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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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blockierte den Weg.
    Für Pietät blieb keine Zeit. »Schiebt ihn aus dem Weg!«, rief Grenda. »Macht schon!«
    Der Zwerg neben der Leiche kniete sich hin und wollte das Hindernis beiseite schubsen, als auch ihn einer der Dornenbälle erwischte – an der Kehle. Er fiel auf die Leiche, und beide rutschten vom Hügel.
    Die Skardyns benutzten ein Gerät, das fast wie eine kleine Armbrust aussah. Grenda kannte die Waffe aus historischen Schriften. Das
Dwyar'hun –
der Name bedeutete wörtlich »Sternenbogen«, wobei die dornenbewehrte Kugel den Stern darstellte – war von den Bronzebartzwergen vor langer Zeit ebenfalls benutzt worden. Doch schließlich hatte man diese Waffe aufgegeben. Die Skardyns schienen sie immer noch zu favorisieren.
    Der Nachteil des Dwyar'hun war, dass jeweils nur ein Geschoss auf einmal in den Lauf passte. Zum Spannen der Sehne verwendeten die Skardyns nur eine Hand und die Zähne – die Voraussetzung, wenn man an einer Höhlenwand hing. Dadurch dauerte das Nachladen sehr lange, zumal man mit der einen Hand auch sämtliche Einstellungen vornehmen musste.
    Drei ihrer Leute waren getroffen worden, aber jetzt wurde nachgeladen, und die Zwerge konnten verschnaufen, bevor der nächste Beschuss einsetzen würde.
    Doch die Atempause war schnell vorbei. Denn die Zwerge auf der anderen Seite begannen sich zusammenzurotten, statt ihre Flucht fortzusetzen.
    Der Grund dafür wurde schnell offensichtlich. Eine weitere Gruppe Skardyns war eingetroffen und blockierte den Weiterweg. Und weil sie mit den Waffen deutlich versierter als die Zwerge waren, trieben sie die entflohenen Gefangenen zurück in die Höhle, wo der sichere Tod auf sie wartete.
    Dennoch wollte Grenda nicht kampflos aufgeben. Alle benutzten die Piken und Peitschen, so gut sie konnten, und sie selbst landete ein paar wohlgezielte Treffer.
    Grendas überlebender Bruder benutzte die Pike, um einen hochkletternden Skardyn auf einen anderen zu stoßen. Beide stürzten auf den felsigen Boden darunter.
    Ein weiterer Zwerg, der mit einer Peitsche bewaffnet war, erwischte einen Skardyn, als der aus einem Loch kroch. Die Peitsche umwickelte einen der Arme, sodass der Skardyn, als der Zwerg daran zog, den Halt verlor.
    Unglücklicherweise konnten die Bronzebartzwerge immer noch nicht durchbrechen. Grenda blickte zurück und fragte sich, ob der Rest sich besser zurückziehen sollte.
    Weitere Skardyns strömten in die Höhle. Die Zwerge saßen auf dem schmalen Hang in einer Falle, in der sie früher oder später aufgespießt oder erschossen werden würden.
    Und dann erschien in der Nähe des Drachens zum Erstaunen aller – vor allem der Skardyns – eine neue Gefahr. Eine Gefahr, die nicht nur für Grenda der totale Albtraum war.
    Ein Raptor... nein,
mehrere
Raptoren!
    Grenda zählte zwei, dann drei... vier und noch mehr. Sie hätte schwören können, dass sie buchstäblich aus dem Nichts heraus entstanden. Wie sonst war ihre plötzliche Anwesenheit an diesem Ort zu erklären?
    Die Raptoren beachteten den Drachen nicht und hieben mit wilder Entschlossenheit auf die Skardyns ein. Völlig unvorbereitet wurde der Erste buchstäblich zerfetzt.
    Als die Reptilien den Kampf ins reinste Chaos verwandelten, erschien eine vertraute Gestalt nahe der Fesseln des Drachen: Iridi, die Draenei. Doch sie war nicht allein. Bei ihr befand sich ein Mensch, der wie ein Zauberer aussah, ein Mensch mit dichtem, rotem Haarschopf.
    Grenda kannte nur einen rothaarigen Zauberer. Wenn es auch noch weitere geben mochte, nahm sie doch an, dass es nur einen gab, der sich traute – und vielleicht verwegen genug war – nach Grim Batol hineinzuteleportieren. Rom hatte ihr von dem Menschen erzählt. Auch die Waldläuferin hatte ihn erwähnt, allerdings auf eine deutlich intimere Art.
    Rhonin Drachenherz war zu ihrer Rettung erschienen.
    Nein, das stimmt nicht ganz,
dachte Grenda im nächsten Augenblick. Er konnte nicht gewusst haben, dass sie sich hier befanden. Und er und die Priesterin schienen auch viel mehr um den Drachen besorgt zu sein als um alles andere. Iridi war fieberhaft mit einem der Kristalle beschäftigt, die am Ende der Stränge saßen und den massigen Gefangenen an Ort und Stelle bannten.
    Es war offensichtlich, dass sie versuchten, den Drachen zu
befreien.
    Die Zwergin hielt die beiden für verrückt. Aber wahrscheinlich wussten sie es besser als Grenda. Viel wichtiger waren die Auswirkungen ihres Tuns auf die Zwerge. Nachdem die Skardyns nämlich nun gezwungen

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