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Wu & Durant 02 - Am Rand der Welt

Wu & Durant 02 - Am Rand der Welt

Titel: Wu & Durant 02 - Am Rand der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Millionen Dollar. Nur wir beide gemeinsam können sie abheben.«
    »Dann hoffe ich doch sehr, daß dir nichts zustößt«, sagte Wu.
    »Oder Stallings«, sagte sie und wandte sich an Durant. »Aber dafür wirst du sorgen, nicht wahr, Quincy?«
    »Kannst du drauf wetten«, sagte Durant.
     
    Artie Wu und Georgia Blue redeten gerade wieder über Otherguy Overby, als Durant sie verließ und auf sein Zimmer ging. Er öffnete die Tür, schaltete das Licht ein und sah Carmen Espiritu, die im Sessel am Fenster neben der Klimaanlage saß. Sie trug ein hellbraunes Kleid. Beide Hände hielt sie im Schoß. Sie umklammerte eine halbautomatische Pistole, die auf Durant gerichtet war. Er vermutete, daß es sich um eine kleine Browning handelte.
    »Wie geht’s, Carmen?« sagte Durant, ging zum Wandschrank, öffnete ihn, schaute hinein und marschierte ins Badezimmer, das er ebenfalls inspizierte. Dann ging er hinüber zu Carmen Espiritu, nahm ihr die Pistole ab, stellte fest, daß es sich um eine Browning Kaliber .38 handelte, und schob sie in die linke Gesäßtasche unter seinem über der Hose getragenen Sporthemd.
    »Woher wußten Sie, daß ich nicht schießen würde?« fragte sie, als sei sie eigentlich nicht an einer Antwort interessiert.
    »Falls Sie die Absicht gehabt hätten, hätten Sie es getan, als ich das Licht eingeschaltet habe. Was haben Sie auf dem Herzen?«
    »Overby.«
    »Was ist mit ihm?« fragte Durant, während er zur Wand ging und sich anlehnte.
    »Er sagt, Sie und die Frau und Wu wollen meinen Mann um das Geld betrügen. Die fünf Millionen.«
    »Das hat Overby erzählt?«
    Sie nickte.
    »Was sonst?«
    »Er hat gesagt, falls ich es einrichten könnte, daß er sich mit meinem Mann trifft, würde er einen Plan vorlegen, bei dem Alejandro mindestens die Hälfte dieser fünf Millionen behalten könnte.«
    »Und die andere Hälfte ginge an Overby.«
    »Ja.«
    »Also haben Sie das Treffen arrangiert, und die haben Sie ausgebootet.«
    »Ich – ich verstehe nicht ganz, was Sie –«
    Durant unterbrach sie. »Kommen Sie, Carmen. Sie treten an Overby heran – oder er an Sie. Er warnt Sie, daß die Leute, mit denen er arbeitet, Gauner sind, und schwört, daß er die fünf Millionen ehrlich zwischen euch beiden aufteilt, falls Sie mit ihm zusammenarbeiten. Aber damit der Plan funktioniert, muß er mit der Schlüsselfigur sprechen – Ihrem Mann. Alejandro Espiritu. Persönlich. Also arrangieren Sie das Treffen, und die schieben Sie ab, weil Sie nicht mehr gebraucht werden. Overby ist natürlich auf die ganzen fünf Millionen aus – nicht bloß auf die Hälfte.« Durant hielt inne. »Und Ihr Mann wohl auch.« Er grinste sie an. »Tolles Trio.«
    »Hat Overby Ihnen das erzählt?« sagte sie, und ihre Stimme klang jetzt kalt und wütend.
    Durant schüttelte den Kopf. »Das ist nur eine Variante einer alten Nummer namens Omaha-Banker.«
    »Ein Schwindlertrick?«
    »Klar. Das ist das, was Overby tut. Es ist sein Beruf.«
    Sie starrte zu Boden. »Er ist sehr gut, nicht wahr?«
    »Nicht schlecht.« Durant zog eine Packung Zigaretten aus seiner Hemdtasche und bot sie Carmen Espiritu an. Nachdem er ihr Feuer gegeben hatte, sagte er: »Geht es Booth Stallings gut?«
    Sie stieß den Rauch aus und sagte: »Ja.«
    »Warum hat Ihr Mann auf ihm bestanden?«
    »Weil er Stallings als Trottel in Erinnerung hat.«
    ›Fehler Nummer eins‹, dachte Durant, lächelte leicht und sagte: »Warum sonst?«
    Carmen Espiritu wandte den Blick ab. »Mein Mann dachte, wenn er auf einem alten amerikanischen Waffenbruder als Vermittler bestünde, würde das Aufrichtigkeit demonstrieren. Die Aufrichtigkeit meines Mannes.«
    »Und der wirkliche Grund?«
    Sie schaute Durant offen an. »Falls die Sache schiefläuft, hätte mein Mann eine amerikanische Geisel.«
    »Das klingt schon besser«, sagte Durant. »Vielleicht können Sie mir noch was anderes sagen. Woher kommen die fünf Millionen?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Durant gelang es, leicht überrascht auszusehen. »Hat der arme, alte Ernie Pineda es euch denn oben in Baguio nicht erzählt, bevor ihr ihm die Eier abgeschnitten und ihm die Kehle aufgeschlitzt habt?«
    »Sie reden Unsinn.«
    »Wohl kaum, Carmen. Ernie hat für euch gearbeitet – für die NPA –, und für den Palast ebenso. Er hat Gott und die Welt gekannt. Also, was hat Ernie gesagt, von wem die fünf Millionen sind?«
    Sie schüttelte den Kopf, als habe sie Mitleid mit Durant. »Sie verstehen überhaupt nichts, oder?«
    »Ich

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