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Wu & Durant 02 - Am Rand der Welt

Wu & Durant 02 - Am Rand der Welt

Titel: Wu & Durant 02 - Am Rand der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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sie und vier andere Kerle die Konzession für die Straßensperre bei Kilometer sechzehn hatten.«
    »Sie sind Durant«, sagte Stallings.
    Der immer noch kniende Durant sah zu Stallings hoch und nickte. »Und Sie sind Booth Stallings.«
    »Wer ist sie?« sagte Georgia Blue.
    Durant schaute auf die Nonne, die das Gesicht von ihm abgewandt hatte. »Fragen wir sie«, sagte Durant. »Wollen Sie uns einen Namen nennen?«
    Die bäuchlings daliegende Frau antwortete nicht. Durant hob ihre große Umhängetasche auf und durchsuchte sie, wobei er laut eine Inventur des Inhalts vornahm. »Fünfhundert Pesos, ein zusätzliches Magazin, eine Monatsbinde, ein paar Aspirin und kein Ausweis.«
    »Sie kennt Espiritu«, sagte Stallings.
    Durant warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Kennt ihn oder behauptet es?«
    Stallings zog den handgeschriebenen Brief aus der Tasche und reichte ihn Durant. Nachdem er ihn überflogen hatte, gab Durant ihn an Georgia Blue weiter, die ihn ebenfalls las.
    »Wer ist Hovey Profette?« fragte Durant, als er sich erhob.
    Stallings zeigte auf Profettes goldenen Namenszug. Durants Blick wanderte nach oben und dann zurück zu Stallings. »Er hat während des Krieges irgendwie mit Ihnen und Espiritu zu tun gehabt, richtig?«
    Stallings nickte. »Sie hat gesagt, sie will mich zu ihm bringen. Runter nach Cebu. Als ich nein danke gesagt habe, hat sie die Waffe gezogen.«
    »Komisch«, sagte Georgia Blue zu Durant. »Ich meine, es ist komisch, daß du ihr schon begegnet bist.«
    »Artie ist ihr auch schon begegnet«, sagte Durant. »Das macht es saukomisch.« Er sah Stallings an. »Otherguy behauptet, Sie sind bei dieser Sache der Alleinanbieter.«
    »Das hat man mir gesagt.«
    »Warum hat sie Sie dann töten wollen?«
    »Fragen wir sie«, sagte Stallings.
    »Sie wird uns keine ehrliche Antwort geben«, sagte Georgia Blue.
    »Tja, was machen wir dann?« fragte Stallings, der die Improvisation fast schon genoß. »Sie loswerden?«
    Schweigen trat ein, bis Durant sagte: »Wenn sie wirklich was mit Espiritu zu tun hat, wäre das eine Botschaft an ihn. Wenn nicht …« Er hob die Schultern.
    Die Frau am Boden drehte den Kopf und blickte zu Durant hoch. »Sie werden mich nicht umbringen.«
    Durant nickte. »Ich nicht, aber sie.« Mit den Augen wies er auf Georgia Blue.
    Die Frau auf dem Boden setzte sich schnell auf. »Mein Name ist Carmen Espiritu, und ich hätte gern eine Zigarette, bitte.«
    Stallings schaute zu Durant. »Rauchen Sie?«
    »Hab aufgehört.«
    »Georgia?« fragte Stallings.
    Sie schüttelte den Kopf. Stallings hockte sich neben Carmen Espiritu, die Knie in den Achselhöhlen, die Hände locker hängend, den Hintern zwischen den Fußknöcheln, einen interessierten Ausdruck im Gesicht. »Niemand raucht«, sagte er.
    Die Frau sagte nichts.
    »Sind Sie Als Tochter?«
    »Enkelin.«
    »Warum wollten Sie mich erschießen, Carmen?«
    »Wollte ich nicht.«
    »Hat aber so ausgesehen.«
    »Wir mögen die Leute nicht, die Sie angeheuert haben, und ich wollte Sie dazu bringen, allein nach Cebu zu kommen.«
    »Was stimmt mit ihnen nicht – den Leuten, die ich angeheuert habe?«
    »Alles«, sagte Carmen Espiritu. »Sie wurden von dem Augenblick an beobachtet, als Sie Harry Crites in Washington getroffen haben, bis zu Ihrer Ankunft in Manila.«
    »Sie meinen verfolgt?«
    »Observiert. Beobachtet.«
    »Von Als Leuten?«
    »In Los Angeles«, sagte sie, »haben unsere Leute mit dieser Blondin gesprochen, der Drogensüchtigen, und sie bezahlt, damit sie uns etwas über Overby erzählt. Das hat uns zu ihm geführt«, sagte sie und schaute dabei Durant an, »und auch zu dem großen Chinesen.« Ihre Lippe kräuselte sich leicht. »Wir hatten bereits Informationen über sie, aber dann haben wir beschlossen, ihr Können auf die Probe zu stellen.« Dieses Mal schaute sie Georgia Blue an. »Was wir an der Straße nach Baguio erlebt haben, war nicht beeindruckend.« Durant lächelte.
    »Sie haben mich also wirklich nicht erschießen wollen?« sagte Stallings.
    »Nein«, sagte sie. »Natürlich nicht.«
    »Sie wollten mir nur einen Schrecken einjagen, damit ich meine Partner fallen lasse, wie?«
    »Partner«, sagte sie und schaute dabei Georgia Blue an. »Eine rausgeschmissene Secret-Service-Agentin.« Sie wandte sich Durant zu. »Ein Abenteurer und Soziopath, dessen chinesischer Partner unter infantilen Wahnvorstellungen leidet.« Ihr Blick wanderte zurück zu Stallings. »Und dann ist da natürlich noch Overby, der Hooligan.

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