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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard A. Knaak
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Richtung beizubehalten.
    Die Belastung seiner Lungen wurde schrecklich. Wenn er doch nur einen Atemzug tun könnte...
    Sein Kopf durchstieß die Wasseroberfläche. Noch während Korialstrasz seine Lungen mit Luft füllte, versuchte er, sich aus der See zu erheben. Dank Magie und Flügeln, die größer als die der meisten anderen Artgenossen waren, hob er in den Himmel ab.
    Der Himmel war noch bewölkt. Doch es stürmte nicht mehr.
    Obwohl die Gefahr durch die Naga noch nicht gebannt war, musste Korialstrasz einige Sekunden schweben, um zu Atem zu kommen. Gleichzeitig sammelte er seine Sinne. Die Wolken waren immer noch dicht, doch die See war ruhig geworden, fast schon tödlich still.
    Eine Masse von sich windenden Tentakeln durchbrach die Oberfläche, erfasste den Drachen am Schwanz und den Hinterbeinen und suchte nach den Flügeln.
    Korialstrasz brüllte laut und konzentrierte sich augenblicklich auf den Ort, von dem die Tentakel kamen. Dann atmete er tief aus. Der Flammenstrom war nicht so stark, wie er gehofft hatte. Doch das Monster unter ihm ließ eins der Beine los.
    Aber der Rest der Tentakel zerrte nach wie vor an dem roten Riesen und drohte, ihn unter Wasser zu ziehen. Korialstrasz schlug mit den Flügeln. Er war kein gewöhnlicher Drache, auch wenn er kein Aspekt war. Das Schoßtier der Nagas würde das bald schon zu spüren bekommen.
    Und unglaublicherweise zog das Seemonster nicht Korialstrasz nach unten, sondern der Drache hob das Tentakelmonster unerbittlich aus den Tiefen an. Zuerst wurde ein scharfer Schnabel sichtbar, ein bedrohliches Maul, das Stücke aus Kriegsschiffen herausbeißen konnte. Dann erschien ein langer, röhrenförmiger Kopf mit zwei nicht blinzelnden schwarzen Untertassen als bösartige Augen.
    Ein Krake.
    Wie die kleine Nagagruppe solch eine Kreatur in die Bucht bekommen hatte, wusste er nicht. Viel bedeutender war, dass das monströse Biest sehr schwer war. Der Drache verlor an Auftrieb und sank wieder auf die See zu.
    Er hatte keine Wahl. Nah am Zusammenbruch blies Korialstrasz ein letztes Mal seinen Feueratem mit aller verbliebenen Kraft.
    Ungehindert von der See röstete das Feuer den Kraken. Das Seemonster stieß einen markerschütternden Schrei aus, ließ los und fiel zurück ins Wasser. Die Welle, die es dabei erzeugte, reichte bis an Korialstrasz' Schwanz heran. Dann ging es unter.
    Der große rote Drache freute sich nicht. Er kämpfte gegen eine Ohnmacht an. Trotz seiner erschreckenden Schwäche bewegte sich Korialstrasz in Richtung seines Ziels. So gering die Strecke auch war, wusste er doch nicht, ob er derart geschwächt das Land erreichen würde. Er konnte es nur versuchen.
    Er konnte nur noch hoffen...
     
     
    Die Wasser blieben ruhig, als der riesige rote Drache in der Ferne verschwand. Ein einzelner Naga beobachtete den verschwindenden Riesen.
    Die schrägstehenden Augen der Nagafrau schauten Korialstrasz lange nach, bis er nur noch ein Punkt am Horizont war. Da schoss die Hand eines furchterregenden Nagamannes hoch. Die Schuppen an der rechten Seite seines Kopfes waren in der Nähe des Kinns abgerissen. Diese Verletzung hatte der Drache mit seinem Schwanz angerichtet. Der Mann ignorierte die Wunde und starrte konzentriert in dieselbe Richtung wie die Frau.
    »Wir haben es vollbracht«, murmelte sie mit heiserer Stimme. »Wir werden verschont...«
    Der Mann grinste und nickte. Die Frau tat es ihm gleich. Dabei zeigte sie, dass ihre Zähne genauso scharf waren wie die des Mannes.
    Die beiden Naga tauchten ab.
     
     

KAPITEL VIER
     
    Die Landschaft, die sich am Horizont abzeichnete, wurde Khaz Modan genannt. Die vermummte Draenei wusste nicht, woher der Name stammte, doch sein Klang bestärkte sie. Sie wusste, dass sowohl Orcs als auch Zwerge in dieser Gegend lebten. Sie kannte beide Völker. Wenn es denn zu Problemen mit einem der beiden kommen musste, so hoffte sie, dass es mit den Minengräbern geschehen würde, nicht mit den grünhäutigen Kriegern. Denn die Zwerge waren immerhin Verbündete.
    Zunächst erkannte man keine Anzeichen dafür, dass die Insel besiedelt war. Doch dann tauchten einige Umrisse an der fernen Küste auf. Das Bemerkenswerteste war eine dicke Steinmauer am hinteren Ende des Hafens von Menethil, die, wie sie erfahren hatte, den größten Teil der Stadt vor Invasoren von der Landseite schützte.
    Dann wurden durch den sich auflösenden Morgennebel größere Gebäude und hohe, struppige Bäume sichtbar.
    Ein bestimmtes Gebäude erregte ihr

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