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Wuensch dir was

Wuensch dir was

Titel: Wuensch dir was Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern Ursula C Sturm
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gesagt, dass es mir gutgeht, abgesehen von der Tatsache, dass ich ein wenig unter Verstopfung leide, was bei mir aber ganz normal ist.«
    »Komm zur Sache, Frida«, drängte Barbara.
    »Also, dann habe ich Ellie gefragt, ob wir uns heute Mittag treffen sollen, und da meinte sie, sie würde zu dir fahren.«
    »Das ist nicht dein Ernst!«
    »Oh, doch«, erwiderte Frida vorsichtig. Sie griff nach der Zeitung und fächelte sich damit Luft zu. So viel Aufregung, und das noch vor Mittag!
    »Sie hat mich also angelogen?«, staunte Barbara.
    »Ich bin nicht sicher. Jedenfalls war ich danach beunruhigt. Ellie klang ziemlich aufgewühlt. Womöglich hat sie mir etwas verheimlicht. Sie meint ja immer, ich würde mir wegen jeder Kleinigkeit Sorgen machen …«

    »Womit sie völlig Recht hat.«
    »Na, es ist doch nur natürlich, dass mir das Wohl meiner Familie und meiner Freunde am Herzen liegt.«
    »Und was ist dann passiert?«
    »Nun, ich habe mir die ganze Sache noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Ellie klang heute Morgen irgendwie eigenartig.«
    »Ja, ihre Stimme war höher als sonst.«
    »Ja, das ist mir auch aufgefallen. Du kannst dir sicher vorstellen, dass mich das beunruhigt hat.«
    »Selbstverständlich! Das kann doch wohl jeder vernünftige Mensch nachvollziehen.«
    »Also habe ich ein paar Stunden später Ellies Schlüssel geholt – wie du weißt, hat sie ja ihren Wohnungsschlüssel bei mir hinterlegt, und meiner liegt bei ihr, für alle Fälle …«
    »Ja, ja, weiß ich.«
    »… und dann bin ich zu ihr runtergegangen, um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist.«
    »Und?«
    Frida hielt die Lippen ganz nah an den Hörer, so dass sie ihre nächsten Worte flüstern konnte, um Barbara die schlimme Neuigkeit möglichst schonend beizubringen.
    »Sie war nicht zu Hause.«
    »WAAAS?«
    »Aber das ist noch nicht alles.«
    »Viel mehr verkrafte ich nicht, Frida.«
    »Es gibt aber noch ein wichtiges Detail.«

    »Nämlich?«
    »Lucy war da.«
    Barbara schwieg.
    »Was wollte Lucy denn in Moms Wohnung?«
    »Keine Ahnung. Sie war mit einer anderen jungen Frau da, und auf Ellies Esstisch standen drei Torten. Ohne Tischtuch! Das hätte Ellie niemals erlaubt, genau deswegen hat es mich beunruhigt.«
    »Lucy hat drei Torten auf den Tisch gestellt, den meine Urgroßmutter bis an ihr Lebensende jede Woche poliert und geölt hat?«
    »Ganz recht«, erwiderte Frida und bereute es sogleich. Sie mochte Lucy sehr und wollte sie nicht in Schwierigkeiten bringen.
    »Also, ich rekapituliere …« Barbara seufzte und holte tief Luft. »Meine Mutter hat zu dir gesagt, sie würde mit mir essen gehen.«
    »Richtig.«
    »Und zu mir hat sie gesagt, sie würde mit dir essen gehen.«
    »Jawohl.«
    »Und Lucy war mit einer Wildfremden in ihrer Wohnung und hat Kuchen gegessen.«
    »Ganz recht.«
    »Bleib mal einen Moment dran, sonst komme ich nachher womöglich nicht mehr bei dir durch. Ich hole nur schnell mein Handy. Ich werde Lucy jetzt auf der Stelle anrufen und der Sache auf den Grund gehen.«

    Frida vernahm ein Rascheln, als Barbara den Hörer ablegte, gefolgt von dem sich entfernenden Klack, Klack, Klack ihrer Stöckelschuhe auf dem Hartholzboden ihrer Küche. Das Geklapper verstummte einen Augenblick, dann setzte es wieder ein und wurde crescendoartig lauter.
    »Lucy, hier ist deine Mutter. Tante Frida hat mich gerade angerufen. Sie macht sich große Sorgen um deine Großmutter. Frida hat erzählt, dass du heute Vormittag mit irgendeiner Frau in Grandmoms Wohnung warst und Kuchen gegessen hast. Bitte ruf mich zurück. Tante Frida ist krank vor Sorge.«
    Jetzt wandte sich Barbara wieder an Frida.
    »Moment, ich versuche noch, Lucy unter ihrer Festnetznummer zu erreichen. Sie ist zwar ständig unterwegs, aber man kann nie wissen.«
    Sie wählte.
    »Lucy, hier ist Mom. Ich weiß, du benutzt dieses Telefon so gut wie nie, aber Tante Frida macht sich große Sorgen um Grandmom und möchte wissen, ob du sie heute schon gesehen hast. Bitte melde dich.«
    Barbara griff wieder zu ihrem Festnetztelefon.
    »Frida? Warte noch einen Augenblick, ja? Ich sollte Lucy vielleicht noch sagen, sie soll mich sowohl am Handy als auch am Festnetz anrufen.«
    »Hallo, Lucy? Hier ist noch einmal Mom. Ruf mich auf dem Mobiltelefon an, falls du mich zu Hause nicht erreichst, ja? Tante Frida ist äußerst besorgt.«
    Damit wandte sich Barbara erneut an Frida.

    »So, das war der Anrufbeantworter zu Hause. Am Besten spreche ich ihr dieselbe Nachricht auch noch auf die

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