WoW 01 - Aufstieg der Horde
sich tief hinab, als er ihm das Essen und eine Tasse Kräutertee reichte. Auf Rulkans Rat hin hatte Ner'zhul begonnen, ein Gebräu aus bestimmten Kräutern einer bestimmten Stärke zu trinken. Rulkan hatte ihm versichert, dass es seinen Geist und Verstand offen hielt für die Visionen. Ner'zhul hatte das Gebräu zuerst als unangenehm gefunden, hatte es aber trotzdem getrunken. Nun stellte er fest, dass er das Getränk genoss, als erstes am Morgen und drei weitere Male verteilt über den Tag. Er nahm die Tasse und nippte daran, bevor er auf Gul'dans Frage antwortete.
»Ja, die hatte ich in der Tat, und ich habe etwas Wichtiges erfahren.
Gul'dan, solange es Orcs gibt, gibt es Schamanen. Und die Schamanen arbeiten mit den Elementen und den Ahnen zusammen.«
Gul'dans Gesicht zeigte einen Ausdruck der Verwirrung. »Ja, sicher...«
Ner'zhul konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, das weit über seine Hauer reichte. »Und das stimmt immer noch. Aber es gibt mehr, als wir wissen. Mehr, das die Ahnen sehen können, aber wir Lebenden nicht. Rulkan hat mir erzählt, dass sie Kontakt mit mächtigen Wesen hat. Sie verfügen über Weisheit und Wissen, das selbst das der Ahnen übertrifft. Und sie werden kommen, um uns zu helfen. Rulkan sagt, es gibt ein besonderes Wesen, das beschlossen hat, die Orcs zu unterstützen. Und bald wird er sich mir zeigen.«
In Gul'dans Augen blitzte es. »Und... mir auch, Meister?«
Ner'zhul lächelte. »Du bist stark, Gul'dan«, sagte er. »Ich hätte dich nicht als meinen Schüler gewählt, wenn dem nicht so wäre. Ja, ich denke schon. Wenn er dich für würdig befindet so wie mich.«
Gul'dan senkte den Kopf. »Möge es so sein«, sagte er schnell. »Es ehrt mich, dass ich dienen kann. Dies ist eine Zeit großen Ruhmes für die Orcs. Wir sind gesegnet, dass wir diese Zeit erleben dürfen.«
Der Schwarzfels-Clan, mit Schwarzfaust selbst in der Vorhut, hatte um die Ehre gebeten, die Ersten zu sein, die zuschlagen würden. Es hatte ein paar Vorbehalte und Grummeleien gegeben, aber das Jagdgeschick der Schwarzfelsen war legendär, und hinzu kam, dass sie auch recht nah bei Telmor lebten, einer der kleineren isolierteren Städte. Sie hatten die ersten Exemplare von Rüstungen, Schwertern, metallverstärkten Pfeilen und anderen Waffen erhalten, die gegen die Draenei zum Einsatz kommen sollten.
Orgrim, der den Schicksalshammer über seinem Rücken trug, war von Kopf bis Fuß in Metall gehüllt. Er ritt an der Seite seines Häuptlings. Der Wolf unter ihm schien das gleiche Unbehagen gegen die schwere Rüstung zu empfinden wie Orgrim selbst und warf hin und wieder seinen massigen Schädel an Orgrims Bein, als wenn ein Insekt ihn geärgert hätte. Er schien sich auch ein wenig mehr anzustrengen, als er seinen Reiter über die sanfte Wiese trug; dabei keuchte er mehr als üblich, und die rosa Zunge hing ihm aus dem Hals.
Orgrim murmelte. Es hatte leicht geklungen: Zieht in den Krieg gegen diesen neuen heimtückischen Feind! Aber als sie alle, einschließlich Orgrim, ihre Entscheidung bejubelt hatten, hatte niemand daran gedacht, wie schwierig es war, so etwas vorzubereiten. Sie mussten größere Wölfe züchten, weil die Tiere genauso wie die Orcs Rüstungen tragen würden; dafür brauchten sie feste Knochen und mächtige Muskeln.
Die Waffen hatten sich bereits bewehrt. Mehrere Male hatten sie bereits Oger angegriffen. Die waren zwar plump und dumm, während die Draenei schnell und intelligent waren, trotzdem gaben sie immer noch bessere Übungsziele ab, als es Talbuks getan hätten. Am Anfang hatte man ein paar Stammesbrüder dabei verloren, die auf einem Scheiterhaufen in einer feierlichen Zeremonie für ihr ehrenhaftes Opfer beigesetzt worden waren. Die Waffen fühlten sich fremd in der Hand an, die Rüstung verlangsamte den Träger, aber jedes Mal wurden die Angriffe geschmeidiger und eleganter. Beim letzten Mal hatten sie nicht nur gegen ein paar Oger, sondern auch gegen ihren Meister, einen Gronn, gekämpft, der die Boshaftigkeit der Oger besaß und eine gemeine Schläue, die ihn zu einer echten Herausforderung machte. Zwei tapfere Schwarzfels-Orcs waren gefallen, bevor Orgrim den Feind mit einem letzten Schlag seines prophetischen Hammers seinem Schicksal zuführte.
Schwarzfaust hatte dann neben ihm gestanden. Er keuchte und schwitzte. Sein Gesicht war mit Blut besprenkelt, sein eigenes und das der Kreatur, die sie gerade erschlagen hatten. Er wischte es mit seiner gepanzerten Hand
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