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Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Titel: Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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dann erst nahm er den Mann wahr, der von seinem großen Schreibtisch mit den zierlichen Beinen aufgestanden war und auf ihn zukam, blendend aussehend wie ein Schauspieler, hoch gewachsen, irgendwo zwischen Mitte und Ende Vierzig, braungebrannt und, zumindest in Gesinis Augen, so gekleidet, daß einem die Luft wegblieb.
    Der Mann hielt den Kopf leicht schief und begrüßte Gesini mit einem warmen, seltsam scheuen Lächeln. »Mr. Gesini«, sagte er, »ich bin Reginald Simms. Wie liebenswürdig von Ihnen, zu kommen.« Sie schüttelten einander die Hände, und diesmal drückte Gesini fester als bei Chuck West zu. Simms schien West erst jetzt zu bemerken. Er nickte ihm verbindlich zu, lächelte wieder und sagte: »Vielen Dank, Charles.«
    »Sir«, sagte West und ging.
    Gesini musterte Simms genauer und mochte schlichtweg alles, was er zu sehen bekam. Er mochte das gestärkte, weiße Hemd und den tadellos geknoteten, lebhaft gemusterten Schlips und die schlichten schwarzen Schuhe mit den spiegelblank gewienerten Schuhspitzen. Er mochte auch Simms’ Gesicht mit den dicken dunklen Brauen, den grauen Augen, der kühnen Nase, dem festen Mund und dem festen Kinn und den paar Falten hier und da, die alles zusammen nachdenklich und gescheit aussehen ließen.
    »Mögen Sie ein Kaminfeuer, Mr. Gesini?« sagte Simms und winkte Gesini in einen der großen, bequem aussehenden Ledersessel am Kamin. »Ich schätze, es ist ziemlich albern, im Juni in Südkalifornien am Feuer zu sitzen, aber irgendwie tut es wohl, finden Sie nicht?«
    »Nichts dagegen«, sagte Gesini und richtete sich im Sessel ein.
    Sie hatten kaum Platz genommen, als die Tür sich öffnete und ein Schwarzer in weißem Jackett eintrat. Er trug ein silbernes Tablett mit einem silbernen Kaffeeservice. Wortlos bediente er die beiden Männer, Gesini zuerst. Gesini machte sich nichts aus Kaffee, er trank zum Frühstück üblicherweise Tab. Kaffee schmeckte ihm nur mit viel Sahne und Zucker, also bediente er sich ausgiebig. Simms trank seinen Kaffee schwarz, wie Gesini bemerkte. Und er bemerkte dann auch noch, wie Simms den schwarzen Diener mit einem kleinen, aber sehr höflichen Nicken entließ. Der Scheißer hat Klasse, dachte Gesini. Das muß man ihm lassen.
    Simms nahm einen Schluck Kaffee, schenkte Gesini ein weiteres warmes, scheues Lächeln und sagte: »Mir scheint, Mr. Gesini. wir haben gemeinsame Freunde, die Sie hochschätzen.«
    »Yeah? Wen?«
    »Vince Imperlino hat ausgesprochen anerkennende Worte für Sie gefunden.«
    Gesini nickte vorsichtig. »Yeah, ich kenne ihn.« Er war Imperlino zweimal im Leben begegnet. Das zweite Mal bei einer großen, ziemlich geheimen Zusammenkunft. Gesini war ebenso begeistert wie überrascht gewesen, eingeladen worden zu sein, zumal dort eine Menge Leute waren, die auf seiner Skala bei 99 Prozent lagen.
    »Und ebenso hat Mr. Minuto unten in Palm Springs ein paar besonders nette Dinge über Sie zu sagen gehabt.«
    Gesini wußte, daß Simms jetzt log, aber es störte ihn nicht. Es gibt Lügen und Lügen. Gesini hatte einmal Ulderico Minutos Hand geschüttelt, aber das lag fast dreißig Jahre zurück. Gesini war gerade von New York an die Westküste umgezogen, und damals hatten die Zeitungen Minuto noch Richie Minute genannt. Inzwischen war Minuto ein alternder Mythos im Ruhestand, der sich in der Wüste unten in Palm Springs zu Tode sonnenbadete. Verdammt, der muß jetzt achtzig sein, dachte Gesini.
    »Ja, ich bin Mr. Minuto früher mal begegnet.«
    »Aber er hält sich immer noch auf dem laufenden«, sagte Simms.
    »Ein erstaunlicher alter Gentleman. Er ist fast dreiundachtzig.«
    »Ja, das hatte ich mir auch gerade ausgerechnet.«
    »Wie Sie wahrscheinlich wissen, fungiert unser kleiner Laden hier als eine Art Schaltstelle zwischen Wirtschaftskreisen und der Stadtverwaltung. Man könnte, glaube ich, sagen, daß wir so etwas wie eine Sammelstelle für Nachrichten aller Art sind. Alles, was uns zu Ohren kommt, füttern wir in den Computer und entwickeln daraus unsere Projekte.«
    »Hört sich interessant an«, sagte Gesini, weil Simms ihn anblickte, als erwarte er irgendeine Art von Reaktion.
    »Das ist es, das ist es in der Tat. Mal hier eine Bemerkung, mal da ein Schnipsel Klatsch, genau das brauchen wir, um geschäftlich auf dem laufenden zu bleiben.«
    Simms setzte seine Tasse auf den blankpolierten Couchtisch, griff in die Tasche und holte ein silbernes Zigarettenetui hervor. Er klappte es auf und bot es Gesini an.
    »Ich

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