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Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition)

Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition)

Titel: Wovon eine Prinzessin träumt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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Mal würde ihr Bruder sich sicher nicht so nachsichtig zeigen.

11. KAPITEL
    Louisa flüchtete in den Warteraum, bevor sie den Anruf entgegennahm. „Hi!“, sagte sie atemlos.
    „Störe ich gerade?“, fragte Garrett irritiert.
    „Nein, dein Timing ist perfekt. Chris hat mir nur gerade eine erniedrigende Standpauke gehalten.“
    „Ich nehme an, sie haben die Nachrichten gesehen?“
    „Ja. Du auch?“
    „Ja. Ein Freund hat mich angerufen und ich habe den Fernseher eingeschaltet. Es ist auf fast jedem Kanal.“
    „Aaron hat gesagt, ich sehe aus, als hätte ich den Nachmittag im Bett verbracht.“
    „Ja, das stimmt, tut mir leid.“
    „Warum entschuldigst du dich?“
    „Weil ich dich so nie hätte fortgehen lassen dürfen. Ich habe dich ja gesehen, fand dich aber total sexy. Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass es auch den Reportern auffallen könnte.“
    „Und meine Bluse?“
    „Das ist mir leider nicht aufgefallen, sonst hätte ich es dir gesagt.“ Er schwieg kurz. „Ist Chris sauer?“
    „Weniger sauer, mehr enttäuscht. Ich fühle mich schrecklich und habe ihm versprochen, nächstes Mal besser aufzupassen.“
    „Heißt das, dass unsere Verabredung am Samstag noch steht?“
    „Auf jeden Fall. Und Donnerstag habe ich jetzt auch Zeit, weil Chris Anne gebeten hat, ihn zu vertreten. Leider vertraut er mir nicht mehr so.“
    „Ich habe mich zwar mit Wes zum Golfen verabredet, aber das könnte ich ausfallen lassen.“
    Sie versuchte, sich die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. „Nein, mach das nicht. Ich will keine von den Frauen sein.“
    „Von welchen?“
    „Von denen, die ihre Freunde dazu zwingen, jede Sekunde mit ihnen zu verbringen. Also geh ruhig Golf spielen! Wir treffen uns am Samstag.“
    Plötzlich wurde die Tür zu Melissas Zimmer geöffnet, und Anne betrat den Flur. Sie warf Louisa einen nervösen Blick zu, bevor sie zur Frauentoilette ging. Was hat sie nur, fragte Louisa sich.
    „Wirklich? Wes hätte dafür sicher Verständnis“, sagte Garrett.
    „Wirklich. Ich habe selbst eine Menge zu tun.“ Sie freute sich darüber, dass er lieber mit ihr zusammen sein wollte, fand aber auch, dass er seine Freiheit genießen sollte. „Ruf mich doch morgen an, bevor du ins Bett gehst“, schlug sie ihm vor.
    „Ist elf Uhr zu spät?“
    „Mein Telefon liegt auf dem Nachttisch.“ Vielleicht könnten sie Telefonsex … Louisa wollte Garrett gerade einen zarten Hinweis geben, da hörte sie ein verräterisches Geräusch aus dem Damenwaschraum. „Garrett, ich muss jetzt aufhören“, verabschiedete sie sich. „Wir sprechen uns dann morgen!“
    Nachdem sie aufgelegt hatte, ging Louisa zur Waschraumtür und lauschte. Zunächst war es still, doch dann ertönte der unverkennbare Laut erneut. Louisa klopfte an. „Anne? Geht es dir gut?“
    „Prima“, antwortete ihre Schwester gepresst.
    „Kann ich dir helfen?“, fragte Louisa besorgt.
    „Nein, verschwinde!“
    Sie seufzte. „Könntest du bitte aufhören, so rumzuzicken, und mich einfach reinlassen? Aus völlig unbegreiflichen Gründen mache ich mir nämlich Sorgen um dich!“
    Ein paar Sekunden verstrichen, dann hörte Louisa die Toilettenspülung, und die Tür wurde aufgeschlossen.
    „Du kannst reinkommen!“
    Nachdem sie die Tür geöffnet hatte, betrachtete Louisa bestürzt ihre Schwester, die auf dem Boden neben dem WC-Becken saß, die Wange an die Wand gelehnt. Abgesehen von den zwei roten Flecken auf ihrer Wange war sie kreideweiß im Gesicht. Schnell trat Louisa ein und schloss die Tür hinter sich. „Was ist los? Bist du krank?“
    Anne schüttelte den Kopf. „Mir geht es gut.“
    „Sehr witzig.“ Louisa wollte ihre Stirn berühren, doch Anne stieß ihre Hand beiseite.
    „Ich habe kein Fieber.“
    „Wenn du krank bist, solltest du Melissa nicht zu nahe kommen.“
    „Ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht krank bin.“
    Was konnte es dann sein … „Oh, mein Gott! Hast du Bulimie?“
    Anne lachte leise. „Louisa, wenn ich Bulimie hätte, würde ich mich nach dem Essen übergeben, nicht davor.“
    „Und was ist es dann? Das ist doch nicht gesund!“
    „Bei manchen gesunden Frauen ist es normal“, erwiderte Anne.
    Es dauerte eine Weile, bis Louisa begriff. „Oh, mein Gott“, flüsterte sie erschrocken. „Bist du etwa schwanger?“
    „Das darfst du niemandem erzählen!“
    „Oh, mein Gott“, wiederholte Louisa fassungslos.
    „Jetzt stell dir vor, wie ich mich nach dem Schwangerschaftstest gefühlt habe.“

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