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Wu & Durant 02 - Am Rand der Welt

Wu & Durant 02 - Am Rand der Welt

Titel: Wu & Durant 02 - Am Rand der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Sie alle haben meinen Großvater unruhig gemacht. Argwöhnisch. Deshalb sollten wir wir Sie dazu bringen, allein zu kommen.«
    Stallings nickte, als sei das alles völlig einleuchtend. Er sah zu Durant auf. »Ich muß dem alten Al wohl eine Botschaft schicken.«
    »Sie hat die Botschaft schon verstanden«, sagte Georgia Blue.
    Stallings blickte zweifelnd drein. »Vielleicht. Wie gut ist Ihr Gedächtnis, Carmen?«
    »Ziemlich gut.«
    »Ich möchte, daß Sie Ihrem Opa eine persönliche Botschaft von mir überbringen. Sagen Sie Al, falls er noch einmal versucht, mich zu linken, sieht er keinen Cent. Kapiert?«
    »Falls er noch einmal versucht, Sie zu linken, sieht er keinen Cent.«
    Stallings erhob sich langsam.
    »Kann ich jetzt gehen?« sagte Carmen Espiritu.
    »Klar«, sagte Stallings.
    Durant zog eine Zigarette aus der Tasche, zündete sie an und reichte sie ihr. »Mit dem Rauchen hab ich gelogen«, sagte er.
    »Wie kindisch«, sagte sie und machte einen tiefen Lungenzug.

16
    Als sie zu seinem noch immer wartenden Taxi zurückgingen, sagte Stallings: »Das war gelogen, als sie gesagt hat, sie ist Espiritus Enkelin.«
    »Woher wissen Sie das?« fragte Durant.
    Stallings wartete mit der Antwort, bis sie den jungen Fahrer bezahlt hatten und das Taxi davongefahren war. Dann drehte er sich um und musterte den viertürigen Mercedes, der direkt hinter dem Taxi geparkt hatte.
    »Ihrer?« fragte er.
    »Vom Hotel«, sagte Durant.
    »Mit Klimaanlage?«
    »Ja.«
    »Dann kühlen wir uns ein bißchen ab«, sagte Stallings und ging zum Wagen. Er stieg hinten ein, Durant und Georgia Blue vorne. Durant ließ den Motor an und schaltete die Klimaanlage ein.
    »Wie alt ist sie, Georgia?« fragte Stallings. »Fünfundzwanzig? Sechsundzwanzig?«
    »Mindestens. Sie können sogar ein oder zwei Jahre drauflegen.«
    »Der alte Al ist jetzt zweiundsechzig; vielleicht sogar dreiundsechzig. Und er war nicht verheiratet, als ich mit ihm zu tun hatte. Also müßten er und seine Kinder, falls er welche hat, sich mächtig rangehalten haben, um eine sechsundzwanzig oder siebenundzwanzigjährige Enkelin hinzukriegen.«
    Weder Durant noch Georgia Blue widersprachen. Es war still, bis Stallings sich räusperte und sagte: »Nichts für ungut, aber bei Rettung im letzten Moment war ich schon immer mißtrauisch. Also, wie habt ihr zwei das geschafft?«
    »Nichts Besonderes«, sagte Durant. »Artie und ich fanden, wir fünf sollten uns treffen. Also bin ich rüber zum Manila gefahren und habe Otherguy von der Lobby aus angerufen. Als er sich nicht gemeldet hat, hab ich Georgia angerufen. Sie und ich haben uns dann unten in der Lobby getroffen, und sie hat Sie ins Taxi steigen sehen. Wir sind Ihnen im Mercedes gefolgt, und den Rest kennen Sie.«
    Durant sah Stallings im Rückspiegel kalt lächeln. »Sie überprüfen mich also?« sagte Stallings.
    »Stimmt.«
    »Kann ich Ihnen nicht verdenken.«
    Durant legte den Gang ein und fuhr an. Fast eine Minute lang starrte Stallings nach rechts aus dem schlampig getönten Seitenfenster und dachte, daß es so war, als blicke man durch eine dünne Schicht blauen Wackelpudding. »Sie macht mir Kopfzerbrechen«, sagte er in die Stille hinein.
    »Carmen«, sagte Durant.
    »Nicht so sehr sie, als vielmehr ihre Organisation, und sie und der alte Al haben todsicher eine. Erinnern Sie sich an das Mädchen in L.A., das sie erwähnt hat? Blondin?«
    »Die Süchtige«, sagte Georgia Blue.
    »Eine von einem anderen Stern«, sagte Stallings. »Ich bin ihr an einem Ort begegnet, wo Otherguy den Haussitter gespielt hat. In Malibu. Carmen behauptet, ihre Leute hätten die Blondin aufgestöbert, und dann lauft ihr Jungs Carmen ein paar Tage später auf der Straße von Baguio runter über den Weg. Falls es Ihnen nichts ausmacht, Mr. Durant, würde ich gern mehr darüber hören.«
    »Es macht mir nichts aus«, sagte Durant. »Es hatte was mit dem Vetter zu tun.«
    »Wessen Vetter?«
    »Marcos’ Vetter dritten Grades, Ernesto Pineda. Jemand hat ihm die Kehle geschlitzt und die Eier abgeschnitten. Carmen und ihre Leute behaupten, es ginge auf ihre Kappe.«
    »Das ist eine interessante Einleitung«, sagte Stallings. »Wie geht’s weiter?«
    Durant erzählte von seiner und Wus Beziehung zu Ernesto Pineda, wobei er nichts ausließ, was ihm wichtig erschien. Dann verbrachte er fünf Minuten damit, Stallings’ schnelle, bohrende Fragen zu beantworten. Nachdem Stallings die Fragen ausgegangen waren, fuhren sie eine oder zwei Minuten lang

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