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Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Titel: Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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ins Gästebuch ein.
    Artie Wu fragte nach der Herrentoilette, teils, weil er wirklich hin mußte, teils, weil er sie begutachten wollte, um Aggie Wu eine lückenlose Schilderung der Räumlichkeiten abzuliefern, auf der sie zu bestehen pflegte, wenn er allein ausging.
    Piers zog Durant außer Hörweite eines alten Gentlemans, der andauernd ungeduldig auf seine Uhr sah und zwischendurch den Kopf in eine Ausgabe des Wallstreet Journal steckte.
    »Ich habe da eine Frage«, sagte Piers.
    »Wegen vorgestern nacht?«
    Piers schüttelte den Kopf. »Das ist vorbei und vergessen – einverstanden?«
    »Einverstanden. Was wollen Sie wissen?«
    »Wer sind Sie beide, Sie, Durant, und Wu?«
    Durant ließ sich mit der Antwort ein bißchen Zeit. »Wir sind so ziemlich das, was Sie sehen.«
    »Genau das ›so ziemlich‹ macht mir Kopfzerbrechen.«
    »Lassen Sie es mich anders sagen«, sagte Durant. »Wir bringen Ihnen Ihre Schwägerin zurück und sorgen dafür, daß sie niemand mehr am Hals hat. Für immer. Sie wird sich nicht mehr zu verstecken brauchen.«
    »Silk war die ganze Zeit der Schlüssel, richtig?« Durant nickte.
    »Imperlino ist auch in die Sache verwickelt, richtig?«
    »Bis zum Hals.«
    »Und dieser Bursche Simms – der, den man mal den Dirty Duke genannt hat?«
    Durant lächelte ein bißchen. »Sie waren fleißig.«
    »Wenn man so gerissen eingefangen wird, wie ich eingefangen worden bin, möchte man schließlich wissen, wer das Lasso geworfen hat und warum.«
    Durant nickte milde anerkennend. »Artie tippte, Sie würden fünf Tage brauchen, um uns draufzukommen, ich tippte vier. Es sind viereinhalb geworden, also haben wir beide gewonnen.«
    »Um was geht es denn genau?«
    »Können wir noch nicht absehen, weil einiges von dem, was wir in Erfahrung gebracht haben, noch keinen Sinn ergibt. Aber es könnte ein Ding von einiger Brisanz sein.«
    »Sie meinen von nationaler Brisanz?«
    »Möglicherweise.« Durant holte eine Pall Mall aus der Packung und zündete sie an. »Vergleiche ich es mit einem Kartenspiel, könnte man sagen, daß Ihre Schwägerin wichtige Karten in der Hand hält. Dieser Reporter, der mit uns essen wird, mag auch ein paar nützliche Karten haben, und Artie und ich – nun ja, vielleicht haben wir die Trumpfkarten und wissen es nur noch nicht. Wenn Sie Lust haben mitzuspielen, kann Ihnen Ihre Schwägerin, wenn Sie sie wiederhaben, alles erzählen. Falls sie will.«
    Weil Randall Piers ein brillantes Hirn hatte und es gern benutzte, brauchte er weniger als eine Sekunde, um seine Entscheidung zu treffen. »Okay«, sagte er, »ich spiele mit.«
    »Gut.«
    »Dieser Reporter – Sie möchten, daß ich ihn beeindrucke, richtig?«
    »Richtig«, sagte Durant. »Soll ich Ihnen ein bißchen Text vorsagen?«
    Piers lächelte zum erstenmal. »Nein, nicht nötig«, sagte er, »ich glaube, ich habe so etwas schon mal gespielt.«
    Kurz nach Wus Rückkehr aus der Herrentoilette traf Otherguy Overby mit dem Ehrengast Herb Conroy ein, der den guten blauen Anzug und ein sanftes Wodka-Glühen trug.
    Piers stieg bei Overby voll ein. »Maurice«, sagte er mit Wärme zu dem Mann, den er noch nie im Leben gesehen hatte.
    Otherguy Overby ließ sich nicht lumpen. »Randy, mein Gott, freue ich mich, Sie zu sehen.«
    Sie schüttelten einander die Hände wie Männer, die sich wirklich mögen, aber bedauerlicherweise nur selten begegnen. Piers wandte sich Conroy zu. »Und das muß Mr. Conroy sein, von dem Sie mir soviel erzählt haben, Maurice.« Piers ergriff Conroys Hand und sah ihm in die Augen. »Ich habe viel über Sie gehört, Mr. Conroy. Und was ich gehört habe, hat mir ausgezeichnet gefallen.«
    »Vielen Dank«, sagte Conroy und ließ sich von Piers Wu und Durant vorstellen.
    »Diese beiden Herren sind meine engsten Berater, Dr. Wu und Mr. Durant. Gentlemen, das ist Mr. Conroy. Darf ich Sie Herb nennen?«
    »Bitte.«
    »Ich bin für Sie Randy, okay?« sagte Piers, als Conroy Wu und Durant die Hand gegeben hatte.
    Nach Beendigung der Begrüßung ging man gemeinsam in das kleine, private Speisezimmer, das Piers für dieses Treffen gebucht hatte und zu dem eine gut bestückte Bar und ein in seine Aufgabe eingewiesener Barmann gehörte. Piers, in der Rolle des großzügigen Gastgebers, schlug für alle einen doppelten Wodka-Martini vor. Unter schmeichelhaftem Geplauder, dessen Mittelpunkt Herb Conroy war, leerten sich die Gläser, und Piers bestellte die nächste Runde, und als es dann Zeit war, am Tisch Platz zu

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