Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 01 - Aufstieg der Horde

WoW 01 - Aufstieg der Horde

Titel: WoW 01 - Aufstieg der Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
Winters war dem Frühling gewichen, mittlerweile herrschte die Wärme des Sommers, und ihre Freundschaft bestand noch immer. Durotan wusste, dass sie beobachtet wurden, aber solange sich niemand einmischte, störte er sich nicht daran.
    Durotan schloss die Augen und ließ seine Finger über das Moos streifen. Der Schamane sagte, dass alle Dinge Leben enthielten, Kraft und einen Geist. Sie waren tief durchdrungen von den Geistern der Elemente Erde, Luft, Feuer und Wasser und dem Geist der Wildnis. Angeblich konnten die Schamanen die Lebenskraft in der Erde und auch in totem Stein erkennen. Alles, was Durotan fühlte, war die leicht feuchte Kühle des Mooses und der Erde unter seinen Händen.
    Doch die Erde zitterte!
    Er riss die Augen auf, sprang auf, und seine Hände griffen instinktiv zu dem gespickten Stock, den er immer mit sich herumtrug. Orgrim bevorzugte einen schweren Hammer aus Holz und Metall, die traditionelle Waffe der Schwarzfelskrieger und eine vereinfachte Version des legendären Hammers, den er eines Tages erhalten sollte.
    Die beiden Jungen tauschten einen Blick. Sie mussten nicht miteinander reden, um sich zu verständigen. War das, was die Erde zum Zittern brachte, vielleicht ein großer Spalthuf? Einer mit einem struppigen Pelz, aus dem man wundervolle Decken machen konnte, und aus herrlichem roten Fleisch, mit dem man fast den ganzen Clan ernähren konnte? Oder war es etwas Gefährlicheres?
    Was lebte überhaupt im Wald von Terokkar? Sie waren hier erst einmal gewesen...
    Gleichzeitig sprangen sie auf, und ihre kleinen dunklen Augen starrten in die auf einmal bedrohlich wirkende Düsternis zwischen den dicht beieinanderstehenden Bäumen, nach dem Tier Ausschau haltend, das dieses Geräusch verursacht haben könnte.
    Bumm.
Die Erde wurde wieder erschüttert. Durotans Herz schlug schneller. Wenn es ein kleiner Spalthuf war, konnten sie ihn vielleicht gemeinsam erlegen und die Beute mit ihren beiden Clans teilen. Er schaute zu Orgrim und sah die Augen des anderen vor Erregung leuchten.
    Bumm.
    Bumm.
    Krach.
    Beide Jungen schnappten nach Luft und zogen sich zurück, während sich das Geräusch näherte. Ein Baum, der nur wenige Yards von ihnen entfernt stand, zersplitterte direkt vor ihren Augen, und dann sahen sie das Ding, das die Geräusche verursachte und den uralten Baum ganz beiläufig zerschmettert hatte.
    Es war gigantisch, hielt einen Knüppel, der so groß war wie die beiden Orcs, und es war definitiv kein Spalthuf.
    Und es hatte sie gesehen.
    Es öffnete das Maul und brüllte etwas, das kaum verständlich war, aber Durotan wollte auch keine Zeit darauf verschwenden herauszufinden, was das Ding wohl meinte.
    Gleichzeitig wirbelten die beiden Jungen herum und flohen. Durotan wünschte sich sehnlichst, das Rennen nicht gelaufen zu sein, weil sich seine Beine noch nicht vollständig wieder erholt hatten. Doch sie bewegten sich, und der Drang zu überleben verlieh ihm zusätzliche Energie.
    Wie konnten sie nur so tief in das Territorium der Oger geraten sein? Und wo war der Gronn? Durotan stellte sich vor, wie sich der Herr des Ogers seinen Weg durch die Bäume erzwang, so wie es vorhin der Oger getan hatte. Ein Gronn überragte einen normalen Oger, wie der wiederum einen Orc überragte. Er sah noch scheußlicher als ein Oger aus, als würde er aus Erde und nicht aus Fleisch bestehen.
    Der Gronn war da, und er sah Durotan und Orgrim mit seinem blutunterlaufenen Auge. Dann schickte er ihnen den Oger hinterher.
    Durotan und Orgrim waren noch nicht in dem Alter, in dem es ihnen erlaubt war, mit den Kriegern ihrer Clans auf Ogerjagd zu gehen, von der Jagd auf Gronns ganz zu schweigen. Sie waren nur dabei, wenn es sich um eine weniger gefährliche Beute handelte, zum Beispiel um einen Talbuk. Aber Durotan hatte sich immer nach dem Tag gesehnt, wenn er endlich eine dieser schrecklichen Kreaturen jagen durfte und diese Ehre für sich und seinen Clan erringen konnte.
    In diesem Fall aber empfand er anders. Die Erde vibrierte weiterhin, und die Schreie des Ogers erklangen dicht hinter ihnen.
    »Kleine Orcs zerschmettern! Ich zerschmettern!« Das Brüllen, das folgte, ließ Durotans Ohren fast bluten.
    Das Ding holte auf. Entgegen der panischen Anweisung seines Hirns, das seinem Körper befahl, schneller zu laufen –
schneller, verdammt noch mal!
-, konnte Durotan den Abstand nicht vergrößern. Das Wesen war schon so nahe, dass sein riesiger Schatten in dem letzten Rest Licht, das durch die Bäume

Weitere Kostenlose Bücher