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WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs

Titel: WoW 09 - Arthas-Aufstieg des Lichkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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zuckte er mit den Achseln. Er wandte sich Jaina zu, ihre Augen suchten seine und einen Augenblick lang – nur einen winzigen Augenblick – wirkte er wie er selbst: ernst, jung, ein wenig verunsichert.
    »Jaina?«
    In dem einen Wort lag so viel mehr an Bedeutung. Es war sowohl Frage als auch Bitte. Als sie ihn ansah, erstarrt, wie ein hypnotisiertes Kaninchen vor der Schlange, streckte er die gepanzerte Hand nach ihr aus. Sie blickte ihn einen Augenblick lang an, dachte an all die Zeiten, in denen diese Hand sie warm gehalten, sie gestreichelt, sich auf die Verwundeten gelegt und vom heilenden Licht durchdrungen geleuchtet hatte.
    Sie konnte diese Hand nicht ergreifen.
    »Es tut mir leid, Arthas. Ich kann dabei nicht tatenlos zusehen.«
    Er trug kein Visier vor dem Gesicht, konnte seinen Schmerz nicht dahinter verbergen. Erschrecken und Unglaube gingen von ihm aus. Sie konnte ihn nicht länger ansehen. Jaina schluckte und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie wandte sich von ihm ab und suchte Uther, der sie mit Mitgefühl und Anerkennung betrachtete. Er streckte seine Hand aus, um ihr beim Aufsitzen zu helfen, und sie war dankbar für seine Stärke. Jaina zitterte und klammerte sich an ihr Pferd, als Uther aufsaß, ihre Zügel fasste und sie beide von dem größten Schrecken wegführte, den sie je erlebt hatten.
    »Jaina?« Arthas' Stimme folgte ihr.
    Sie schloss die Augen, Tränen liefen unter den geschlossenen Lidern hervor. »Es tut mir leid«, flüsterte sie wieder. »Es tut mir so leid.«
    »Jaina?...
Jaina!«
     
     
    Sie hatte ihm den Rücken gekehrt.
    Er konnte es nicht glauben. Einen langen Augenblick lang starrte er einfach nur vor sich hin, wie vom Donner gerührt, und sah zu, wie sie sich entfernte. Wie konnte sie ihn so stehen lassen? Sie kannte ihn. Sie kannte ihn besser als irgendjemand sonst auf der Welt, besser als er sich vielleicht selbst kannte. Sie hatte ihn immer verstanden. Im Geiste ging er zu der Nacht zurück, in der sie zueinandergefunden und im goldgelben Licht des Strohmannfeuers gebadet hatten – und später im kalten Blau des Mondlichts. Er hatte sie schützend an sich gepresst.
    Weise mich nicht zurück, Jaina. Weise mich nie zurück. Bitte.
    Das würde ich niemals tun. Niemals.
    Oh, das waren starke Worte gewesen, in einem starken Moment geflüstert. Doch nun, nun, wo es wirklich darauf ankam, hatte sie genau das getan – ihn zurückgewiesen und ihn verraten. Verdammt, sie hatte sogar eingestanden, dass sie sich lieber töten ließe, als von der Seuche befleckt zu werden. Sie hatte ihn allein gelassen. Wenn sie ihm in den Unterleib getreten hätte, hätte es nicht schlimmer schmerzen können.
    Der Gedanke entflammte kurz, hell und brennend heiß: Hatte sie recht?
    Nein. Nein, das konnte nicht sein. Denn wenn sie recht hatte, dann verwandelte er sich gerade in einen Massenmörder, und er wusste genau, dass dem nicht so war. Er wusste es.
    Er schüttelte die Benommenheit ab, leckte sich die plötzlich trocken gewordenen Lippen und atmete tief ein. Einige der Männer waren mit Uther gegangen. Eine ganze Menge sogar. Zu viele, um ehrlich zu sein. Konnte er die Stadt mit den wenigen verbliebenen Soldaten nehmen?
    »Sire, wenn ich darf«, sagte Falric. »Ich bin... nun... ich würde lieber in tausend Stücke zerhackt werden, als mich in einen Untoten zu verwandeln.«
    Es gab zustimmendes Gemurmel und Arthas' Herz hob sich. Er umfasste seinen Hammer. »Es ist kein Vergnügen, was wir hier tun müssen«, sagte er, »aber notwendig. Wir müssen die Seuche aufhalten, hier und jetzt, mit so wenigen Verlusten wie möglich. Die Menschen innerhalb der Stadtmauern sind bereits tot. Wir wissen das, auch wenn es ihnen selbst noch nicht klar ist, und wir müssen sie schnell und sauber töten, bevor es die Seuche macht.« Er blickte jeden von ihnen an, diese Männer, die sich nicht ihrer Pflicht verweigert hatten. »Sie müssen getötet werden. Ihre Häuser müssen zerstört werden, damit sie nicht denjenigen Schutz geben, für deren Rettung wir zu spät kommen.« Die Männer nickten zustimmend und griffen nach ihren Waffen. »Das ist kein großer und ruhmreicher Kampf. Er wird hässlich und schmerzvoll, und ich bedauere diese Notwendigkeit von ganzem Herzen. Doch genauso gut weiß ich, dass wir es tun
müssen.«
    Er hob seinen Hammer. »Für das Licht!«, rief er und als Antwort brüllten seine Männer und erhoben ihre Waffen. Er wandte sich dem Tor zu, atmete tief ein und ritt los.
    Alle, die

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