Wuensche Dir alles
diesem Aberglauben ein Geschäft zu machen: Sie wollten sich im Baum verstecken, und wenn doch jemand abends vorüberginge, wollten sie runterspringen, ihn erschrecken und dann ausrauben. Sie wählten eine Neumondnacht aus. Und wie sie es erhofft hatten, ging tatsächlich jemand mit einer Tasche die Straße entlang. Gemeinsam sprangen die drei Räuber hinunter. So schnell, wie er konnte, rannte der Wanderer in Richtung Ortschaft davon, die Räuber aber flohen in die entgegengesetzte Richtung. Warum das? Auf den Baum geklettert waren sie zu dritt, in der Dunkelheit meinten die Diebe aber, vier Personen hinunterspringen zu hören. Ihre Beutegier war offenbar doch nicht stärker als die tief sitzende Angst vor dem Geist. So siegt das Unbewusste zumeist über unsere Ratio.
Viele Zusammenhänge des Lebens und der Natur, all die Kräfte, die in und um uns wirken, verstehen wir noch nicht wirklich. Da hilft es nicht, sie zu ignorieren oder gar so zu tun, als ob wir allein über die Dinge herrschen könnten. So werden wir nie all das, was wir verändert und ausgelöst haben, bändigen können. Die Welt ist komplex, es wirken in ihr sehr viele verschiedene Kräfte und Lebewesen.
Ein einfaches Beispiel dafür, wie uns oft erst die Erfahrung lehrt, was unser Verstand nicht gleich erfassen kann: Stellen Sie sich den riesigen Baum vor, der die kleinen und leichten Walnüsse hervorbringt. Im Gegensatz dazu wächst ein riesiger Kürbis an einer ganz dünnen Ranke. Das scheint nicht logisch zu sein, und wir können das erst einmal nicht verstehen. Aber wir können es mit dem Herzen annehmen und bewundern: spätestens dann, wenn wir unter dem Baum Picknick machen und eine Nuss herunterfällt!
Alles in der Natur annehmen und von Herzen bewundern zu lernen, ist ein großer Schritt, um die Angst zu überwinden – sei es vor Dunkelheit, vor großen Tieren, vor kleinen Lebewesen oder vor Geistern.
Die Natur, unser Lehrmeister
Die Selbstgefälligkeit hinter der rationalen Vorgehensweise hat in unserer Zeit Geister heraufbeschworen, die wie ein Damoklesschwert über unserer gemeinsamen Zukunft schweben. Wir können uns nur wehren, indem wir, die wir Teil der Natur sind, die gleichen Regeln befolgen, die in der Natur für eine harmonische Koexistenz gelten. In einem Biotop können wir beobachten, wie die unterschiedlichsten Lebensformen, sowohl Tiere als auch Pflanzen, trotz aller Konkurrenz und Kämpfe eine Einheit bilden! Wie viel profitiert einer vom anderen, obwohl jeder darauf aus ist, sich die eigenen Wünsche zu erfüllen! Die Natur ist unser bester Lehrmeister! Sie diktiert uns unser oberstes Gebot: WIR MÜSSEN ALLE MITEINANDER AUSKOMMEN.
Wir müssen zwar sehr oft allein für uns kämpfen, aber wir sind nicht allein auf dieser Welt. Ist es nicht auch wunderbar, dass wir nicht allein sind und die Welt ein buntes Umfeld für ein gemeinsames Leben vieler Herzen und Seelen bietet? Stellen Sie sich vor, ein großer Wunsch von Ihnen geht in Erfüllung, Sie sind überglücklich – haben aber niemanden, mit dem Sie Ihr Glück teilen oder feiern können! Wäre das nicht traurig?
Frieden liegt in unserer Hand
Da wir nicht allein sind auf der Erde, wird es immer allerlei Konflikte geben. Der Frieden hat deshalb nur eine Chance: Wir erklären ihn! Wenn wir meinen, der Frieden hänge davon ab, dass der andere Bereitschaft dazu zeigt, wird die Gewalt kein Ende finden. Es liegt allein an uns, die Gewalt schrittweise zu beenden. Wir beginnen damit, indem wir Verantwortung übernehmen für das, was wir getan und was wir unterlassen haben. Auf diese Weise hören wir auf, die Lösung im Verhalten des anderen zu suchen, und ersticken jede Gewalt im Keim.
Die Schuld der anderen …
Ich erinnere mich an eine beschämende Situation aus meiner Jugendzeit. Eigentlich hätte ich mich dringend auf Prüfungen an der Universität vorbereiten müssen, hatte aber keine Lust dazu. Gleichzeitig stand eine wichtige Aufführung meines Laientheaters mit 20 Mitwirkenden bevor. Mein Freund und ich engagierten uns sehr bei den Vorbereitungen für das Theaterstück. Die meisten anderen betrachteten das tägliche Treffen zu den Proben als eine Art Party; sie kamen, genossen es und gingen, während wir beide sehr viel Gedanken, Planung und Arbeit investierten, damit alles gut über die Bühne ging.
Am Tag nach der erfolgreichen Aufführung war meine Stimmung während der Aufräumarbeit etwas düster, da ich die Universitätsprüfungen plötzlich nicht mehr
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