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Würstelmassaker

Würstelmassaker

Titel: Würstelmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Emme
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kommen ?« , wollte der auf den Geschmack gekommene Polizeischüler wissen.
    »Von mir aus unbedingt«, konzidierte Palinski. »Ich fürchte nur, dass dein Brötchengeber auf Dauer nicht damit einverstanden sein wird. Aber ich werde mit dem Oberinspektor reden .« Er beobachtete eine Amsel, die vor seinen Füßen Krümel vom Gehsteig einsammelte.
    »Unabhängig davon, ob und wie lange wir weiter zusammenarbeiten können«, setzte Palinski fort, »solltest du dir überlegen, Jus zu studieren. Mit deinem scharfen Verstand und kriminalistischem Instinkt würden dir als Jurist bei der Polizei alle Möglichkeiten offen stehen .«
    »Das wäre auch mein Traum«, seufzte der junge Mann, »aber ich muss Geld verdienen. Mit dem Gehalt meiner Mutter kommt die Familie nicht wirklich durch .«
    Plötzlich hatte Palinski eine brillante Idee. Er wusste zwar nicht, wie viel ein junger Polizist so verdiente. Aber arg viel konnte das nicht sein. »Was würdest du dazu sagen, wenn du nach Beendigung der Polizeischule als Assistent ins Institut kommst. Auf der Basis einer 20 Stunden-Woche. Gleichzeitig studierst du. Wenn du Vorlesungen oder Prüfungen hast, arbeitest du weniger und wenn du mehr Zeit hast, in den Ferien und so, arbeitest du mehr Stunden. Das geht sich sicher irgendwie aus .« Er holte tief Luft. »Und wegen der Gage werden wir uns schon einig werden .«
    »Ist das dein Ernst ?« , Florian konnte offenbar nicht glauben, was er gehört hatte. »Das würdest du für mich tun ?«
    »Nein«, entgegnete Palinski, »das würde ich für mich tun. Also denk darüber nach und gib mir bei Gelegenheit Bescheid .«
    Unbemerkt von beiden war Herr Mühlhauser erschienen. »So, jetzt habe ich etwas Zeit für Sie. Worum geht es ?«
    Die drei Männer überquerten die Straße und nahmen in dem schräg gegenüber der Trafik liegenden Espresso Platz. Natürlich hatte Mühlhauser die Frau Kommerzialrat gekannt und auch von ihrem bedauerlichen Tod gehört.
    »Sie war eine richtig nette alte Dame und auch eine gute Kundin« berichtete er. »Hat jede Woche mindestens einmal beim Lotto mitgemacht, meistens sogar zwei Mal .«
    »Und wer hat ihre Tipps für sie abgegeben ?« , wollte Palinski wissen.
    »Bis vor ungefähr einem Jahr ist sie häufig noch selbst gekommen, aber dann wurde ihr der Weg hierher doch zu beschwerlich .« Mühlhauser gab Zucker in seinen Cafe Latte und rührte um. »Seither ist immer so eine junge Person gekommen. Eine nette junge Frau.«
    »Woher haben Sie gewusst, dass diese Person die Tipps der Frau Stauffar abgegeben hat ?« ,
    »Weil sie es bei einem ihrer ersten Besuche selbst gesagt hat. ›Ich komme jetzt immer für die Frau Kommerzialrat‹, hat sie gesagt«, erinnerte sich der alte Trafikant. »Aber das wäre gar nicht notwendig gewesen, weil ich die Zahlen der Frau Stauffar gekannt habe. Sie hat immer die gleichen Zahlenkombinationen gespielt .«
    »Und wie sieht diese nette junge Frau aus, die die Tipps im letzten Jahr abgegeben hat ?«
    »Ziemlich groß, sehr hübsch, etwas frech. Ein bisschen der Typ wie Jane Fonda, wenn Sie wissen, was ich meine .« Mühlhauser schien diese Schauspielerin ein wenig zu verehren, wie man aus dem leicht schwärmerischen Ton seiner Stimme entnehmen konnte.
    Palinski wusste, wovon der alte Herr sprach und konnte sein Schwärmen, wenn es eines war, auch verstehen. Florian war zu jung, um zu dieser Schauspielerin eine Meinung zu haben.
    »Wissen Sie vielleicht auch, wie diese aufregende junge Frau heißt ?« , mischte sich jetzt auch Florian ins Gespräch. Erstaunlich, fand Palinski, um wie viel selbstsicherer der Bursche in den letzten Tagen geworden war.
    »Leider nein«, entgegnete Mühlhauser, »sie hat sich nie vorgestellt. Und sie ist immer alleine gekommen, sodass sie auch nie von jemandem mit Namen angesprochen worden ist .«
    Jetzt war eigentlich nur noch eine Frage offen. Allerdings eine sehr wichtige. »Hat die Frau Kommerzialrat eigentlich auch etwas beim Lotto gewonnen ?«
    »Na ja, öfters einmal einen Dreier, dann hin und wieder auch Vierer und vor einigen Wochen hat Sie sogar einmal zwei Fünfer gehabt«, erinnerte sich der Trafikant. »Und das in der selben Runde. Aber da sie immer die gleichen Zahlen gespielt hat, hat sie oft gleich mehrfach gewonnen. Und da kommt schon einiges zusammen .«
    »Wie ist das zu verstehen ?« , Palinski war kein großer Lottospieler und verstand daher nicht ganz, was Mühlhauser meinte. Dafür wusste aber Florian Bescheid.
    »Das ist

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