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WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

Titel: WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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stellte den zur Hälfte verzehrten Brei zur Seite, stand auf und kleidete sich an. Ihr Verstand arbeitete fieberhaft. Sie versuchte die Situation zu verstehen und nüchtern darüber nachzudenken, wie man die Seuche bekämpfen konnte.
    Wortlos brachen sie das Lager ab und ritten Stratholme entgegen.
    Das aschgraue Licht des Sonnenaufgangs verdunkelte sich, als Wolken vor die Sonne zogen. Es begann zu regnen, kalt und beißend. Sowohl Arthas als auch Jaina schlugen die Kapuzen ihrer Umhänge hoch. Doch das half wenig, um Jaina trocken zu halten.
    Als sie die Tore der großen Stadt erreichten, zitterte sie. Während sie die Pferde zügelten, hörte Jaina Geräusche hinter sich, wandte sich um und erblickte Uther und seine Männer, die den Feldweg heraufkamen, der fast nur noch aus Matsch bestand. Arthas blickte Uther mit einem zynischen Lächeln an.
    »Schön, dass Ihr es auch geschafft habt, Uther«, zischte er.
    Uther war ein besonnener Mann, doch jetzt verlor er die Geduld. Arthas und Jaina waren nicht die Einzigen, denen die Sache zusetzte. »Achtet auf Euren Tonfall, Junge. Ihr mögt ein Prinz sein, aber ich bin immer noch Euer Vorgesetzter als Paladin.«
    »Als könnte ich das je vergessen«, gab Arthas zurück. Er stieg auf die Anhöhe, sodass er über die Mauern hinweg in die Stadt sehen konnte. Er wusste nicht, wonach er eigentlich suchte. Irgendwelche Lebenszeichen, Normalität vielleicht. Anhaltspunkte dafür, dass sie rechtzeitig hier eingetroffen waren. Irgendetwas, um ihm die Hoffnung zu geben, dass er immer noch etwas tun konnte. »Hört mir zu, Uther. Es gibt etwas über diese Seuche, das Ihr wissen solltet. Das Korn...«
    Wind kam auf, während er sprach, und der Geruch, der seine Nase erreichte, war nicht unangenehm.
    Arthas fühlte sich, als hätte er einen Schlag in die Eingeweide bekommen. Ganz eindeutig lag in der feuchten Luft der merkwürdig süßliche Geruch des mit verseuchtem Korn gebackenen Brotes.
    Beim Licht, nein. Das Korn war bereits gemahlen, bereits gebacken, bereits...
    Das Blut wich aus Arthas' Gesicht. Seine Augen weiteten sich, sein Blick war starr vor plötzlicher Erkenntnis. »Wir kommen zu spät. Wir sind verdammt noch mal schon wieder zu spät! Das Korn – diese Menschen...« Er versuchte es erneut. »Diese Menschen wurden alle infiziert.«
    »Arthas...«, begann Jaina mit leiser Stimme.
    »Vielleicht wirken sie jetzt noch völlig gesund. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie sich in Untote verwandeln!«
    »Was?«, brüllte Uther. »Junge, seid Ihr verrückt geworden?«
    »Nein«, sagte Jaina. »Er hat recht. Sie haben das Korn bereits gegessen, sie sind infiziert. Und wenn sie infiziert sind... werden sie sich verwandeln.« Wütend dachte sie nach. Es musste etwas geben, was sie tun konnten. Antonidas hatte einst gesagt, dass etwas, das magischen Ursprungs war, auch mit Magie bekämpft werden konnte. Wenn sie nur ein wenig Zeit zum Überlegen hätte. Zeit, um sich zu beruhigen, bis sie wieder logisch denken konnte. Vielleicht gab es eine Heilung...
    »Die ganze Stadt muss gesäubert werden.«
    Arthas' Feststellung war simpel und brutal. Jaina blinzelte. Sicherlich hatte er es nicht so gemeint.
    »Wie könnt Ihr auch nur daran denken?«, brüllte Uther und ging zu seinem ehemaligen Schüler. »Es muss einen anderen Weg geben. Das ist keine verfaulte Apfelernte, sondern eine Stadt voller menschlicher Wesen!«
    »Verdammt, Uther, wir müssen es tun!« Arthas schob sein Gesicht bis auf wenige Zentimeter an das von Uther heran und einen schrecklichen Moment lang war Jaina überzeugt, dass sie die Waffen gegeneinander ziehen würden.
    »Arthas, nein! Das können wir nicht tun!« Die Worte kamen über ihre Lippen, bevor sie sie aufhalten konnte.
    Er wirbelte zu ihr herum, seine meergrünen Augen waren verhangen vor Wut, Verletzung und Verzweiflung. Sie erkannte augenblicklich, dass er wirklich glaubte, dies wäre die einzige Möglichkeit. Der einzige Weg, unverseuchtes Leben zu retten, sei, die verseuchten Menschen zu opfern – diejenigen, die nicht mehr gerettet werden konnten.
    Sein Gesicht glättete sich, als sie weiterlief und ihre Worte beenden konnte, bevor er sie unterbrach.
    »Hör mir zu. Wir wissen nicht, wie viele Menschen infiziert sind. Einige mögen bereits das Korn gegessen haben – andere haben vielleicht noch keine tödliche Dosis abbekommen. Wir wissen bislang noch nicht einmal, wie hoch eine tödliche Dosis
ist.
Wir wissen so wenig – wir können sie

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