Wuesten - Tierparadiese unserer Erde
Südafrika, Südwestafrika, Angola und Botswana
Maße Kopf-Rumpf-Länge: 25–35 cm
Gewicht bis 1 kg
Nahrung Insekten, Spinnentiere, auch Mäuse, Reptilien, Eier und kleine Vögel
Geschlechtsreife mit 1 Jahr
Tragzeit etwa 11 Wochen
Zahl der Jungen meist 4
Höchstalter in Menschenobhut 12 Jahre
Tarnen und Warnen statt Kämpfen
Der erste Gesamteindruck ihrer Fellfarbe ist ein silbriges Braun. Die dunklen Flecken auf dem Rücken können teils zu Querstreifen zusammenlaufen. Diese Tarnfärbung lässt die Surikaten ausgezeichnet mit dem bräunlichen Untergrund ihres sandigen und steinigen Lebensraums optisch verschmelzen. Gemeinsam mit ihrem ausgefeilten Warnsystem sichert dies den Erdmännchen den Bestand stabiler Populationen. Hinzu kommt, dass die Schleichkatzen, da sie viele ungeliebte Insekten vertilgen, vom Menschen mit Wohlwollen betrachtet werden und nichts von ihm zu befürchten haben.
Kooperation zwischen den Arten
Annähernd so häufig wie die Erdmännchen findet man im gleichen Verbreitungsgebiet die eher an zierliche Hunde erinnernden Fuchsmangusten (
Cynictis penicillata
), die ebenfalls zu den Schleichkatzen gehören. Nahrungskonkurrenz zwischen diesen beiden Arten wird dadurch vermieden, dass die Fuchsmangusten auch auf kleine Wirbeltiere wie Mäuse, Vögel oder Amphibien ausweichen, die von den Erdmännchen nur selten gefressen werden. Außerdem ist der Aktionsradius der Fuchsmangusten größer als der ihrer Verwandten und sie sind auch nachts aktiv.
Mit ihren langen und kräftigen Krallen und den gegen eindringenden Sand verschließbaren Ohren verfügen Erdmännchen wie Fuchsmangusten über hervorragende Anpassungen zum Graben ihrer Baue. Dennoch überlassen sie diese Arbeit lieber Erdhörnchen wie den Kap-Borstenhörnchen (
Xerus inauris
). Nicht selten leben die drei Tierarten gemeinsam in einem Bau. Sie profitieren von ihren jeweiligen Anpassungen: Die Fuchsmangusten bringen durch die etwas schnellere Entwicklung ihrer Jungen Masse in die Wohngemeinschaft – nach dem Motto »viele Augen sehen mehr« – die Surikaten bieten Wächter zur Sicherheit aller Bewohner; die Erdhörnchen stellen als Gegenleistung ihren Bau zur Verfügung.
Schabrackenschakale: Lebenskünstler der Wüste
Der fuchsgroße Schabrackenschakal ist ein Überlebenskünstler. Als vielseitiger Kleintierjäger, Früchtesammler und Aasfresser findet er in den Randbereichen und Oasen ausreichend Nahrung. Sein Name leitet sich von seinem schwarz-silbernen Rückenfell ab, das sich wie eine aufgelegte Schabracke, eine Satteldecke, scharf vom sand- bis zimtfarbenen Haarkleid des übrigen Körpers absetzt.
© istockphoto.com/Angelia Stern
Der Schabrackenschakal ist ein Wildhund der offenen Landschaft.
Langbeiniges Großohr
Die langen Beine des Schabrackenschakals (
Canis mesomelas
) und der schlanke Körper zeichnen das Raubtier als vorzüglichen Läufer aus. Ständig durchstreift er einzeln, paarweise oder in kleinen Familienverbänden sein Revier auf der Suche nach Nahrung. Seine vergleichsweise hohe Statur verschafft ihm den nötigen Überblick, sein Laufvermögen einen Jagdvorteil.
Über die große, dünnhäutige und gut durchblutete Oberfläche seiner Ohren gibt er überschüssige Körperwärme ab. So bleibt er auch in der Tageshitze leistungsfähig. Darüber hinaus erspart diese Form der Wärmeabgabe dem Schakal den Verlust kostbarer Flüssigkeit. Da ihm wie allen Hundeartigen Schweißdrüsen fehlen, verdunstet auch er über das Hecheln Flüssigkeit zur Kühlung. Obendrein kommt der Schabrackenschakal über längere Zeit nur mit der Flüssigkeit aus, die er über die Nahrung aufnimmt. Als Beute frisst der Schakal alles, was er mit seinem kräftigen Gebiss überwältigen kann, bis hin zu Dik-Dik-Böckchen oder Antilopenkitzen.
Geschickter Räuber
Der Schabrackenschakal nutzt alle günstigen Gelegenheiten, um an Beute zu gelangen. So ist er sich nicht zu schade, unter Kotballen großer Weidegänger wie Oryxantilopen oder Elefanten nach Käfern zu suchen. Und er scheut sich nicht, großen Geiern das Mahl am Aas streitig zu machen oder sogar ein von den Eltern unbewachtes Gepardenjunges zu rauben. Trifft ein einzelner Schakal Löwen bei der Jagd an, versucht er mithilfe seiner Artgenossen andere Anwärter auf die Reste des Löwenmahls wie Geier oder Hyänen aus dem Feld zu schlagen. In der gleißenden Namib werden die meisten Bewohner erst in der Dunkelheit aktiv. Deshalb jagt der Schabrackenschakal gern nachts und in
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