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Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Titel: Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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dem einen Koffer, kniete sich hin und öffnete ihn. Den Revolver hielt er in der rechten Hand. Der Koffer war mit Fünfzig- und Hundertdollarscheinen gefüllt, mit roten Gummibändern zu akkuraten Bündeln geschnürt. Durant grub mit der linken Hand in den Bündeln, fischte vom Kofferboden ein paar heraus und besah sie genau.
    »Du bist aber mißtrauisch, Quincy«, sagte Simms.
    »Sogar sehr.«
    Durant schloß den Koffer, öffnete den zweiten und wiederholte die Prozedur. Als er nichts zu beanstanden fand, klappte er den Deckel zu und stand auf.
    »Okay«, sagte er, »ich glaube, damit wäre alles geregelt.«
    »Nein«, sagte Imperlino und stand auf. Auch er hatte jetzt eine Pistole in der Hand, eine, die für Durant wie eine Luger aussah, nur besichtigte er sie nicht allzu sorgfältig, weil sie nicht auf ihn gerichtet war. Sie war auf Silk Armitage gerichtet, aber eher beiläufig.
    »Was heißt das, nein?«
    »Zu unserem eigenen Schutz, Mr. Durant, werden Sie sich an der Ermordung der jungen Dame beteiligen müssen«, sagte Imperlino in ruhigem, vernünftigem Ton.
    »Ich werde sie nicht töten«, sagte Durant.
    »Nein, das natürlich nicht«, sagte Imperlino. »Das erledige ich – mit großem Bedauern, obwohl eine solche Bemerkung in diesem Zusammenhang ziemlich geschmacklos klingen muß. Aber da Sie sie an uns verkauft haben und bei ihrem Tod zugegen sind, machen Sie sich vor dem Gesetz ebenso wie Reg und ich schuldig.« Imperlino machte eine Pause. »Moralisch betrachtet, möchte ich behaupten, sind Sie schuldiger als wir.«
    Durant nickte. »Man hat mir schon gesagt, daß Sie clever sind.«
    Imperlino überhörte die Bemerkung. »Bringen wir es hinter uns.«
    »Und ein brillanter Kopf auch noch, hat man mir gesagt«, sagte Durant. »Jedenfalls damals in Bowdoin.«
    »Worauf möchten Sie hinaus, Mr. Durant?«
    »Na ja, wenn man mir in Bowdoin intellektuelle Brillanz bescheinigt hätte, wäre ich, glaube ich, auch schlau genug, ein bißchen argwöhnisch zu werden, wenn mein alter Zimmergenosse plötzlich mit heißen zwei Millionen Dollar auf meiner Türschwelle steht, die er aus der Botschaft in Saigon gestohlen hat. Mit zwei Millionen Dollar, nach denen nicht mal jemand gesucht hat, weil sie angeblich verbrannt worden waren. Und mein alter Zimmergenosse, der ewig loyale Firmenangehörige, ist plötzlich und unerwartet abtrünnig geworden, ein Verräter an der Sache. Also, mir hätte das schon zu denken gegeben. Yes, Sir, das hätte es.«
    Imperlino starrte Durant an. Schließlich sagte er, sehr vorsichtig: »Warum?«
    »Warum ich argwöhnisch wäre, meinen Sie? Gehn wir die Geschichte doch mal durch. Der Vietnamkrieg geht etwa zu dem Zeitpunkt zu Ende, wo Sie die ersten Schritte unternehmen, um sich Pelican Bay zu kaufen. Sie mögen das Zufall nennen – aber glauben Sie mir, er wird der einzige bleiben, den Sie akzeptieren müssen. Ihr alter Zimmergenosse kommt also aus dem Krieg nach Saigon zurück – verbittert, zynisch, möglicherweise ausgebrannt. Er sieht eine Chance, ohne jedes Risiko zwei Millionen Dollar zu stehlen. Okay, er stiehlt sie. Und da er einen Helfer braucht, rekrutiert er jemanden, der Eddie McBride heißt – nicht zu schlau, nicht zu dumm, schlichter Durchschnitt.
    Nachdem sie also die zwei Millionen gestohlen und versteckt haben in der Absicht, sie irgendwann später mal abzuholen – jetzt kommt der Teil, der mir echt Kopfzerbrechen macht –, verabredet Simms sich mit McBride ausgerechnet in Los Angeles, in Beverly Hills präziser. Nur kommt er dann nicht zur Verabredung, und der arme Eddie läuft durch die ganze Stadt und versucht, seine Lageskizze mit dem markierten Versteck der zwei Millionen, an deren Existenz er immer noch glaubt, für ein paar tausend Dollar an jemanden zu verkaufen.
    Warum wohl hat Ihr alter Zimmergenosse das gemacht, Imperlino? Warum hat er sich nicht einfach mit Eddie getroffen und ihn mit ein paar Lügen und einem Bündel Tausender abgefunden? Mehr hätte es weiß Gott nicht gebraucht, um den armen Teufel Eddie glücklich zu machen. Statt dessen irrt Eddie durch Los Angeles, ein lebender, sprechender Beweis für die Tatsache, daß das Geld gestohlen wurde. Wen versuchte Ihr alter Zimmergenosse wohl zu überzeugen?« Durant schüttelte bedauernd den Kopf. »Sie, fürchte ich.«
    »Sie wollen sagen, die beiden haben es gar nicht gestohlen?« sagte Imperlino leise.
    »Was ich sagen will ist, daß jemand sie das Geld hat stehlen lassen.«
    Imperlino blickte Simms

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