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WoW 05 - Der Tag des Drachen

WoW 05 - Der Tag des Drachen

Titel: WoW 05 - Der Tag des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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an das seine heran. »Und was wäre das wohl? Mehr als eine einfache Erkundung von Grim Batol? Ihr plant etwas – oder nicht?«
    Rhonin schien fast bereit, ihr darauf zu antworten, doch in diesem Moment rief jemand nach ihnen. Sie schauten beide hinter sich und sahen Duncan Senturus auf sie zukommen.
    Der Elfe wurde bewusst, dass sie, als sie Falstad davon überzeugt hatte, Rhonin und sie über das Meer zu bringen, nicht mehr an den Paladin gedacht hatte. Und nun hatte sie das ungute Gefühl, dass er – soweit glaubte sie den Ritter zu kennen – darauf bestehen würde, sie ebenfalls zu begleiten.
    Dieser Gedanke war dem Zauberer, dessen Ärger auf die Waldläuferin noch immer nicht verraucht war, offenbar noch nicht gekommen. »Wir sprechen darüber, wenn wir allein sind, Vereesa, aber wisset bereits dies: Wenn wir die Küste von Khaz Modan erreichen, werde ich – und
nur
ich – meine Mission dort erfüllen! Ihr aber werdet mit unserem guten Freund Falstad zurückkehren. Und solltet ihr versuchen, das Schicksal noch weiter herauszufordern …«
    Seine Augen glühten. Glühten
wortwörtlich
. Selbst die unerschütterliche Elfe konnte nicht anders, als davor zurückzuschrecken.
    »… werde ich euch höchstpersönlich hierher zurückjagen!«
     
     

Acht
     
    Sie näherten sich Grim Batol.
    Nekros wusste, dass dieser Tag hatte kommen müssen. Seit der furchtbaren Niederlage Doomhammers und der Hauptstreitmacht der Horde hatte er die Tage gezählt, die vergehen würden, bis die siegreichen Menschen und ihre Verbündeten auf die Überbleibsel des Orc-Reiches in Khaz Modan zu marschierten. Zwar hatte sich die Allianz von Lordaeron Meter um Meter mit Blut erkämpfen müssen, aber schließlich waren ihre Truppen durchgebrochen. Nekros konnte die Armeen, die sich entlang der Grenzen sammelten, regelrecht sehen.
    Aber bevor die Heere zum endgültigen Schlag ausholten, versuchten sie, die Orcs noch weiter zu schwächen. Wenn er den Worten Krylls trauen durfte, der in diesem Fall keinen Grund hatte, ihn zu belügen, dann war eine Verschwörung im Gange, um die Drachenkönigin entweder zu befreien oder zu töten. Der Goblin konnte nicht sagen, wie viele genau zu diesem Zweck ausgesandt worden waren, aber unter Berücksichtigung verstärkter militärischer Bewegungen im Nordwesten nahm Nekros an, dass eine Unternehmung von dieser Tragweite mindestens ein Regiment handverlesener Ritter und Waldläufer erforderte. Auch würden sicher Zauberer mobilisiert werden, mächtige Zauberer.
    Der Orc hob seinen Talisman hoch. Nicht einmal die
Dämonenseele
würde es ihm ermöglichen, den Hort ausreichend zu verteidigen, und auch von seinem Häuptling würde er keine Unterstützung erhalten. Zuluhed bereitete seine Männer auf den erwarteten Angriff im Norden vor. Ein paar niedere Akolythen beobachteten die südlichen und westlichen Grenzen, aber Nekros hatte ungefähr so viel Vertrauen in sie, wie in die geistige Gesundheit von Kryll. Nein, wie immer hing alles an dem verkrüppelten Orc und den Entscheidungen, die
er
treffen würde.
    Er humpelte durch den Korridor, bis er zum Aufenthaltsraum der Drachenreiter gelangte. Es lebten nur noch wenige Veteranen, darunter einer, dem Nekros sein vollstes Vertrauen schenkte, und der noch immer in jeder Schlacht an vorderster Front ritt.
    Die meisten der Krieger hockten um den Tisch in der Mitte des Raumes herum, dem Platz, wo sie Kämpfe diskutierten, aßen, tranken und mit Knochen würfelten. Dem Klappern nach zu urteilen, das aus der Mitte der versammelten Schar drang, wagte selbst jetzt einer ein kleines Spielchen. Die Reiter würden von der Unterbrechung nicht begeistert sein, aber Nekros hatte keine andere Wahl.
    »Torgus! Wo ist Torgus?«
    Einige der massigen Krieger schauten in seine Richtung, und ihr ungehaltenes Grunzen gab ihm zu verstehen, dass er für sein Eindringen besser einen triftigen Grund vorzuweisen hatte.
    Nekros bleckte die Zähne und legte die mächtige Stirn in Falten. Trotz des Verlustes seines Beines war er zum Anführer bestimmt worden, und niemand, nicht einmal die Drachenreiter, durften ihn geringschätzig behandeln.
    »Also? Einer von euch Kerlen kriegt jetzt das Maul auf, oder ich verfüttere eure Körperteile an die Drachenkönigin!«
    »Hier, Nekros …« Eine große Gestalt erhob sich aus der Gruppe und schraubte sich in die Höhe, bis sie einen Kopf größer war als jeder andere anwesende Orc. Ein Antlitz, selbst nach Orc-Maßstäben hässlich, starrte Nekros

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