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WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

WoW 09 - Thall-Drachendämmerung

Titel: WoW 09 - Thall-Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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des großen Todesschwinge", murmelte einer der Kultisten. Es war ein Troll, seine Haut dunkelblau. Korialstrasz hatte seine Rippen zerquetscht, Blut tröpfelte aus seinem Mund und von den Hauern, doch er lebte noch. „Alle deines V-Volkes... werden ihm gehören..."
    Krasus starrte den infizierten Körperteil an. Er ballte die Faust und hielt sie einen Moment lang an seine Brust. Seine Augen schließend senkte er den Kopf.
    „Nein", sagte er leise. „Ich werde nicht zulassen, dass das passiert. Ich werde mich selbst zerstören... und meine Kinder, statt zuzulassen, dass sie dermaßen mutieren."
    Der Kultist lachte erneut. Er begann zu husten, spie schaumiges Blut, das die Luft rosa färbte. „Wir ge-gewinnen trotzdem", keuchte er.
    Krasus starrte ihn an. Dann plötzlich erinnerte er sich an die genauen Worte, die der Troll benutzt hatte. „Was hast du mit, alle Kinder' gemeint?" Der Kultist schwieg, grinste nur anzüglich, während er um Atem rang. „Wie viele sind infiziert? Sag es mir!"
    „Alle", krähte der Troll triumphierend. Seine Augen leuchteten und sein Lächeln war breit. ,Alle Eier! Alle Sanktümer! Du kommst zu spät! Sie alle schlüpfen jetzt. Du kannst es nicht aufhalten."
    Krasus wurde sehr nachdenklich. Er zog die Augen zusammen und neigte den Kopf.
    „Doch", sagte er dann leise. „Doch, das kann ich."

    ***

    „Alle Eier", flüsterte Alexstrasza. „Alle... von uns..."
    „Es war eine schreckliche Entscheidung", sagte Thrall ruhig. „Er wusste, dass niemand jemals erfahren würde, was wirklich geschehen war. Dass andere ihn als Verräter brandmarken würden. Dass selbst Ihr das vielleicht glauben würdet."
    Er hörte sie keuchen und wimmern und drückte ihre Hand.
    „Er hat uns gerettet... Er hat uns niemals verraten... er hat uns gerettet... " Sie beobachteten still und mit geschlossenen Augen, wie Korialstrasz seine ganze Energie und Magie auf sich selbst versammelte. Er atmete tief ein und aus und flüsterte nur ein einziges Wort: „Geliebte."
    Dann wurde es dunkel.

    ***

    Thrall öffnete die Augen, Alexstraszas' standen bereits weit offen. Sie blickte ins Leere, alles Blut war aus ihrem Gesicht gewichen, ihre Hand umklammerte so fest Thralls, dass es wehtat. „Er... er nutzte seine Lebensenergie, um die Portale zu verbinden", flüsterte Alexstrasza. „Um all die kontaminierten Eier zu zerstören, bevor irgendjemand sonst infiziert wurde. Ich konnte nicht verstehen, warum so viel Grün geblieben war... Jetzt weiß ich es. Irgendwie verstehe ich es. Er brachte Tod mit Leben... um andere Leben zu retten."
    „Der Geist des Lebens zeigt Euch Dinge, die im Verborgenen ruhen", sagte Thrall leise. „Deshalb musste ich kommen. Korialstrasz war kein Verräter. Er war ein Held. Und er starb gut und willentlich, rettete nicht nur seinen eigenen Schwarm, sondern alle Schwärme, mit Euch in seinem Herzen."
    „Er war der Beste von uns", flüsterte sie. „Er hat nie versagt. Ich... ich habe versagt und gewankt, aber nicht er. Nicht mein Korialstrasz." Sie hob das Gesicht zu Thralls. „Ich bin froh, dass ich weiß, wie tapfer er war. Ich bin so stolz auf ihn. Wie kann ich nur ohne ihn weiterleben? Könnt Ihr, so kurzlebig Ihr seid, vielleicht verstehen, was ich verloren habe?"
    Thrall dachte an Aggra. „Vielleicht habe ich nur eine kurze Lebensspanne zur Verfügung, aber ja, ich kenne die Liebe. Und ich weiß, wie ich mich fühlen würde, wenn ich meine Geliebte so verloren hätte wie Ihr."
    „Wie könntet Ihr dann ohne diese Liebe weiterleben? Wozu soll man weitermachen?"
    Er starrte sie an, sein Kopf war auf einmal leer. All die Bilder, die Ideen, die pathetischen Worte und Klischees, die ihm auf den Lippen lagen, schienen so abgedroschen und ohne Bedeutung. Welchen Grund gäbe es, als Überlebender weiterzumachen, wenn man solch eine Liebe verloren hatte?
    Und dann dachte er an sie.
    Er hielt immer noch die Hand der Lebensbinderin in seiner rechten. Mit der Linken griff er in seinen Beutel und holte ein kleines, unscheinbares Objekt hervor.
    Es war die Eichel, die ihm die Urtume geschenkt hatten. Desharins Worte fielen ihm wieder ein: Passt gut darauf auf. Diese Eichel enthält all das Wissen seines Elternbaums und all das Wissen von dessen Elternbaum... und so weiter und so weiter, zurück bis zum Anfang aller Dinge. Ihr sollt sie pflanzen, wo es Euch richtig erscheint.
    Krasus hatte gewusst, dass sie nicht für ihn bestimmt war, obwohl es ihn danach verlangt hatte. Thrall fragte sich,

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