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WoW 01 - Aufstieg der Horde

WoW 01 - Aufstieg der Horde

Titel: WoW 01 - Aufstieg der Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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drang, auf die beiden Orcs fiel.
    Die Bäume standen an dieser Stelle weiter auseinander. Sie näherten sich dem Waldrand. Durotan lief weiter, erreichte eine Wiese und hatten wieder weiches Gras unter den Füßen. Orgrim war ein kleines Stück vor ihm. Verzweiflung durchfuhr Durotan, gefolgt von einer dunklen Welle der Wut.
    Sie waren noch keine Erwachsenen! Sie waren noch nicht auf ihrer ersten richtigen Jagd gewesen, sie hatten noch nicht am Feuer mit den Mädchen getanzt, hatten ihre Gesichter noch nicht im Blut ihrer ersten selbst erlegten Beute gebadet. Es gab so vieles, was sie noch nicht gemacht hatten. In einem glorreichen Kampf zu sterben war eine Sache. Aber sie waren der schrecklichen Kreatur derart unterlegen, dass ihr Tod eher mitleiderregend statt glorreich sein würde.
    Er wusste, es würde ihn wertvolle Sekunden kosten, aber er konnte dem Drang nicht widerstehen, und so wandte Durotan den Kopf und schrie dem Oger einen Fluch zu, bevor der ihn mit seinem Knüppel platt schlug.
    Was er sah, ließ ihm den Mund offen stehen.
    Ihre Retter verursachten nicht mal ein Geräusch. Sie bewegten sich absolut leise, eine ruhige Flut von Blau, Weiß und Silber, die scheinbar aus der Luft kam. Durotan hörte das vertraute Geräusch von Pfeilen, die durch die Luft sirrten, und einen Herzschlag später klangen die Schreie des Ogers nicht mehr wütend, sondern gequält. Dutzende Pfeile, die auf seinem massigen bleichen Körper klein und unbedeutend wirkten, schienen ihm aus dem Leib zu sprießen und stoppten seinen tödlichen Vormarsch. Er brüllte und versuchte, die Pfeile abzuwischen.
    Eine klare Stimme erklang. Obwohl er die Sprache nicht verstand, erkannte Durotan Worte der Macht, wenn er sie hörte, und seine Haut prickelte. Plötzlich war die Luft voller Blitze. Aber die waren anders als alle Blitze, die Durotan zuvor gesehen hatte, wenn ein Schamane sie erzeugte. Blaue, weiße und silberne Energie zuckte um den Oger, umwirbelte ihn und zog sich wie ein Netz zusammen. Das Monster brüllte wieder und fiel dann um, dass die Erde bebte.
    Dann sah Durotan die Draenei. Ihre Körper wurden von einer Art Metallrüstung bedeckt, die die kühlen Farbtöne der magischen Energie widerspiegelte. Durotans Blick wurde davon verwirrt. Sie stürzten sich auf den Oger, Klingen blitzten, mehr Worte der Macht wurden gerufen, und Kommandos wurden erteilt. Durotan war gezwungen, die Augen zu schließen, um bei dem Anblick nicht den Verstand zu verlieren.
    Schließlich wurde alles still, und Durotan öffnete wieder die Augen. Der Oger war tot. Seine Augen starrten ins Leere, seine Zunge quoll aus einem Maul hervor, dessen Lippen man abgeschnitten hatte, und sein Körper war mit rotem Blut und schwarzen Verbrennungen bedeckt.
    Die Stille war so intensiv, dass Durotan seinen eigenen Atem und den von Orgrim hörte. Die beiden schauten sich an, erstarrt von dem, was sie gerade miterlebt hatten.
    Beide hatten schon vorher Draenei gesehen, aber nur aus der Ferne. Sie kamen hin und wieder zu jedem Clan, um ihre sorgfältig gefertigten Werkzeuge, Waffen und Dekorationsgegenstände gegen die dicken Pelze von Waldtieren, grell gewobene Tücher und Rohmaterialien, die die Orcs herstellten, zu tauschen. So ein Treffen war immer interessant für die Clans, aber der Handel dauerte nie länger als ein paar Stunden. Die Draenei, blauhäutig, mit sanfter Stimme und zurückgezogen lebend, ließen niemanden an sich heran, und kein Clanführer hatte sie je in sein Zelt eingeladen. Die Beziehungen waren freundlich, aber distanziert, und jeder schien es dabei belassen zu wollen.
    Der Anführer der Gruppe, die so unerwartet aufgetaucht war, kam auf Durotan zu. Vom Boden aus sah er, was ihm nie aufgefallen war, wenn er die Draenei aus der Ferne beobachtet hatte.
    Ihre Beine verliefen nicht direkt senkrecht von ihrem Körper bis zum Boden, sondern bogen sich nach hinten, und sie endeten in gespaltenen Hufen, die in Metall eingeschlossen waren. Und sie hatten einen haarlosen dicken Schweif, der hin- und herfegte.
    Der Anführer beugte sich über ihn und bot Durotan die starke blaue Hand an. Der blinzelte, blickte noch einen Moment auf die behuften Füße und den Reptilienschwanz und stand dann ohne Hilfe auf.
    Er schaute in ein Gesicht, das mit merkwürdigen Plättchen belegt war, wie eine Rüstung. Schwarzes Haar und ein schwarzer Bart flossen über einen Waffenrock, und die stechenden, glühenden Augen hatten die Farbe eines Wintersees.
    »Bist du

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