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WoW 01 - Aufstieg der Horde

WoW 01 - Aufstieg der Horde

Titel: WoW 01 - Aufstieg der Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Clans, ja, jeder mit eigenen Traditionen und Bräuchen. Ich verlange nicht, dass ihr eure Traditionen aufgebt. Aber bedenkt, dass die Clans, wenn sie vereinigt sind, eine nahezu unbesiegbare Streitmacht bilden. Wir alle sind Orcs, Schwarzfels, Kriegshymnen, Drachenmal... Seht ihr nicht, wie gering die Unterschiede zwischen uns sind? Wir sind dasselbe Volk, und letztendlich wollen wir nur sichere Heime für unsere Kinder, Erfolg auf der Jagd, Partner, die uns lieben, Ehre unter den Ahnen. Wir haben mehr Gemeinsamkeiten als Dinge, die uns trennen.«
    Durotan wusste, dass dies wahr war, und schaute zu seinem Freund hinüber. Orgrim stand hinter seinem Häuptling, groß und beeindruckend. Als er Durotans Blick spürte, sah er ihn an und nickte.
    Es hatte Stimmen gegeben, die gegen diese unübliche Freundschaft zwischen zwei Jungen gewesen waren, die das Abenteuer liebten und – das musste Durotan zugeben – Ärger suchten. Aber Durotan wäre nicht der, zu dem er geworden war, hätte er nicht von Orgrims Stärke profitiert, und er wusste, dass Orgrim so auch über ihn dachte.
    Aber die Draenei...
    »Darf ich sprechen?«
    Drek'Thar hatte das Wort ergriffen, und Durotan drehte sich überrascht nach ihm um. Die Frage schien nicht nur an den Häuptling gerichtet, sondern auch an den Schamanen, der sie zu dieser Versammlung gerufen hatte. Ner'zhul schaute Durotan an, und der nickte.
    »Mein Häuptling«, sagte Drek'Thar, und zu Durotans Schrecken schwankte seine Stimme. »Mein Häuptling, was Ner'zhul sagte, ist wahr. Mutter Kashur hat es bestätigt.«
    Die anderen Frostwolfschamanen nickten. Durotan schaute sie an. Mutter Kashur? Wenn es jemanden gab, dem Durotan vertraute, dann war sie es. Seine Gedanken gingen zurück zu der Zeit, als er in der Höhle gestanden hatte, den kalten Luftzug, der keiner war, auf seinem Gesicht gespürt und mit jeder Faser seines Daseins miterlebt hatte, wie Mutter Kashur zu jemandem gesprochen hatte, den er nicht sehen konnte, von dem er aber gewusst hatte, dass er da war.
    »Mutter Kashur hat gesagt, die Draenei sind unsere Feinde?«, fragte er und wollte seinen Ohren nicht trauen.
    Drek'Thar nickte.
    »Es ist an der Zeit für die Clanhäuptlinge, ihren eigenen Schamanen zuzuhören, wie Durotan es getan hat«, sagte Ner'zhul. »Wir werden uns in der Dämmerung wieder versammeln, und die Häuptlinge werden mir ihre Gedanken mitteilen. Es sind die Leute, die ihr kennt und denen ihr vertraut. Fragt sie, was sie gesehen haben.«
    Die versammelte Menge begann sich aufzulösen. Der Frostwolf-Clan ging zu seinem eigenen Lager zurück. Zusammen saßen sie im Kreis und richteten ihre Aufmerksamkeit auf Drek'Thar, der langsam und bedacht zu reden begann.
    »Die Draenei sind nicht unsere Freunde«, sagte er. »Mein Häuptling, ich weiß, dass du und der Schicksalshammer-Schwarzfels bei ihnen eine Nacht verbracht habt. Ich weiß, dass ihr gut von ihnen gesprochen habt. Ich weiß, dass es den Anschein hatte, als hätten sie euch das Leben gerettet. Aber lass mich dich fragen: Kam euch nichts seltsam vor?«
    Durotan erinnerte sich an den Oger, der vor Wut gebrüllt und mit seinem Knüppel um sich gedroschen hatte. Und mit einem unangenehmen Gefühl erinnerte er sich daran, wie unglaublich schnell die Draenei zu ihrer Rettung aufgetaucht waren. Wie sie nicht nach Hause hatten gehen können, weil die Dämmerung hereingebrochen war.
    Er fröstelte. Es war ein düsterer Gedanke, und trotzdem...
    »Deine Stirn legt sich in Falten, mein Häuptling. Mir scheint, dass dein jugendliches Vertrauen in sie zu schwinden beginnt.«
    Durotan antwortete nicht, noch schaute er den Oberschamanen seines Clans an. Er starrte auf den Boden und konnte nicht vermeiden, dass Zweifel in sein Herz krochen, kalt wie Finger an einem frostigen Morgen.
    Im Geiste sprach er wieder mit Restalaan, und er hörte, wie er zu dem blauen Draenei sagte: »Wir waren damals anders, als wir jetzt sind.«
    »Nein, wart ihr nicht«, hatte Restalaan geantwortet. »Wir haben die Orcs beobachtet, wie sie an Stärke, Können und Talent gewannen. Ihr habt uns beeindruckt.«
    Er fühlte wieder einen scharfen Stich, als wenn das angebliche Kompliment eine sorgfältig verhüllte Beleidigung gewesen wäre. Als wenn die Draenei glaubten, sie wären den Orcs weit überlegen, selbst mit ihrer seltsamen unnatürlich blauen Haut, mit den langen Reptilienschwänzen, ihren Beinen, die wie die von gewöhnlichen Talbuks aussahen, und den blauen Hufen statt Füßen,

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