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Wuensch dir was

Wuensch dir was

Titel: Wuensch dir was Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adena Halpern Ursula C Sturm
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Energie. Ich fühlte mich schöner als je zuvor an diesem Tag.
    Und dann hörte ich die Stimme, die ich in diesem Augenblick am allerwenigsten hören wollte.
    »LUCY SUSTAMORN«, dröhnte es plötzlich durch die Bar.
    Wir fuhren herum, genau wie sämtliche andere Gäste übrigens, und starrten in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war.
    Und dort, im hinteren Teil der Bar, erspähten wir Barbara und Frida, völlig durchnässt und so zerzaust, als hätte der Stadtbus sie mehrere Kilometer weit mitgeschleift. Frida sah aus, als wäre sie einer Ohnmacht nahe.
    Lucy schubste mich in Richtung Ausgang. »Los, raus!«

    Nun hatte ich Barbara durchaus schon wütend erlebt und kann Ihnen versichern, dass es nicht ratsam ist, meine Tochter zu reizen. Sie war zu Tobsuchtsanfällen fähig, wie sie bei einem normalen Menschen nicht vorkommen. Barbaras Zorn konnte selbst den wackersten Recken in Angst und Schrecken versetzen.
    Ich zog kurz in Erwägung, Reißaus zu nehmen. Was sollte ich ihr sagen? Wie sollte ich ihr die Situation erklären?
    Doch dann entdeckte ich Zachary.
    Er sah einfach zum Anbeißen aus, wie er dort neben diesen beiden pudelnassen Gestalten stand (was war bloß mit Fridas Haaren los?) und mich anlächelte.
    Ich hatte zwei Möglichkeiten. Ich konnte die Beine in die Hand nehmen, wie Lucy es mir angeraten hatte, oder ihnen tapfer gegenübertreten.
    »LUCY SUSTAMORN! KOMM AUF DER STELLE HIER RÜBER!«, brüllte Barbara. Frida war sichtlich den Tränen nahe.
    Die beiden sahen aus, als wäre ihnen ein Geist erschienen. Ich hatte das Gefühl, dass sie wussten, wen sie vor sich hatten. Niemand kannte mich besser als meine Tochter und meine beste Freundin.
    Wir nahmen all unseren Mut zusammen und gingen zu ihnen. Lucy legte ihrer Mutter eine Hand auf die Schulter. »Setz dich, Mom. Ich werde euch alles erklären.«
    Frida war mit den Nerven am Ende. »Wo ist deine
Großmutter, Lucy? Wir haben sie den ganzen Tag gesucht!«
    »Da siehst du, wie sehr sich Tante Frida aufregt, Lucy!«, zeterte Barbara. »Sieh sie dir bloß an!«
    »Sie ist ein nervliches Wrack«, stellte ich betreten fest. Ich wusste ja, dass Frida mit ihrer ängstlichen Art zu Überreaktionen neigt, aber so hysterisch hatte ich sie noch nie erlebt.
    »Du! Wer bist du, und wie kommst du dazu, in der halben Stadt mit Ellies Kreditkarte einzukaufen?«, fragte mich Frida.
    »HERRGOTT, FRIDA, ICH BI…«
    »Warte!«, fuhr Lucy dazwischen. »Kommt, wir gehen nach draußen, dort müssen wir nicht so brüllen.«
    »Ist alles okay?«, erkundigte sich Zachary, der nicht recht wusste, was vor sich ging.
    »Ja, Lucy, was zum Geier ist denn los?«, wollte auch Johnny wissen.
    »Johnny, ich fürchte, der Abend ist gelaufen. Ich muss mit meiner Mom und meiner Tante ein paar Angelegenheiten klären.«
    Zachary nahm meine Hand. »Musst du auch gehen?«
    Ich wusste nicht, was ich darauf entgegnen sollte. Ratlos sah ich von Zach zu meiner Tochter, die völlig außer sich war. Zu Frida, die in diesem grässlichen Jogginganzug aussah wie Miss Piggy (nicht umsonst hatte ich ihr damals davon abgeraten!). Mir schwirrte der Kopf. Mein gutaussehender Verehrer, meine Tochter, meine beste Freundin, mein Tag.

    »Gib mir eine Stunde«, sagte ich zu Zachary. »In einer Stunde bin ich wieder da.«
    Dann eilte ich Barbara, Frida und Lucy hinterher, die sich bereits durch die Menge nach draußen schoben.
    Sobald wir vor der Tür waren, ging Barbara auch schon auf Lucy los. So hatte ich sie noch nie erlebt.
    »Wo ist deine Großmutter, und wer ist diese Frau, die schon den ganzen Tag mit der Kreditkarte meiner Mutter einkauft?«, schrie sie und zeigte dabei auf mich.
    »Reg dich doch nicht so auf, Mom«, versuchte Lucy sie zu beruhigen.
    »Hör zu, Lucy. Du hast keine Ahnung, was deine Mutter sich für Sorgen gemacht hat«, mischte sich Frida ein. »Wir waren beide so durch den Wind, dass wir uns sowohl aus meiner als auch aus Ellies Wohnung ausgesperrt haben. Wir sind kilometerweit gelaufen, wir haben den ganzen Tag nichts gegessen, wir wurden ausgeraubt und sind in den strömenden Regen geraten, und gerade hat mir jemand ein Glas Bier in den Nacken gekippt. Und das alles nur, weil wir wissen wollen, wo deine Großmutter steckt!«
    Wir standen wie angewurzelt da und starrten sie an. Diese Frida war mir völlig fremd.
    Ich nahm ihren Arm. »Also, eins nach dem anderen. Als Erstes sollten Sie jetzt nach Hause gehen, sich umziehen und etwas Warmes essen.«

    »NEIN!« Sie befreite

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