WoW 14 - Weltenbeben
angriffen. Sie fielen schnell, und seine Rüstung war über und über mit ihrem Blut befleckt. Eines seiner Schwerter war fest im Brustkorb eines Zwergs verkeilt, und nach einem vergeblichen Versuch, es wieder freizubekommen, ließ Varian die Waffe einfach stecken. Er wirbelte herum, ergriff das ihm verbliebene Schwert mit beiden Händen und suchte seine Beute.
Moira Bronzebart lag im Nachthemd und mit zerzausten Haaren im Bett. Ihre Augen waren vor Schreck weit aufgerissen. Varian riss sich die Maske herunter, die sein Gesicht verdeckt hatte, und Moira stöhnte entsetzt auf, als sie ihn erkannte. Mit zwei Schritten war er bei ihr, packte sie am Arm und zerrte sie aus dem Bett. Sie wehrte sich, doch seine Hand hatte sich wie ein Schraubstock um ihren Oberarm geschlossen.
Sie stolperte, als er sie aus dem Raum zog, doch das war ihm völlig egal. Die sich heftig wehrende Zwergin hinter sich herziehend, marschierte Varian in den offenen Bereich nahe der Schmiede, wo sich mittlerweile die Bewohner von Eisenschmiede versammelten. Während er sie mit einer Hand festhielt, presste er ihr mit der anderen die Klinge seines Schwertes gegen den Hals.
„Seht die Thronräuberin!", schrie Varian, der seine Identität nicht länger geheim halten musste. Seine Stimme hallte durch den Raum. „Sie ist das Kind, das Magni Bronzebart zahllose Tränen hat vergießen lassen, sein geliebtes kleines Mädchen. Wie sehr würde er leiden, könnte er sehen, was sie seiner Stadt und seinem Volk angetan hat!"
Die Menge starrte ihn ungläubig an. Selbst die Dunkeleisenzwerge wagten nicht, sich zu bewegen, solange ihre Kaiserin sich in unmittelbarer Gefahr befand.
„Dieser Thron gehört nicht Euch. Ihr habt ihn Euch durch Täuschung angeeignet, durch Lügen und gemeine Intrigen, ebenso wie den Titel der Königin, den Ihr nicht verdient habt. Eure eigenen Untertanen habt Ihr bedroht, obwohl sie nichts Unrechtes getan haben. Ich will Euch keinen Augenblick länger auf dem geraubten Thron se..."
„ Vater!"
Die Stimme schnitt ihm das Wort ab, und für eine Sekunde ließ der Druck der Klinge an Moiras Kehle etwas nach. Doch dann hatte Varian sich wieder im Griff. Er ließ die Zwergin nicht aus den Augen, als er antwortete.
„Du solltest nicht hier sein, Anduin. Fort mit dir. Dies ist kein Ort, an dem du dich aufhalten solltest."
„Aber es ist mein Ort!" Die Stimme kam näher, bewegte sich mit der Menge auf ihn zu. Moiras Blick wanderte von Varian zu seinem Sohn, doch sie traf keine Anstalten, ihn um Hilfe zu bitten. Vielleicht war ihr klar, dass jede Bewegung unweigerlich damit enden würde, dass Varian ihr sein Schwert tief in ihre bleiche Kehle stieß.
„Du hast mich hierher geschickt! Du wolltest, dass ich das Zwergenvolk kennenlerne, und das habe ich. Ich kannte Magni gut, und ich war hier, als Moira kam. Ich erlebte, welcher Aufruhr mit ihrer Ankunft verbunden war und wie beinahe ein Bürgerkrieg ausbrach, als die Leute zu den Waffen griffen, um sich von Moira zu befreien. Was auch immer du von ihr halten magst, sie ist dennoch die rechtmäßige Erbin Magnis!"
„Vielleicht hat sie das richtige Blut", zischte Varian, „aber auf ihren Geist trifft das nicht zu. Sie steht unter einem Zauber, mein Sohn. Davon war Magni stets überzeugt. Sie wollte dich als Gefangenen hier festsetzen und hielt eine ganze Menge anderer Leute ohne Grund gefangen." Er neigte leicht den Kopf. „Sie eignet sich nicht als Anführerin, denn sie vernichtet alles, was Magni geschaffen hat! Alles, für das er ... gestorben ist!"
Anduin trat vor, eine Hand flehentlich ausgestreckt. „Sie wurde nicht verzaubert, Vater. Magni zog es vor, das zu glauben und die Wahrheit zu verkennen: Er selbst hat Moira vertrieben, weil sie nicht der männliche Erbe war, den er sich immer so sehnlich gewünscht hatte."
Varians schwarze Augenbrauen zogen sich zusammen. „Du besudelst das Andenken eines ehrenvollen Mannes, Anduin."
Sein Sohn wich nicht zurück. „Du kannst ein ehrenhafter Mann sein und dennoch Fehler machen", fuhr er unerbittlich fort. Die Augen seines Vaters zogen sich zu schmalen Schlitzen zusammen, und er wusste, dass er vorsichtig sein musste. „Moira wurde von den Dunkeleisenzwergen angenommen. Sie verliebte sich, heiratete nach den Gesetzen ihres Volkes und gebar ihrem Mann ein Kind. Sie ist die rechtmäßige Zwergenerbin. Nur die Zwerge dürfen entscheiden, ob sie Moira als ihre Königin anerkennen oder nicht. Es ist nicht unsere Stadt."
„Sie hat
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