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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Zwischen den beiden stand ein Karton mit panierten Hühnerteilen.
    Wu blickte sie an, lächelte leise und sagte: »Fällt dir noch mehr dazu ein, Georgia?«
    Sie tupfte sich mit einer Papierserviette über den Mund, bevor sie antwortete: »Ist alles reine Spekulation.«
    Wu seufzte. »Ob reine oder unreine, wir wollen es hören.«
    »Okay. Ione Gamble hat dir doch erzählt, sie hätte sich nicht von den Goodisons hypnotisieren lassen, richtig?« Wu nickte.
    »Fandest du es schwer, sie in tiefe Trance zu versetzen?«
    »Nein.«
    »Nehmen wir mal an, die Goodisons sind genauso erfahren wie du.«
    »Nehmen wir ruhig an, daß sie erfahrener sind.«
    »Dann können wir davon ausgehen, daß es den Goodisons gelang, die Gamble während der zweiten Sitzung zu hypnotisieren, als niemand sonst dabei war, und daß sie es gar nicht gemerkt hat.«
    Wu nickte bloß.
    »Und in tiefer Trance könnte sie ihnen von ihren beiden Besuchen in Rices Haus erzählt haben – vorausgesetzt, es gab tatsächlich zwei Besuche.«
    »Gehen wir mal davon aus«, sagte Durant.
    Georgia Blue stimmte mit einem Kopfnicken zu. »Gut. Schon bei ihrem ersten Besuch ist sie angesoffen. Nach einem heftigen Streit erschießt sie Rice, fährt nach Hause, trinkt weiter und wird ohnmächtig. Als sie wieder zu sich kommt, leidet sie unter einem Filmriß und kann sich an nichts mehr erinnern – außer daran, daß sie immer noch stinkwütend auf Billy Rice ist.« Georgia Blue sah wieder Wu an. »Wäre das möglich?«
    »Kaum.«
    »Dann ist es wohl auch kaum möglich, daß die Gamble aufs neue von einer so großen Wut gepackt wurde, daß sie noch einmal da rausgefahren ist, auf den Chagall statt auf Rice geschossen, seine Leiche gefunden, aber sich nicht mehr daran erinnert hat, daß sie ihn schon früher am Abend erschossen hatte. Sie wählt 911, wird wieder ohnmächtig und erinnert sich an gar nichts mehr, als sie wieder aufwacht.«
    »Du nimmst an, daß die Goodisons bei der zweiten Sitzung jedes Wort auf Tonband aufgenommen haben, stimmt’s?« fragte Durant.
    Georgia Blue nickte. »Vielleicht sogar auf Video.«
    Durant wandte sich an Wu. »Nun?«
    Artie Wu studierte lange die hohe Zimmerdecke. »Ione ist außerordentlich leicht zu hypnotisieren. Und was das Aufnehmen auf Tonband betrifft …« Er unterbrach den Satz, nahm den Blick von der Zimmerdecke und schaute Durant an. »Aber darüber wolltest du nicht reden, oder?«
    »Nein«, sagte Durant. »Denn wenn sie die Gamble hypnotisiert haben, dann haben sie das auch aufgenommen.«
    »Mal angenommen, sie haben es aufgenommen«, sagte Georgia Blue, »dann sollten wir uns darauf einstellen, daß die Goodisons auf eine Erpressung aus sind.«
    »Erpressung ist nur der Anfang«, erwiderte Overby. »Wahrscheinlich werden sie ihr eine Kopie der Stelle des Bandes schicken, wo sie über nichts anderes redet als über den Schuß auf das Gemälde und wie sie die Leiche von Rice gefunden hat. Das ist der Lockvogel. Und dann schicken sie ihr den Teil, wo sie erzählt, wie sie Rice abgeknallt hat. Okay, das ist vor Gericht kein zulässiges Beweismittel, aber die Cops wird es allemal auf Trab bringen. Also willigt sie ein zu zahlen, und die Goodisons werden sie um ihren letzten Heller erleichtern, einschließlich des Hauses.«
    »Aber selbst dann machen sie noch nicht Schluß, oder, Otherguy?« fragte Durant.
    »Sicher nicht. Alle Erpresser sind gierige Ungeheuer. Sie wissen nicht, wann sie Schluß machen sollen, weil ja alles so leicht geht, so … ohne jede Anstrengung. Wenn die Goodisons sie erst einmal ausgequetscht haben wie eine Zitrone, dann werden sie versuchen, eine Kopie ihres Tonbandes an eines der Supermarkt-Revolverblätter zu verscherbeln. Und sollten sie das Ganze mit einem Camcorder aufgenommen haben, wie Georgie vermutet, dann können sie sogar versuchen, das Video bei einer von diesen miesen Fernsehshows loszuwerden, und Millionen von Zuschauern dürfen dabei sein, wenn Ione Gamble unter Hypnose erzählt, wie sie am Silvesterabend ihren Milliardärs-Verlobten getötet hat. Bis dahin dürften die Goodisons es zu einem mittleren Vermögen gebracht haben.«
    »Würdest du es auch so machen, Otherguy?« wollte Durant wissen.
    Overby schenkte Durant ein vorsichtiges, eisiges Lächeln. »So würden es ein paar Burschen machen, die ich kenne und die ihr auch kennt.«
    »Wir sollten uns wünschen, daß vieles von dem, was Otherguy und Georgia vermuten, den Tatsachen entspricht«, sagte Wu mit einem stillen, weisen

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