WoW 01 - Aufstieg der Horde
Schultern. »Was soll mit ihm sein? Er hat nichts mehr zu sagen. Das schöne Wesen wünscht, dass er noch am Leben bleibt. Er scheint etwas Besonderes mit Ner'zhul vorzuhaben. Die Liebe zu Ner'zhul ist bei den Orcs noch zu tief verwurzelt, um ihn einfach beiseite zu schieben. Aber mach dir keine Sorgen. Er stellt für uns keine Bedrohung dar.«
»Die Schwarzfels-Schamanen... du hast gesagt, du willst sie in dieser neuen Magie unterweisen.«
Gul'dan nickte. »Ich werde sie selbst ausbilden, und wenn sie diese neuen Künste schnell beherrschen, werde ich sie als Erste zu den neuen Hexenmeistern ernennen.«
Hexenmeister.
Das war also der Name. Er klang interessant.
Hexenmeister.
Und die Schwarzfels-Hexenmeister würden die Ersten sein.
»Schwarzfaust, Häuptling des Schwarzfels-Clans, was sagst du zu meinem Angebot?«
Schwarzfaust wandte langsam seinen Kopf, um Gul'dan anzuschauen. »Ich sage, es lebe die Horde und es lebe der Schattenrat!«
Die Menge, die sich am Fuß des heiligen Berges versammelt hatte, war wütend. Durotan hatte denjenigen, denen er vertraute, Botschaften geschickt. Und alle bestätigten sie, dass sich die Elemente den Schamanen tatsächlich verweigerten. Besonders hart hatte es den Knochenmal-Clan getroffen: deren ganzer Kriegszug war gegen die Draenei gefallen. Ihr Tod war ein Rätsel geblieben, bis einige Tage später ein Schamane, der im Dorf zurückgeblieben war, versucht hatte, ein krankes Mädchen zu heilen, und erkannte, dass die Elemente ihm nicht mehr dienten.
Alle Clanführer waren mit ihren Schamanen gekommen, um von Ner'zhul eine Erklärung zu verlangen. Der trat aus seinem Zelt und grüßte sie, hob seine Hände und bat um Ruhe.
»Ich weiß, warum ihr hierher gekommen seid«, sagte er.
Durotan fröstelte. Ner'zhul stand weit entfernt, dennoch konnte Durotan ihn deutlich verstehen. Er wusste, dass Ner'zhul diesen Effekt üblicherweise dadurch erreichte, dass er den Wind nutzte, die Worte zu allen Anwesenden zu tragen. Aber wie war das möglich, wenn sich die Elemente den Schamanen verweigerten? Er tauschte einen Blick mit Draka, aber beide sagten nichts.
»Es stimmt, die Elemente antworten nicht länger auf die Rufe der Schamanen«, fuhr Ner'zhul fort, aber seine Worte wurden von wütenden Zwischenrufen übertönt. Er senkte kurz den Blick, und Durotan sah ihn genau an. Der geistige Führer der Orcs wirkte angegriffener, als Durotan ihn je erlebt hatte. Aber das war in dieser Situation nur allzu verständlich, dachte Durotan.
Nach kurzer Zeit erstarben die Rufe. Die versammelten Orcs waren wütend, aber sie wollten vor allem Antworten, auch wenn sie nach einem Ventil für ihren Zorn suchten.
»Einige von euch glauben, dass sich uns die Elemente verweigern, weil wir etwas Falsches tun. Aber das stimmt nicht. Wir sind gerade dabei, eine Macht zu erlangen, wie wir sie noch nie besessen haben. Mein Schüler, der ehrenwerte Gul'dan, hat diese Macht studiert. Ich lasse ihn eure Fragen beantworten.«
Ner'zhul drehte sich um, dabei schwer auf seinen Stab gestützt, und trat beiseite. Gul'dan verneigte sich tief vor seinem Meister, doch Ner'zhul schien das nicht wahrzunehmen. Er wartete, die Augen geschlossen, und wirkte alt und gebrechlich.
Im Gegensatz zu ihm hatte Gul'dan nie besser ausgesehen. Er steckte voller neuer Energie und wirkte sicher und voller Selbstvertrauen, als er sprach.
»Was ich euch erzählen will, werdet ihr vielleicht nur schwer akzeptieren können. Aber ich habe volles Vertrauen, dass mein Volk nicht engstirnig ist, wenn es sich selbst verbessern kann.« Seine Stimme klang klar und stark. »Gerade, als wir mit Schrecken erkennen mussten, dass es machtvolle Wesen gibt, die völlig anders als unsere Ahnen sind, fanden wir einen Weg, eine neue Magie zu nutzen, die uns von den Elementen unabhängig macht. Diese neue Macht müssen wir nicht um Unterstützung
bitten.
Sie kommt zu uns, weil wir stark genug sind, um ihre Hilfe zu
erzwingen.
Wir kontrollieren sie, sie muss uns gehorchen und ist an unseren Willen gebunden.«
Gul'dan machte eine Pause, um seine Worte wirken zu lassen, und schaute sich unter den versammelten Orcs um.
Durotan sah Drek'Thar an und fragte den Freund: »Ist das möglich?«
Drek'Thar zuckte hilflos mit den Schultern. Gul'dans Worte schienen ihn völlig zu erschrecken. »Ich habe keine Ahnung«, murmelte er. »Aber ich sage dir, nach dem letzten Kampf... Durotan, die Schamanen taten ihre Pflicht mit dem Segen der Ahnen! Wie
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