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Wuensch dir was

Wuensch dir was

Titel: Wuensch dir was Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern Ursula C Sturm
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vermutlich längst zu Hause und genehmigt sich eine schöne Tasse Tee und ein paar Plätzchen, und genau das sollte ich auch tun! Das Maß ist voll, Barbara! Lass mich gefälligst zufrieden! Ich mache das nicht länger mit! ICH GEHE NACH HAUSE!«
    »DU MUSST REDEN!«, brüllte Barbara. »Du hast doch dein Lebtag lang das schwache Weibchen gemimt, das viel zu viel Bammel hatte, den Mund aufzumachen. Und ein Geizkragen bist du obendrein! Es würde mich nicht wundern, wenn du fünf Millionen auf dem Konto hättest!«
    Irrtum, es sind nur zwei, dachte Frida.
    »TJA, WEISST DU WAS?«, schrie sie. »Das wird sich ab heute alles ändern. Von jetzt an sage ich Bescheid, wenn mir etwas nicht passt, und bei dir fange ich an: Barbara, was auch immer es ist, das dich schon dein ganzes Leben quält, SIEH ZU, DASS DU ES ENDLICH HINTER DIR LÄSST!«
    »Das hab ich längst getan!«, maulte Barbara.
    »Na, dann ist ja alles wunderbar!«, zischte Frida.

    »Jawohl, alles wunderbar!« Barbara musste wie immer das letzte Wort haben.
    Im selben Augenblick registrierte sie, dass ihr jemand einen kleinen, festen Gegenstand in den Rücken drückte.
    »Her mit Ihrem Schmuck«, befahl eine tiefe Stimme.
    Barbara hob zögernd beide Hände in die Höhe, wie sie es bei Überfallopfern in Film und Fernsehen gesehen hatte.
    Frida stand wie vom Donner gerührt da und starrte den Mann an, der hinter Barbara getreten war. Der gefährliche Glanz in seinen Augen verriet ihr, dass er eine schwere Kindheit erlebt hatte und dass mit ihm nicht gut Kirschen essen war.
    »Wie bitte?«, fragte Barbara ruhig, als hätte sie die Anweisung nicht ganz verstanden. Sie war zwar noch nie mit einer Pistole bedroht worden, aber genau so musste es sich anfühlen.
    »Her mit Ihrem Schmuck«, wiederholte die Stimme.
    Frida begann zu zittern. »Gib dem Mann deinen Schmuck!«, keuchte sie.
    Barbara nahm ihre Goldketten ab und reichte sie dem Mann, ohne sich umzudrehen.
    »Und die Ringe«, knurrte er.
    »Die Ringe, Barbara, gib ihm deine Ringe!«, hauchte Frida, die von Oprah wusste, dass man bei einem Überfall um Himmels willen keine Gegenwehr leisten darf. Man muss tun, was der Täter verlangt. Das Leben ist zu wertvoll.

    »Wollen Sie meinen auch?« Frida schickte sich an, ihren Ring auszuziehen.
    Der Ganove warf einen Blick auf das angelaufene Schmuckstück mit dem trüben Edelstein.
    »Nur die Ringe der dicken Lady«, sagte er und drückte seinem Opfer weiter die Pistole ins Kreuz. Seine Worte versetzten Barbara einen Stich. Warum musste ihr Gewicht immer und überall zur Sprache kommen? Warum hatte er nicht einfach sagen können: »Nur die Ringe der jüngeren Lady«?
    »Nun gib ihm schon deine Ringe!«, krächzte Frida.
    »Meine Finger müssen von der Hitze angeschwollen sein«, erwiderte Barbara fahrig.
    Frida packte Barbaras Hand, zog mit aller Kraft an ihrem Fünf-Karat-Diamantring und reichte ihn dem Übeltäter, worauf der Druck des Pistolenlaufs in Barbaras Rücken ebenso plötzlich nachließ, wie er eingesetzt hatte.
    Während der Räuber Fersengeld gab, fielen Frida und Barbara einander vor Erleichterung einen Augenblick um den Hals. Als Barbara schließlich den Kopf wandte, sah sie den Dieb gerade noch hinter der übernächsten Straßenecke verschwinden. Sie machte sich von Frida frei und musterte sie aus schmalen Augen.
    »GIB IHM DEINE RINGE?«, polterte sie.
    Frida zuckte zusammen und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Was hätte ich denn sonst sagen sollen? Er sah gefährlich aus, und außerdem hat er dir den Finger ins Kreuz gebohrt.«

    »Den WAS?«
    »Den Finger. Warum, was dachtest du denn, was das war?«
    »ICH DACHTE NATÜRLICH, ES WÄRE EINE PISTOLE!«, brüllte Barbara.
    »Gott bewahre!«
    »FRIDA! Ich werde am helllichten Tag von einem unbewaffneten Mann ausgeraubt, und du hilfst ihm auch noch dabei? Sag mal, steckst du mit dem Kerl unter einer Decke?«
    »Er hätte uns umbringen können, Barbara!«
    »Wie denn – indem er uns mit dem Finger zu Tode piekst?«
    »Wag es ja nicht, die Schuld auf mich zu schieben!«, heulte Frida auf. »Mir hätte er auch beinahe den Ring gestohlen, und außerdem hängt mir der Magen schon in den Kniekehlen! Ich muss dringend etwas essen! Ich gehe jetzt zurück zur Polizeiwache und lasse mich nach Hause fahren. Ich kann mich nur wiederholen: ICH HABE ENDGÜLTIG GENUG VON DEINEN MÄTZCHEN!«
    Damit trabte sie los.
    »WIR GEHEN AUF KEINEN FALL ZU DIESER POLIZEIWACHE ZURÜCK!«, rief Barbara ihr

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