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Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle

Titel: Wu & Durant 01 - Umweg zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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die Knöchel.
    Sie musterte Wu und Durant sorgfältig und sah dann Overby an. »Was ist?«
    »Komm später wieder«, sagte er.
    Sie musterte wieder Wu und Durant mit ihren alten Augen. »Für fünfzig Mäuse fick ich euch alle drei.«
    »Später, Brenda«, sagte Overby.
    Sie zuckte mit den Achseln und stolzierte zurück ins Schlafzimmer und kam mit einem Paar Sandalen, einer Bluse und Shorts in der Hand wieder zum Vorschein. Wortlos ging sie zur Wohnungstür, öffnete sie und verschwand.
    »Das also war Brenda«, sagte Wu.
    »Yeah.«
    »Spaziert sie immer so rum?«
    Overby seufzte. »Sie wohnt gegenüber.«
    »Well«, sagte Durant, »lange nicht gesehen.«
    »Nicht lange genug«, sagte Overby. »Woher wißt ihr überhaupt, daß ich hier bin? Ich stehe nicht im Telefonbuch.«
    »Wir waren oben in San Francisco – wann war das, Quincy? Vor zwei Monaten?«
    »Könnte sein«, sagte Durant.
    »Ja, und was soll ich dir sagen, Otherguy? Wir sitzen in der Halle vom Fairmont und warten auf meine Frau – du wußtest nicht, daß ich verheiratet bin, oder?«
    »Doch, es hat sich rumgesprochen.«
    »Also wir sitzen da und warten, und wer spaziert herein? Run Run Keng. Du erinnerst dich doch an Run Run?«
    »Yeah«, sagte Overby, »Ich erinnere mich.«
    »Dachte ich mir«, sagte Wu. »Ja, und Run Run kommt gerade aus Singapur, und wir fangen an, über gemeinsame Bekannte zu reden und was sie so machen, und da erwähnte Run Run dich und daß er dich, wenn er die Zeit hätte, die er nicht hat, wegen der guten alten Zeit gern mal aufsuchen würde – und wegen der fünftausend, die du ihm schuldest.«
    »Viertausend«, sagte Overby.
    »Was auch immer. Wir sagen ihm also, daß wir ähnlich gelagerte Interessen hätten, und er war so nett, uns deine Adresse zu geben.«
    »Wieviel hast du zum guten Schluß für die Perlen eigentlich bekommen?« sagte Durant.
    »Ich muß euch das erklären. Wollt ihr ein Bier?«
    »Sicher«, sagte Durant. »Erklär’s uns bei einem kühlen Bier.«
    Overby ging hinüber in die Kochnische und holte drei Dosen Pabst aus dem Kühlschrank. »Verabredet war, daß ich von Manila nach Cebu runterfliege, um euch zu treffen, richtig?« sagte er, während er die Kühlschranktür mit dem Knie zumachte.
    »Richtig«, sagte Wu.
    Overby verteilte die Bierdosen, riß die Lasche von seiner Dose und zielte mit ihr in einen Aschenbecher auf dem Couchtisch. Er warf daneben.
    »Also, alles war geritzt. Ich war am Flugplatz. Ich hatte mein Ticket, das Geld, alles. Und da haut mich doch glatt ein Malaria-Anfall um.«
    »Herrgott, Otherguy, das tut uns aber leid«, sagte Durant und öffnete seine Bierdose. Er ging zum Couchtisch, legte die Lasche in den Aschenbecher, hob die von Overby auf und legte sie dazu.
    »Immer noch so pingelig?« sagte Overby zu Wu.
    Wu nickte. »Pingeliger«, sagte er.
    »Also, was passierte, als der Malaria-Anfall dich umgehauen hat?« sagte Durant.
    »Sie schafften mich ins Hospital, was dachtest du denn? Zehn gottverdammte Tage. Als ich rauskam, habe ich versucht, euch zu finden, ehrlich, aber ihr wart verschwunden. Ich habe überall gesucht.«
    »Natürlich hast du«, sagte Wu. »Also, wieviel hast du für unsere Perlen bekommen?«
    »Zehntausend«, sagte Overby zügig.
    Wu seufzte. »Otherguy!«
    »Was ist?«
    »Nach deinem – ahm – ›Malaria-Anfall‹ sind wir nach Manila geflogen und haben dich gesucht.«
    »Da war ich sicher gerade in Hongkong, um euch zu suchen. Sieht so aus, als hätten wir uns glatt verfehlt.«
    »Yeah. Als wir nach Hongkong kamen, warst du in Singapur. Und als wir nach Singapur kamen, warst du gerade nach Japan, nach Kobe, unterwegs. Aber rat mal, mit wem wir in Manila doch noch geredet haben?«
    »Mit wem?«
    »Sonny Lagdameo.«
    »Oh.«
    »Yeah, mit Sonny«, sagte Wu. »Und er sagt, er hat dir die Perlen für zwanzigtausend abgekauft, weil du so in Eile warst. Er sagt, hättest du mit ihm gefeilscht, hättest du ihn auf dreiundzwanzig, vielleicht sogar fünfundzwanzig hochtreiben können.«
    »Was heißt«, sagte Durant, »daß du uns nach Abzug deiner Provision von übergenerösen fünfzehn Prozent, die wir dir zugesagt hatten, genau siebzehntausend Dollar schuldest.«
    Overby nahm einen Schluck Bier. Auf seinem Gesicht machte sich so was wie betretener Trotz breit. »Habe ich nicht«, sagte er.
    Durant seufzte. »Dann müssen wir uns was anderes einfallen lassen, richtig?«
    »Was?«
    »Mal sehen«, sagte Wu.
    Der Trotz verschwand aus Overbys Gesicht und machte

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