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WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen

Titel: WoW 08 - KdA 3 - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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einen solchen Schaden anrichten? Zwei der Schattenkreaturen warfen sich Brox' Drachen entgegen und zerrten an dessen Schwingen. Sie hinterließen blutige Risse in den harten Schuppen. Doch als der Bronzedrache versuchte, sich zu wehren, schlug er ins Nichts.
    Ysera fiel ihnen ebenfalls zum Opfer. Mit den langen Krallen, die sich an den Flügeln befanden, riss eine der Bestien ihr den Hals auf. Ysera schnappte nach dem Flügel, traf aber nur Luft.
    »Ich weiß, wo sie sein
müssten
«, knurrte Ysera ungeduldig. »Aber wenn ich sie angreifen will, sind sie nicht mehr länger dort.«
    Eine Bestie konzentrierte sich jetzt voll und ganz auf den Aspekt und auf Malfurion. Es war jene, auf der Captain Varo'then saß.
    »Du schon wieder!«, zischte der vernarbte Nachtelf. »Du bist so tückisch wie dein Bruder. Ich habe sie vor ihm gewarnt! Ich wusste, dass man ihm nicht trauen kann.«
    Malfurion hätte gerne gewusst, was er damit meinte, aber im gleichen Moment griffen der Captain und seine unselige Bestie an. Ein furchtbarer Gestank hüllte Malfurion ein. Sogar Ysera kräuselte die Nase. Der Gestank war so durchdringend dass der Druide glaubte, eine Faust habe ihn getroffen.
    Der Captain lachte schadenfroh, dann griff er an. Seine Klinge wurde rasend schnell länger und schoss auf die ungeschützte Brust des Nachtelfen zu.
    Malfurion wich zur rechten Seite aus. Er entging der Klinge, verlor jedoch beinahe den Halt. Mühsam hielt er sich fest, während Varo'then ein zweites Mal ausholte.
    Ysera konnte nichts tun, denn die tintenschwarze Kreatur hüllte sie fast vollständig ein. Eine zweite Fledermaus schnappte nach ihren Hinterbeinen.
    Malfurion dachte plötzlich an eine der Lektionen, die er von Cenarius gelernt hatte. Der Druide griff in eine seiner Gürteltaschen und zog ein kleines Samenkorn heraus. Im Gegensatz zu denen, die er schon öfter gegen die Brennende Legion verwendet hatte, waren die Dornen dieses Samenkorns zu klein, um Schaden anzurichten. Allerdings hefteten sie sich an alles, womit sie in Berührung kamen.
    Er warf zwei Samenkörner nach oben und setzte einen Zauber ein, mit dem er sie zuerst verdoppelte, dann vervierfachte, verzehnfachte … bis Tausende über ihm schwebten. Sie hefteten sich jedoch nicht an die Drachen oder deren Reiter, denn das war nicht Malfurions Wunsch. Er wollte sie benutzen, um die Wahrheit über seine Gegner herauszufinden.
    Die ersten flogen durch die Fledermäuse hindurch, aber andere hingen plötzlich in der Luft fest. Andere folgten ihnen. Schemen entstanden daraus, Schemen, die manches enthüllten.
    Das war also das Geheimnis der Schattenfledermäuse. Die monströsen Reittiere konnten sich unsichtbar machen und beinahe ohne Zeitverlust an anderer Stelle auftauchen. Ein Kampf gegen sie war dank dieses Wissens zwar immer noch schwer, aber nicht mehr unmöglich.
    Der bronzefarbene Drache, der zum Aspekt der Zeit gehörte, reagierte am schnellsten. Mit großer Genugtuung stürzte er sich auf eine Fledermaus, die unmittelbar vor ihm auftauchte. Seine Schnelligkeit und Brutalität überraschten Malfurion. Der Drache biss den Hals der Kreatur durch. Sie stürzte mitsamt ihres Reiters in die Tiefe.
    »Verdammt!«
    Malfurion hörte den Fluch und blickte über seine Schulter. Captain Varo'then hatte Yseras Rücken fast erreicht. Der vernarbte Nachtelfenoffizier stieß zu und verletzte den Druiden am Bein. Malfurion warf ihm das erstbeste Samenkorn aus seiner Tasche entgegen.
    Sein Gegner nieste – ebenso wie sein fruchtbares Reittier. Ysera nutzte die kurze Ablenkung und warf sich gegen das Ungeheuer. Wie ein wildes Tier riss sie an ihm und biss in sein Fleisch. Sie kämpfte mit der gleichen Urgewalt wie ihr Gegner.
    Aber die Schattenkreatur war nicht hilflos. Ihre Klauen waren so scharf wie die des Drachen, und ihre langen Fänge sahen aus, als könnten sie Schuppen durchdringen. Mit einem merkwürdig hohen Schrei griff die Fledermaus Ysera an.
    Beide Reiter hielten sich verzweifelt fest. Malfurion versuchte sich auf einen Zauber zu konzentrieren, aber die heftigen Bewegungen des Drachen machten es unmöglich.
    Ysera schlug mit dem Schwanz nach der zweiten Kreatur, die sich in der Nähe ihrer Hinterbeine befand: Ein Glückstreffer schleuderte das Wesen weit weg und verschaffte der Drachenkönigin eine Atempause. Einen Moment lang konnte sie sich ganz und gar auf den Kampf gegen Varo'thens Reittier konzentrieren.
    Der Captain hatte sein Schwert weggesteckt und einen Dolch gezogen.

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