WoW 01 - Aufstieg der Horde
Begleitung eines Orcs, der nicht von seinem Clan war.
Der andere Orc zögerte; ohne Zweifel gingen ihm dieselben Gedanken durch den Kopf. »Gut«, sagte er schließlich. »Machen wir's.«
Durotan streckte die Hände wieder aus, und er schob den Zeltvorhang beiseite. Dann kletterten die beiden jungen Orcs hinaus in die frostige Nacht.
Durotan drehte sich um, um seinen Begleiter anzusehen. Der andere Orc war muskulöser und ein wenig größer als er. Durotan war der Größte seines Alters in seinem Clan und nicht gewohnt, dass ihn andere überragten. Es war ein wenig beunruhigend. Als sein Gegenüber auch ihn anschaute, fühlte sich Durotan gemustert. Der andere nickte, offensichtlich zufrieden mit dem, was er sah.
Sie wagten nicht zu sprechen. Durotan zeigte auf einen nahe stehenden großen Baum, und leise liefen beide hinüber. Einen Moment, der sich für die beiden viel länger hinzog, waren beide ohne Deckung. Jeder Erwachsene, der seinen Kopf gedreht hätte, hätte sie gesehen. Aber es geschah nichts. Durotan war dennoch überzeugt davon, dass er so deutlich zu sehen war, als wäre helllichter Tag, so hell war das Mondlicht, das auf die weiße Fläche schien. Und sicher war das Knarzen des Schnees unter ihren Füßen so laut wie das Gebrüll eines wütenden Ogers.
Trotzdem erreichten sie schließlich den Baum und sanken dahinter zu Boden. Durotan stieß eine kleine Wolke aus, als er schließlich ausatmete. Der andere Orc drehte sich zu ihm um und grinste.
»Ich bin Orgrim aus der Familie von Telkar Schicksalshammer, vom Schwarzfels-Clan«, flüsterte der Junge stolz.
Durotan war beeindruckt. Obwohl die Schicksalshammer-Familie nicht die des Häuptlings war, war sie bekannt und geachtet.
»Ich bin Durotan, aus der Familie von Garad vom Frostwolf-Clan«, antwortete Durotan. Daraufhin war es an Orgrim, darauf zu reagieren, dass er neben dem Erben eines anderen Clans saß. Und er tat es auch, indem er zufrieden nickte.
Einen Moment lang saßen sie einfach nur da und genossen den Ruhm ihrer Tat. Dann spürte Durotan, wie Kälte und Nässe durch seinen dicken Umhang drangen, und stand auf. Wieder zeigte er auf die Lichtung, und Orgrim nickte erneut. Sie linsten vorsichtig um den Baum und lauschten angespannt. Endlich würden sie von den Geheimnissen hören, die sie so interessierten. Über das Prasseln des Feuers und das tiefe, kontinuierliche Schlagen der Trommeln drangen Stimmen zu ihnen herüber.
»Die Schamanen haben diesen Winter schwer mit dem Fieber zu schaffen«, sagte Garad, Durotans Vater. Er griff nach unten und streichelte einen großen weißen Wolf, der am Feuer schlief. Das Tier, dessen weißer Pelz es als Frostwolf kennzeichnete, machte ein sanftes Geräusch des Wohlbehagens. »Sobald eins der Kinder gesund wird, wird das nächste krank.«
»Ich wünsche mir auch den Frühling herbei«, sagte ein anderer, stand auf und warf Holz aufs Feuer. »Mit den Tieren ist es auch nicht leicht. Als wir uns auf das Fest vorbereitet haben, hatten wir Schwierigkeiten, Spalthufe zu finden.«
»Klaga macht eine leckere Suppe aus den Knochen, aber sie weigert sich, uns zu verraten, welche Kräuter sie hineingibt«, sagte ein dritter und schaute eine Frau an, die ein Baby säugte.
Die Frau, offensichtlich Klaga, lachte. »Die Einzige, die dieses Rezept bekommt, ist die Kleine hier, wenn sie das richtige Alter hat.«
Durotans Mund stand offen. Er drehte den Kopf und schaute Orgrim an, der einen ähnlichen Ausdruck der Bestürzung zeigte.
Das
war also so wichtig, so geheim, dass den Kindern verboten wurde, das Zelt zu verlassen, um zuzuhören? Gerede über Fieber und Suppen?
Im hellen Mondlicht konnte Durotan Orgrims Gesicht gut erkennen. Die Augenbrauen des anderen waren zu einem Runzeln zusammengezogen.
»Du und ich können etwas Interessanteres machen als das, Durotan«, sagte er mit ruhiger, rauer Stimme,
Durotan grinste und nickte. Davon war er überzeugt.
Das Fest dauerte zwei weitere Tage. Während der Tage und der Nächte, wenn sich die beiden jungen Orcs gemeinsam davonschlichen, forderten sie sich gegenseitig zu immer neuen Wettbewerben heraus. Laufen, Klettern, Kraft, Gleichgewicht, alles, was ihnen einfiel. Und jeder schlug abwechselnd den anderen, als hätten sie es so geplant.
Als Orgrim am letzten Tag laut den Ausgang des letzten Wettbewerbs verkündete, der in einem Unentschieden geendet hatte, drängte etwas Durotan dazu, das Wort zu ergreifen.
»Lass uns als Nächstes mal keinen
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