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Würde - Roman

Titel: Würde - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Ein Funke schien zwischen ihnen
übergesprungen zu sein, der das geschmacklose Ambiente und das zweifelhafte Metier der Frau unwichtig erscheinen ließ.
    Richard beobachtete gequält, wie sie sich den Finger in den Mund schob, ihn feucht glänzend wieder herauszog und dann zart auf Davids Lippen drückte. Dessen Augen verschleierten sich vor Lust oder auch Liebe. Richard sah gepeinigt weg.
    Deshalb hatte ihn sein Freund also gebeten, ihn hierher auf ein Bier zu begleiten. Er wollte mit seiner neuesten Eroberung prahlen und Richard dazu bringen, die Sache gutzuheißen. Er wartete, bis die beiden ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Umgebung schenkten. Tashkia schob Davids Kopf sanft von sich, gab ihm einen Kuss auf die geschürzten Lippen und stand auf.
    »Wir finden ein gutes Mädchen für dich. Okay?«, sagte sie zu Richard. »Dann wirst du glücklich sein. Tashkia sucht dir ein hübsches russisches Mädchen.« Lasziv lächelnd strich sie sich mit den Händen über ihre Hüften. »Ein hübsches Mädchen für den armen Richard.« Sie wandte sich wieder an David. »Aber nicht für dich, du böser Junge«, tadelte sie ihn.
    David kicherte, doch sie gab ihre strenge Haltung nicht auf, sondern nickte Richard nur spöttisch zu und verschwand dann in den Tiefen des Clubs.
    Richard ließ David keine Chance, das Wort zu ergreifen. »Erwarte bloß nicht, dass ich dir applaudiere«, fuhr er ihn an. »Weder offen noch versteckt. Ich bin nicht dein Komplize, nur weil ich hier bin und mit dir ein Bier getrunken habe. Es war sogar ziemlich unfair von dir, mich hierher zu bringen. Ein hübsches russisches Mädchen für den armen Richard «, höhnte er. »Verdammt, David. Ich kenne Charmaine seit vielen Jahren. Ihr beide wart noch am Freitag zu einem Braai bei uns. Ganz das glücklich verheiratete Paar. Sie ist eine enge Freundin von Amanda. Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich hier mitspiele.
Allein die Tatsache, dass ich nun Bescheid weiß, ist unmöglich.«
    David sah ihn betreten an. »Ich weiß, ich weiß. Es ist unmöglich. Aber für mich auch. Siehst du das nicht? Tashkia ist wunderbar. Ich habe noch nie so etwas empfunden … Sie ist die Frau für mich. Ich kann sie nicht zu einem Teil meines Lebens machen, aber ich kann auch kein Leben mehr ohne sie führen. Was soll ich also tun?«
    »Gütiger Himmel, David!« Richard hätte seinem Freund am liebsten eine Ohrfeige verpasst, so sehr regte ihn dessen Einfältigkeit auf. »Sie hat Supertitten und vermutlich eine Muschi wie ein Schraubstock. Wahnsinnig toll! Aber komm mir bitte nicht damit, dass sie die Liebe deines Lebens ist.«
    David wollte protestieren, aber Richard hielt die Hand hoch, um ihn daran zu hindern. »Und denk nicht einmal daran … Denk nicht einmal daran, mir jetzt zu erklären, dass du Charmaine wegen dieser … dieser russischen Nutte verlassen willst.«
    Seine Worte waren harscher ausgefallen, als er es beabsichtigt hatte. Als er den Kummer im Gesicht seines Freundes sah, bedauerte er seinen Wutausbruch. Davids große Gestalt schien in sich zusammenzusinken, er schloss die Augen und ließ den Kopf hängen. Richard wartete einen Moment, um sich zu beruhigen.
    »Tut mir leid«, sagte er nach einer Weile. »Das war vielleicht etwas hart. Aber lass uns doch bitte die Dinge beim Namen nennen - okay? Sie arbeitet in einem Stripclub, weil sie einen Wahnsinnskörper hat. Den hat sie zweifelsohne. Kein Mann könnte ihren Reizen widerstehen.« David lebte sichtbar auf und rückte auf dem Sofa etwas nach vorn. »Aber letztlich kann sie, wenn du einmal deinen Spaß mit ihr gehabt hast, nie das ersetzen, was du hast. Du darfst nicht immer so völlig den Überblick verlieren, David.«

    »Ich weiß … Aber den Überblick zu behalten, war noch nie meine Stärke. Du kennst mich: Was auch immer gerade vor meiner Nase ist, nimmt mich völlig in Beschlag. Alles andere ist dann einfach … na ja … weniger wichtig. Und Tashkia füllt die Fläche vor mir sozusagen völlig aus.« Er kicherte und versuchte offensichtlich, die Stimmung etwas aufzulockern.
    »Das tut sie tatsächlich«, erwiderte Richard kalt und kam sich dabei gemein vor. Der Abend war verdorben. Er wollte nur noch weg.
    Sie versuchten noch eine Weile, die Vertrautheit zwischen ihnen wieder aufleben zu lassen, doch ihre Bemühungen wirkten steif und unnatürlich, so dass sie es bald bleiben ließen. Richard nippte schlecht gelaunt an seinem Bier und wusste noch weniger als zuvor, was er mit der grellen

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