilig, weil ich rechtzeitig hierherkommen wollte. Wenn ich mir Zeit gelassen hätte, um mich richtig anzuziehen, wäre ich zu spät gekommen. Dann hättet ihr euch darüber aufgeregt.“
„Du hättest auch einfach früher mit dem aufhören können, was immer du da getrieben hast. Die Familie kann so etwas jetzt gar nicht gebrauchen. Das wirft ein schlechtes Licht auf mich“, entgegnete Chris ernst.
„Bitteschön, was hat das denn mit dir zu tun?“
„Louisa, ich bin dafür verantwortlich, in Vaters Abwesenheit die Familie zusammenzuhalten. Und was sollen unsere Eltern denken, wenn sie jetzt die Nachrichten sehen? Wen werden sie wohl dafür zur Verantwortung ziehen?“
Darüber hatte sie gar nicht nachgedacht. Beschämt biss sie sich auf die Lippe und senkte den Blick. „Tut mir leid.“
Manchmal vergaß sie einfach, unter wie viel Druck Chris stand. Jetzt sah sie ein, dass sie verantwortungslos und egoistisch gehandelt hatte.
„Ich möchte, dass Anne für mich morgen die Rede hält“, sagte Chris.
Wie gewonnen, so zerronnen, dachte Louisa. „Ich verstehe.“
„Nächstes Mal bist du vorsichtiger“, ermahnte er sie noch.
Erleichtert atmete sie auf. Wenigstens stellte er sie nicht unter Hausarrest oder verbot ihr, Garrett wiederzusehen. Sie bekam ihre zweite Chance. „Ja, versprochen.“
In diesem Moment klingelte ihr Handy. Als sie einen Blick aufs Display warf, sah sie, dass es Garrett war. „Ich muss den Anruf annehmen“, sagte sie zu Chris, der sie daraufhin gehen ließ.
Vorerst jedenfalls. Von nun an musste sie aufpassen. Ein weiteres
Weitere Kostenlose Bücher