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Wuensch dir was

Wuensch dir was

Titel: Wuensch dir was Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern Ursula C Sturm
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Mailbox.«
    Sie legte den Hörer beiseite.
    »Lucy? Ich bin’s noch mal, Mom. Du erreichst mich übers Handy, falls ich nicht zu Hause bin. Melde dich. Tante Frida macht sich schreckliche Sorgen. Liebe Grüße.«
    Barbara griff wieder zu ihrem Festnetztelefon.
    »So, mehr kann ich im Augenblick nicht tun. Warum legt sich Mom nicht endlich ein Handy zu? Ich habe schon tausendmal versucht, ihr klarzumachen, wie praktisch das wäre.«
    »Ich hab doch auch keines, Barbara«, sagte Frida. »Es ist einfach zu teuer. Wenn mich jemand sprechen will, dann ruft er mich zu Hause an.«
    »Aber in einer Situation wie dieser wäre es sehr hilfreich!«
    »Oh.« Frida überlegte. »Da hast du natürlich völlig Recht.«
    Sie dachte an ihr Monatsbudget. Konnte sie sich eines dieser Hightech-Geräte leisten? Und sei es nur für Notfälle?
    »Wer war eigentlich die Frau, die mit Lucy in Moms Wohnung war?«, erkundigte sich Barbara.
    »Sie war in Lucys Alter, etwas älter vielleicht … Vielleicht aber auch nicht. Du weißt ja, die jungen Frauen heutzutage ziehen sich doch gerne so an, dass sie älter aussehen; da kann man das nie genau sagen.«

    »Das kannst du laut sagen. Hast du gesehen, was Lucy gestern Abend wieder anhatte?«
    »Ich fand ihr Kleid in der Tat ein bisschen kurz«, bemerkte Frida, was ausnahmsweise hundertprozentig der Wahrheit entsprach.
    »Ihr Modegeschmack bereitet mir wirklich Kopfzerbrechen. Meinetwegen kann sie solche Fähnchen ja gern für andere Leute entwerfen, aber muss sie denn unbedingt ihre eigenen Kreationen tragen?«
    »Ja, vielleicht sollte sie hin und wieder einen hübschen Knierock tragen …?«
    »Solange sie überhaupt etwas aus sich macht …«, lenkte Barbara ein.
    »Ellie ist jedenfalls sehr stolz auf sie.«
    »Die beiden sprechen eine Art Geheimcode, wenn sie unter sich sind.«
    »Ja, das ist mir auch schon aufgefallen.«
    »Manchmal kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, was in ihren Köpfen vorgeht.«
    »Geht mir genauso.«
    »Ich hoffe nur, dass Lucy bald heiratet. Ehe sie es sich versieht, ist sie eine alte Jungfer.«
    »Man möchte doch meinen, dass es bei so einem tollen Mädchen wie ihr an Interessenten nicht mangelt.«
    »Sie sagt immer, erst will sie sich beruflich etablieren. Sie klingt wie Mary Tyler Moore!« Barbara lachte leise. Frida stimmte mit ein. Gelegentlich fühlte sie sich in Barbaras Gesellschaft sogar beinahe wohl. Aber
nicht allzu oft. »Aber manchmal benimmt sie sich noch so unheimlich kindisch.«
    Frida lachte noch immer. »Ja, allerdings. Stell dir vor, sie hat mir ihre Bekannte doch glatt als ›ihre Cousine aus Chicago‹ vorgestellt, dabei habt ihr doch gar keine Verwandten in Chicago.«
    Barbara hörte abrupt auf zu lachen.
    »Ihre Cousine aus Chicago? Was soll das heißen?«
    »Äh …« Frida stockte. »Hab ich das nicht erwähnt?«
    »Nein, hast du nicht, Frida! Wie konntest du dieses wichtige Detail einfach unterschlagen?«
    »Ich … Ich …«
    »Was hat Lucy genau gesagt?«
    Frida griff wieder nach ihrer Zeitung, um sich Luft zuzufächeln. In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie etwas so sehr bereut wie diesen Anruf.
    »Nun, sie hat behauptet, das Mädchen käme aus Chicago und sei die Enkelin von Ellies Bruder.«
    »Wie kommt sie denn darauf?«
    »Weiß ich auch nicht. Deshalb war ich ja auch so besorgt.«
    »Und wieso hast du mir das dann nicht gleich erzählt?«
    Frida ließ den Kopf in die freie Hand sinken.
    »Tja, ich war so durcheinander, dass es mir einfach entfallen ist, schätze ich. Erst dieser seltsame Anruf, dann habe ich anstelle von Ellie nur Lucy und die Torten in ihrer Wohnung vorgefunden …«

    »Warte eine Sekunde.«
    Barbara legte den Hörer ab und wählte Lucys Handynummer.
    »Lucy, hier ist deine Mutter. Hast du Tante Frida angelogen und behauptet, die Freundin, mit der du in Grams Wohnung warst, sei deine Cousine aus Chicago? Was soll das? Du weißt genau, dass wir keine Verwandten in Chicago haben. Melde dich. Tante Frida ist äußerst beunruhigt.«
    Barbara griff nach dem Festnetztelefon.
    »Was meinst du, soll ich ihr dieselbe Nachricht noch auf den Anrufbeantworter zu Hause sprechen?«
    Frida dachte an ihre eigenen Kinder, die gereizt reagierten, wenn sie zu häufig anrief. »Vielleicht solltest du es vorerst lieber dabei belassen.«
    »Ja, du hast Recht.«
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Frida.
    »Was wir machen?«, wiederholte Barbara barsch. »Das kann ich dir sagen: Ich komme jetzt zu dir, und dann begeben wir uns

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