Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WoW 01 - Aufstieg der Horde

WoW 01 - Aufstieg der Horde

Titel: WoW 01 - Aufstieg der Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
muss gut essen, ausreichend mit Wasser versorgt sein und ausgeruht für den Kampf. Orgrim, du nimmst dir eine Gruppe, und ihr fangt an diesem Ende der Stadt an. Guthor, du nimmst dir eine andere Gruppe und gehst zurück zum Tor. Jeder, der Heilkenntnisse hat, meldet sich bei Drek'Thar und macht genau das, was er euch sagt.«
    »Was ist mit den Draenei, wenn wir welche finden?«, fragte jemand.
    Ja, was war mit ihnen? Sie hatten nicht die Möglichkeiten, sich um Gefangene zu kümmern. Und eigentlich dienten Gefangene bei den Orcs auch lediglich als Tauschobjekte, als Geiseln. Aber der einzige Grund, weshalb die Horde existierte, war die totale Vernichtung der Draenei, und so gab es keinen Grund, Gefangene zu machen.
    »Tötet sie«, sagte Durotan. Er hoffte, dass die anderen seine heisere Stimme auf kriegerischen Zorn zurückführten und nicht auf jene Qual, unter der er litt. »Tötet sie alle.«
    Während die Orcs unter seinem Kommando schließlich seine Befehle ausführten, wünschte sich Durotan, Nightstalker wäre nicht so schnell gewesen, als er seinen Herrn beschützt hatte. Es wäre ihm leichter gefallen, durch Restalaans Hand zu sterben, als die Worte zu sprechen, die er gerade gesagt hatte.
    Mit etwas Glück würde der Tod Durotan eher früher als später ereilen auf diesem Feldzug gegen eine Rasse, die nie die Hand gegen sie erhoben hatte.
     
     

Sechzehn
     
    Der Schattenrat.
    Selbst jetzt, so viele Jahre später, wissen wir wenig darüber, wer dazu gehörte und was sie getan haben. Gul'dan nahm sehr viele Geheimnisse mit ins Grab. Möge er dort unter Qualen verrotten. Es fällt mir schwer genug zu verstehen, warum einer oder zwei von uns sich derart korrumpieren ließen, dass sie ihre eigenen Nachfahren im Tausch gegen Macht zu Lebzeiten in die Verdammnis schickten. Aber dass es dermaßen viele waren, die exakten Zahlen sind nicht mal bekannt, begreife ich überhaupt nicht.
    Selbst das wäre nicht so schlimm gewesen, hätten die Dämonen sie nicht fest im Griff gehabt. Sie werden nun dafür Qualen leiden, und das freut mich. Denn für das, was sie anderen angetan haben, die ihnen folgten, weil sie ihnen vertrauten, verdamme ich sie mit jeder Faser meines Seins.
     
     
    »Das war ein exzellenter Test.« Kil'jaeden lächelte, während sich Gul'dan vor ihm verneigte. Seine Augen leuchteten angesichts des Lobs seines Meisters. Ner'zhul kauerte sich hin, den Blick auf den Boden gerichtet. Aber er hörte trotzdem zu.
    »Ich gebe zu, ich war überrascht, dass Durotan meinen Befehl tatsächlich ausgeführt hat«, sagte Gul'dan. »Ich habe mit Widerstand gerechnet, zumindest ein wenig. Aber die Stadt wurde erobert und zerstört, mein Herr. Alle Draenei, die dort einst lebten, sind fort, die meisten tot.«
    »Die
meisten
ist nicht genug, Gul'dan, das weißt du.« Gul'dan zuckte bei der Kritik zusammen. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, worin die Verbindung zwischen Kil'jaeden und den Draenei bestand und warum das schöne Wesen sie derart hasste. »Es war das erste Mal, dass wir eine ihrer Städte angriffen statt nur vereinzelte Jagdgruppen«, antwortete der Hexenmeister, ein wenig überrascht von seinem eigenen Wagemut.
    Kil'jaeden neigte den gehörnten roten Kopf, dachte nach und nickte dann. »Richtig. Und es ist noch Zeit.«
    Mehrere Tage waren seit dem Fall von Telmor vergangen. Beeindruckt von Durotans Werk hatte Kil'jaeden dem Frostwolf die Stadt als ein Geschenk überlassen wollen. Aber Durotan hatte abgelehnt. Die Frostwölfe, so sagte er, würden im Land ihrer Vorfahren weiterleben.
    Die Schwarzfelsen hingegen waren nicht so dumm gewesen. Schwarzfaust und seine Familie lagen nun in den Betten, in denen einst der Magistrat der Stadt geschlafen hatte. Zuerst hatten die Orcs nicht gewusst, was sie mit den unbekannten Gegenständen der Draenei anfangen sollten. Aber inzwischen begannen sie sich an die Lebensart ihrer Opfer zu gewöhnen. Sie saßen auf Stühlen, aßen an Tischen, übten mit Draenei-Waffen, passten deren Rüstungen ihren massigeren Orc-Körpern an. Einige der Frauen und nicht wenige der Männer des Schwarzfels-Clans begannen die Kleidung der Draenei zu tragen; sie kombinierten sie mit traditionellen orcischen Tuniken und Schnallen.
    Gul'dan wusste, dass viele sich fragten, warum er oder Ner'zhul die Stadt nicht für sich selbst beansprucht hatten. Es war ein verführerischer Gedanke gewesen, aber Gul'dan war von seinem Herrn wohl instruiert worden. Weltlicher Komfort war angenehm, aber

Weitere Kostenlose Bücher