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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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der so groß ist wie ein Berg! Ihr seid ein kurzsichtiger Narr, Peroth'arn! Seid froh, dass ich Eure Fähigkeiten für dieses Projekt benötige.«
    Mit krampfhaft fest verschlossenem Mund senkte der andere Nachtelf dankbar den Kopf.
    Der Berater der Königin blickte verächtlich auf den Rest der Hochgeborenen. »Für das, was wir vorhaben, benötigen wir die absolute Macht über die Quelle! Wir müssen die Fähigkeit erlangen, das Insekt zu töten, ohne dass es überhaupt seinen Tod bemerkt – bis es längst geschehen ist! Wir benötigen eine solche Präzision, ein solches Feingefühl, dass es keine Frage mehr ist, ob wir unser Endziel auch perfekt ausführen werden! Wir –«
    »Predigst du wieder, mein lieber Xavius?«
    Die melodische Stimme hätte jeden anderen Hochgeborenen so verzaubert, dass er sich selbst getötet hätte, wäre dies der Wille der Sprecherin gewesen. Nicht so Xavius mit den Onyxaugen. Mit einer achtlosen Geste schickte er die müden Zauberer fort, dann wandte er sich der einen Person im Palast zu, die ihm nicht den ihm gebührenden Respekt zollte.
    Sie glitzerte, als sie eintrat, eine Vision der Vollkommenheit, die durch Xavius' magische Augen noch verstärkt wurde. Sie war die Pracht und die Herrlichkeit der Nachtelfen, ihre geliebte Herrin. Wenn sie atmete, machte sie die Menge atemlos. Wenn sie die Wange eines ihrer Lieblingskrieger berührte, dann zog er aus und kämpfte bereitwillig gegen Drachen und mehr, mochte dies auch seinen sicheren Tod bedeuten.
    Die Königin der Nachtelfen war groß für eine Frau, größer sogar als viele Männer. Nur Xavius überragte sie noch. Doch trotz ihrer Größe bewegte sie sich wie der Wind. Stille Eleganz wiegte in jedem ihrer Schritte. Keine Katze ging so leise wie Azshara, und keine Katze ging mit solcher Selbstsicherheit.
    Ihre tief violette Haut war so glatt wie das hauchfeine Seidengewand, das sie trug. Ihr Haar, lang, dicht, üppig und vom Silber des Mondlichts, floss in Kaskaden um ihre Schultern und ihren wohlgeformten Rücken herab. Im Unterschied zu ihrem letzten Besuch, bei dem sie Gewänder getragen hatte, die zu ihren Augen passten, präsentierte sie nun ein wallendes Gewand von der gleichen wundersamen Farbe wie ihr luxuriöses Haar.
    Selbst Xavius begehrte sie heimlich, doch auf seine sehr eigene Art. Sein Ehrgeiz beherrschte ihn weit mehr, als ihre weiblichen Schliche es jemals vermocht hätten. Trotzdem fand er großen Nutzen in ihrer Präsenz, genauso wie er wusste, dass sie großen Nutzen in der seinen fand. Sie teilten einen gemeinsamen Ehrgeiz, doch am Ziel ihrer Wünsche würde unterschiedliche Belohnung auf sie warten.
    Wenn das Ziel schließlich erreicht war, würde Xavius Azshara zeigen, wer in Wahrheit regierte.
    »Licht des Mondes«, begann er, und ein Ausdruck des Gehorsams lag auf seinem Gesicht. »Ich predige über Eure Reinheit, Eure Makellosigkeit! Ich erinnere diese anderen an ihre Pflichten – nein, an ihre
Liebe
– Euch gegenüber. Daher sollten sie nicht wünschen, Euch zu enttäuschen …«
    »Denn sie würden auch dich enttäuschen, mein liebster Berater.« Hinter der hinreißenden Königin trugen zwei Kammerzofen die Schleppe ihres langen, durchscheinenden Gewandes. Sie hoben die Schleppe auf die Seite, als Azshara sich auf dem besonderen Sessel niederließ, den sie von den Hochgeborenen hatte aufstellen lassen, damit sie ihre Bemühungen bequem verfolgen konnte. »Und ich glaube, sie fürchten dich mehr, als sie mich lieben.«
    »Kaum, meine Herrin!«
    Die Königin setzte sich so in Position, dass sie die Bemühungen ihrer Zauberer im Auge behalten konnte und ihre perfekte Figur auf vorteilhafte Weise betont wurde.
    Xavius blieb durch ihr Manöver unbewegt. Er würde sie besitzen – und alles andere, was er begehrte –, wenn sie erst mit ihrer großen Mission Erfolg hatten.
    Ein plötzlicher Blitz blendenden Lichts zog ihrer beider Aufmerksamkeit auf die Arbeit der Zauberer. Im Zentrum des von den Hochgeborenen geschaffenen Kreises bildete sich eine wütende Energiekugel ständig neu. Die Myriaden von Formen und Farben, die über ihre Oberfläche spielten, besaßen eine hypnotische Wirkung, vor allem da sie oft ein Tor in das
Anderswo
zu öffnen schienen. Xavius verbrachte lange Stunden damit, allein in die Schöpfung der Nachtelfen zu blicken und mit seinen magischen Augen zu schauen, was keiner der anderen sehen konnte.
    Während er jetzt hinblickte, runzelte der Berater die Stirn. Er kniff die Augen

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