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Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Titel: Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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plötzlich haben sie neuen Ärger mit der Steuer, erheblichen Ärger, und ein Senatskomitee nimmt sie in die Zange. Also beschließen sie, im Tausch gegen Straffreiheit auszupacken.«
    »Aber sie haben nicht«, sagte Wu.
    »Nein, Professor, sie haben nicht. Ehe sie auspacken konnten, wird Consentino im Keller seines Hauses in Chicago erschossen, und Francini findet sich tot in einem Fünfziggallonenölfaß vor Miami Beach wieder.«
    »Und Imperlino?« sagte Durant.
    »Imperlino hatte inzwischen jede Menge eigene, interne Probleme hier draußen am Hals. Nur – nachdem Consentino und Francini nicht mehr da sind, bekommt Imperlino urplötzlich alles, was er haben will – einschließlich Pelican Bay. Auf einem silbernen Tablett haben sie es ihm gereicht.«
    »Wer?« sagte Wu.
    Ehe Conroy diesmal antworten konnte, trug der Kellner die Shrimp-Cocktails ab, die von niemandem außer Otherguy Overby angerührt worden waren, und brachte die Steaks mit Beilagen auf den Tisch. Conroy beäugte sein Steak mit kaum verhohlenem Abscheu. Overby beobachtete ihn. Fünf Minuten, dachte er, er hält sich noch fünf Minuten, wenn überhaupt. Conroy blickte in die Runde und hakte seinen glasigen Blick an Piers fest. »He, Randy, könnte ich noch einen kleinen Martini bekommen?«
    »Selbstverständlich«, sagte Piers und signalisierte dem Barmann, noch einen Martini zu bringen, der auf der Stelle gebracht wurde.
    »Wer hat Imperlino Pelican Bay gegeben?« sagte Durant.
    »Auf einem silbernen Tablett«, sagte Conroy und nahm einen kräftigen Schluck, »so haben sie ihm Pelican Bay gegeben.«
    »Wer?« sagte Durant.
    Conroy hatte Probleme, sich geradezuhalten. Er wankte leicht im Stuhl. Durch den Alkoholnebel fixierte er Durant. »Und jetzt raten Sie, wen er sich nach Pelican Bay holte, um sich beim Teilen des Kuchens helfen zu lassen? Seinen alten Zimmerkumpel aus Bowdoin, Reginald Simms, und niemand weiß das – außer mir und jetzt vielleicht euch Jungs.« Er schwenkte seinen Blick zu Piers. »Haben Sie schon mal dran gedacht, einen Lear-Jet für Ihr Magazin anzuschaffen? Vielleicht keine schlechte Idee.«
    »Wer hat ihm Pelican Bay gegeben, Herb?« sagte Piers.
    »Ich sage Ihnen, wer die Antwort darauf und auf jede Menge anderer Fragen wußte. Ich sage Ihnen, wer die ganze gottverdammte Story kannte, besser kannte als ich. Der Abgeordnete Ranshaw, der kannte die Antworten, aber die Schweine haben ihn umgebracht.« Conroy stierte auf das Steak vor sich und die schimmernde Sauce Béarnaise.
    »Wer hat Imperlino Pelican Bay gegeben, Herb?« sagte Artie Wu mit sanfter, fast einschmeichelnder Stimme.
    Conroy blickte Wu an und lächelte, und dann machte er die Augen zu und senkte den Kopf auf Steak und Sauce Béarnaise und schlief ein.
    Piers blickte Durant und Wu an. »Ausgerechnet jetzt«, sagte er. Durant wiegte nachdenklich den Kopf. »Ich glaube, er hat uns alles gesagt, was er weiß«, sagte er.
    »Hat er Ihnen ein paar der Trumpfkarten zugespielt, die Ihnen noch fehlten?«
    »Dallas«, sagte Durant, »das mit Dallas wußten wir nicht.«
    »Aber wo ist da ein Zusammenhang?« sagte Piers.
    »Vielleicht ergibt er sich, wenn wir mit Ihrer Schwägerin geredet haben.«
     
    Der Taxifahrer schüttelte Conroy wach. Conroy richtete sich auf und sah sich um. Er merkte, daß ihm schlecht wurde. Der Taxifahrer merkte es auch. »Wo bin ich denn?« sagte Conroy.
    »Sie wohnen doch hier, oder, Jack?« sagte der Taxifahrer.
    Conroy sah sich gründlicher um. Ja, hier wohnte er. Er versuchte sich zu erinnern, was passiert war, entschied dann aber, daß er sich gar nicht erinnern wollte. Jedenfalls jetzt noch nicht.
    »Was bin ich Ihnen schuldig?« fragte er den Taxifahrer.
    »Alles bezahlt, Mann, steigen Sie bloß aus, ehe Sie mir das Taxi vollkotzen. Hier.« Er überreichte Conroy einen Umschlag. »Den soll ich Ihnen geben.«
    Conroy nahm den Umschlag und stieg aus. Er schwankte auf die Haustür zu und fragte sich, ob er es noch bis ins Haus schaffte, ehe er alles vollspie. Er riß den Umschlag auf. Es lagen fünf Einhundertdollarnoten drin und eine Karte, auf der stand Schade, trotzdem vielen Dank. Overby.

Fünfunddreißig
    Es war zwei Uhr mittags an diesem selben Morgen, als Eddie McBride, dessen Suche nach Silk Armitage bisher ergebnislos verlaufen war, Hunger bekam. Und weil es McBride völlig gleichgültig war, was oder wo er aß, kam ihm die Honorable Thief Cocktail Lounge gerade recht.
    Auch im Honorable Thief kannte niemand Silk Armitage,

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