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Würstelmassaker

Würstelmassaker

Titel: Würstelmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Emme
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500 Euro Miete im Monat. Dazu kommt eine einmalige Gebühr von 120 Euro, für die Vertragserrichtung und so. Und dann noch die Ablöse, die zwischen 500 und 1500 Euro betragen kann.«
    Marisa holte zwei Einhundert-Euro Scheine aus ihrer Tasche und knallte sie vor Melham auf den Schreibtisch. Das hatte sie von ihrem Vater gelernt, der auf diese Methode schwörte.
    »Hier eine Anzahlung auf die erste Miete. Ich melde mich morgen wieder bei dir und hoffe, dass du dann bereits gute Neuigkeiten für mich haben wirst .« Sprachs und stand auf um zu gehen.
    »Warte, du bekommst noch eine Quittung«, Arthur hatte Mühe, nicht schon wieder zu stottern. Er hatte noch nie mit einer so in jeder Hinsicht beeindruckenden 20-jährigen zu tun gehabt.
    »Ich vertraue dir«, rief ihm Marisa von der Türe zu. »Also ciao, tschüss, adios, bis morgen .«
    Melham starrte noch einige Zeit auf die Türe, ehe er die beiden Scheine vorsichtig in seiner Brieftasche verstaute.

     
    *

     
    Nachdem sie das Etwas im Abfluss der Dusche gefunden hatten, hatte Palinski Wallner verständigt und informiert. Bei der Gelegenheit erfuhr er, dass die Leiche von Frau Stauffar bereits im gerichtsmedizinischen Institut angelangt und eine erste Untersuchung für 17 Uhr angesetzt worden war.
    »Es war hart, den Termin zu bekommen. Das Institut ist mit der Untersuchung der Leichenteile völlig ausgelastet. Aber einer der Pathologen schuldet mir noch was«, rückte Wallner seine Leistung ins rechte Licht.
    Dann setzte Palinski Florian mit dem Auftrag in ein Taxi, das Plastiksackerl mit dem Etwas Oberinspektor Wallner oder Inspektor Sandegger zu übergeben. »Und sonst niemandem« schärfte er seinem jungen Kollegen ein. »Du gehst dann nach Hause, hast dir den Feierabend verdient .«
    Florian schien enttäuscht. »Bist du mit der Arbeit hier schon fertig«, wollte er wissen.
    »Das nicht«, räumte Palinski ein, »aber du hast heute schon genug geleistet .«
    »Ich würde aber gerne noch weiter mitmachen«, entgegnete der junge Mann mit einer Mischung aus Trotz und Traurigkeit in der Stimme. »Ich hab heute mehr gelernt als in einem halben Jahr im Wachzimmer. Und das hat mit unheimlich getaugt .«
    Palinski schwankte. Einerseits fühlte er sich für den jungen Mann verantwortlich und wollte ihn nicht ausnutzen. Andererseits war er natürlich auch geschmeichelt durch Florians Interesse.
    »Also gut, wenn dein Chef und deine Eltern nichts dagegen haben, dann kannst du von mir aus wieder kommen. Aber spätestens um 8 Uhr Abend ist Schluss, ist das klar ?« , rang er sich schließlich einen Kompromiss ab.
    Der junge Mann strahlte, nickte und stürmte zu dem inzwischen eingetroffenen Taxi.
    Tante Nettie hatte sich zwischenzeitlich unbemerkt genähert. »Das ist ein wirklich netter junger Mann«, anerkannte sie. »Und dumm scheint er auch nicht zu sein. Oder?« Palinski nickte.
    »Und du magst ihn, Mario, oder irre ich mich ?«
    Wieder nickte ihr Nennneffe. »Ja, der Bursche ist wirklich klasse .«
    Nettie hatte aber auch noch andere Neuigkeiten. »Meine Freundin Leonie möchte mit dir sprechen. Sie behauptet, etwas gesehen zu haben, was mit dem Fall«, sie deutete aus dem Fenster, »also mit diesem Schlächter zu tun haben könnte .«
    Leonie Wallbauer hatte vor einigen Wochen ihren 80. Geburtstag gefeiert und Probleme mit den Beinen, im Gegensatz zu ihrer etwas eingeschränkten Mobilität machte sie geistig aber einen sehr wachen, aufmerksamen Eindruck.
    »Ich habe, wie so oft, nicht gut geschlafen und mich gegen drei Uhr ans Fenster gesetzt, um die Welt zu beobachten .« Dafür standen der alten Dame nicht nur ihre bebrillten Augen, sondern auch ein stark vergrößerndes Fernglas zur Verfügung, das seinen fixen Platz erkennbar in einer Halterung am Fensterbrett hatte.
    »Kurz nach drei ist ein Wagen gekommen und hat da unten«, sie deutete aus ihrem Fenster im dritten Stock auf einen Punkt schräg gegenüber »auf der anderen Straßenseite eingeparkt. Dann ist ein Mann mit einer großen schwarzen Tasche ausgestiegen und im Park verschwunden .«
    »Wie hat diese Tasche ausgesehen? Eher wie ein Koffer oder vielleicht wie ein Rucksack ?« , unterbrach Palinski die Erklärung.
    »Die Tasche hat ausgesehen wie ein riesiger Geigenkasten«, meinte Netties Freundin, »so etwas, mit dem man eine Gitarre transportiert .«
    »Oder vielleicht ein Cello ?« , warf Palinski ein.
    »Ja, das könnte von der Größe durchaus hinkommen«, bestätigte die alte Dame.
    Etwa zwanzig

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