Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 01 - Aufstieg der Horde

WoW 01 - Aufstieg der Horde

Titel: WoW 01 - Aufstieg der Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
Garad, werden du und die deines Clans, die noch leben, verschont. Nehmt eure Verwundeten und kehrt nach Hause zurück. Aber erwartet diese Gnade nicht noch einmal von uns. Der Ehre wurde Genüge getan.«
    Durotan schwankte, als hätte er zu viel getrunken, während das Blut unablässig aus seinen Wunden floss. Er musste sich zwingen, auf den Füßen zu bleiben, während sich die Draenei umdrehten und verschwanden. Als sie außer Sichtweite waren, fiel er auf die Knie. Mehrere Rippen mussten geprellt oder gar gebrochen sein, denn das Atmen verursachte ihm fürchterliche Qualen.
    »Durotan!«
    Das war Draka. Auch sie war schwer verwundet, aber ihre Stimme klang stark. Durotan war erleichtert. Dank den Ahnen, sie lebte noch!
    Drek'Thar lief zu ihm, legte seine Hände auf Durotans Herz und murmelte etwas. Wärme durchflutete den Orc-Häuptling, und die Schmerzen nahmen ab.
    »Zumindest erlauben sie mir, meine heilenden Kräfte einzusetzen«, sagte Drek'Thar, so leise, dass Durotan sich nicht sicher war, ob er die Worte richtig verstanden hatte.
    »Kümmere dich um die anderen, und dann müssen wir reden«, sagte Durotan.
    Drek'Thar nickte, vermied aber jeden Blickkontakt. Er und die anderen Schamanen beeilten sich, so viele Wunden, wie sie nur konnten, magisch zu schließen und die mit Salben und Verbänden zu versorgen, bei denen das nicht ging. Durotan war immer noch verwundet, aber es war nichts Lebensbedrohendes, deshalb half er den Schamanen.
    Als Durotan getan hatte, was er konnte, stand er auf und schaute sich um. Fünfzehn Orcs lagen steif im Gras, darunter auch Rokkar, sein Stellvertreter. Durotan schüttelte ungläubig seinen Kopf.
    Sie würden mit Bahren zurückkommen müssen, um die Gefallenen in ihr Land zu bringen. Sie würden auf dem Scheiterhaufen brennen, ihre Körper würden dem Feuer übergeben, ihre Asche der Luft, um schließlich von Wasser und Erde aufgenommen zu werden. Ihre Geister würden zum Oshu'gun gehen, und die Schamanen würden mit ihnen reden.
    Würden sie doch, oder? Etwas Schreckliches war passiert, und er musste endlich herausfinden was.
    Wut durchströmte ihn plötzlich. Auch wenn die Ahnen es ihnen befohlen hatten, Durotan hatte das Gefühl, dass der Angriff auf die Draenei ein tödlicher Fehler war. Er wandte sich an Drek'Thar und griff sich den kleineren Orc mit einem tiefen Grollen.
    »Das war ein Gemetzel«, schrie er und schüttelte den Schamanen wild. »Fünfzehn von uns liegen tot im Gras. Die Erde trinkt ihr Blut, und keiner von deinen Schamanen hat eingegriffen!«
    Einen Moment lang konnte Drek'Thar nicht sprechen. Auf der Wiese war es tödlich still, während jeder Frostwolf die beiden beobachtete. Dann antwortete Drek'Thar mit schwacher Stimme: »Die Elemente... sie kamen dieses Mal nicht.«
    Durotan verengte die Augen. Er hielt Drek'Thar immer noch an dessen Lederweste. »Stimmt das? Sie wollten uns ihre Hilfe im Kampf nicht leihen?«
    Der Schamane nickte. Einer sagte mit zitternder Stimme: »Es ist wahr, großer Häuptling. Ich habe alle der Reihe nach befragt. Sie sagten... sie sagten, alles sei aus dem Gleichgewicht geraten und dass sie uns nicht länger gestatten, ihre Kräfte zu nutzen.«
    Durotan war schockiert. Er hörte ein ärgerliches Schnaufen, drehte sich um und sah Drakas missmutiges Gesicht. »Das ist mehr als ein Zeichen, dass wir das Falsche tun!«
    Langsam, während er versuchte, dies alles zu begreifen, nickte Durotan. Hätte Restalaan ihnen nicht Gnade gewährt, würden er und der gesamte Rest seines Clans nun tot sein. Die Elemente hatten ihre Hilfe verweigert. Sie hatten verurteilt, was die Schamanen von ihnen verlangten.
    Durotan atmete tief durch und schüttelte den Kopf, als wolle er damit alle dunklen Gedanken vertreiben. »Lasst uns die Verwundeten so schnell wie möglich nach Hause bringen. Und dann... dann werde ich Botschaften aussenden. Wenn das, was ich fürchte, wahr ist, betrifft das nicht nur die Schamanen des Frostwolf-Clans. Wir müssen es Ner'zhul mitteilen.«
     
     

Dreizehn
     
    Wie konnte es geschehen, dass wir es nicht bemerkten? Es ist leicht, die Schuld für unseren Untergang auf den charismatischen Kil'jaeden zu schieben oder den schwachen Ner'zhul oder den machthungrigen Gul'dan. Aber sie verlangten von jedem einzelnen Orc so zu tun, als wenn heiß kalt wäre, als wenn süß sauer wäre, und selbst, als alles in uns gegen diese Forderungen aufbegehrte, folgten wir ihnen. Ich war nicht dabei, ich kann es nicht erklären.

Weitere Kostenlose Bücher