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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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ihrem Urin und Kot Wasser.
    Die soziale Gruppe
    Oryxantilopen leben meist in Herden von etwa zehn Tieren. Wenn nach Regenfällen viel frisches Grün aus dem Boden sprießt, können die Herden auf bis zu 300 Tiere anwachsen. Auf Wanderungen zu neuen Weidegebieten bestimmt der ranghöchste Bulle zwar die Richtung, marschiert selbst jedoch am Schluss, um von dort Abweichler wieder in den Zug einzugliedern. An der Spitze führt gewöhnlich eine ranghohe Kuh. Oryxantilopen haben keine feste Fortpflanzungszeit, ein Grund für die stete Rauflust der Bullen. Treffen konkurrierende Bullen aufeinander, kann es nach unentschiedenem Imponieren zu sehr heftigen Kämpfen, die manchmal einen tödlichen Ausgang nehmen.
    Kälber im Versteck
    Die Kuh bringt nach einer Tragzeit von etwa neun Monaten ein Kalb zur Welt. Sie versteckt es bis zu sechs Wochen im hohen Gras oder in Bodenmulden. Wenn die Kuh ihr Junges aufsucht, ruft sie es aus einiger Entfernung vom Versteck zu sich, damit es nicht dort kotet oder uriniert. Das soll verhindern, dass Fressfeinde durch Gerüche oder andere Spuren auf das Junge in seinem Versteck aufmerksam werden. Nach dieser Abliegezeit vereinigen sich Mutter und Kalb mit der Herde oder einer Gruppe, die bereits andere Kälber führt.
    Südafrikanische Oryxantilope
Oryx gazella
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Paarhufer
    Familie Hornträger
    Verbreitung Namibia, Botswana, Südwestangola, Westsimbabwe und im nördlichen Südafrika
    Maße Standhöhe: etwa 1,2 m
    Gewicht Weibchen etwa 150 kg, Männchen etwa 180 kg
    Nahrung Gräser, Knollen, Wurzeln, Früchte
    Geschlechtsreife mit 2 Jahren
    Tragzeit 9–10 Monate
    Zahl der Jungen 1
    Höchstalter in Menschenobhut bis 20 Jahre
    Rüsselspringer: Wolpertinger der Wüste
    Rüsselspringer sind spitzmausähnliche Säugetiere mit einem dünnen beweglichen Rüssel und verlängerten Hinterbeinen. Diese meist tagaktiven Bewohner extremer Lebensräume kommen ausschließlich in Afrika vor. Eine Reihe von Arten, darunter der Kurzohrrüsselspringer und einige Spezies der Elefantenspitzmäuse, bewohnt die trockenen Steppen und Steinwüsten Südwestafrikas und kommt auch in der Namib vor.
    © shutterstock.com/Riaan van den Berg
    Die lange Nase ist typisch für die Elefantenspringmaus.
    Von vielen Tieren etwas
    Die seltsame Erscheinung der Rüsselspringer (Familie Macroscelididae) legt das Bild nah, Gott hätte bei ihrer Erschaffung um die einzelnen Körperteile dieser Tiere gewürfelt: Hinterbeine wie ein Känguru, ein kleiner Rüssel wie ein Elefant und der übrige Körper gleicht dem einer Maus. Manche Arten haben dazu noch Backentaschen wie ein Hamster, in denen sie ihre Nahrung sammeln können. Die seltsam anmutende Merkmalskombination, die fast an die dem Volksglauben entsprungenen Wolpertinger erinnert, ist die sinnvolle Anpassung der Tiere an ihren Lebensraum. Am auffallendsten ist zunächst der kleine, dünne Rüssel. Diese bewegliche Nasenverlängerung kann sowohl nach oben und unten als auch im Kreis gedreht werden. Mit dieser Rüsselnase können die Rüsselspringer hervorragend ihre Beutetiere – Würmer, Ameisen und andere Wirbellose – aufspüren. Die etwas verlängerten Hinterbeine mit den verhältnismäßig hoch liegenden Fersen erinnern an die Gliedmaßen von Kängurus. Zwar haben die Rüsselspringer damit keine eigentlichen Hüpfbeine wie die Springmäuse entwickelt, dennoch bewegen sich die meisten Arten leicht hüpfend fort, nicht selten äußerst flink und über große Entfernungen.
    Die Buschtrommler
    Für die Arten in den Weiten der Trockengebiete ist eine gute Orientierung überlebensnotwendig. Die meisten Arten haben gut entwickelte Duftdrüsen unter der Schwanzwurzel und vermögen sich über Geruchsmarkierungen in ihrer Umgebung zu orientieren und können auf diese Weise auch untereinander kommunizieren. Vielfach rollen sich die Rüsselspringer im Sand, um das Sekret am Boden und in ihrem Fell zu verteilen. Auch Schweißdrüsen an den Fußsohlen dienen der Kommunikation. Die meisten Arten verständigen sich zudem über verschiedene Laute. Charakteristisch für die Rüsselspringer ist ihre Vorliebe für »heiße Trommelrhythmen«. Damit haben sie eine zusätzliche Form der akustischen Kommunikation innerhalb ihrer Gruppe, aber auch unter den verschiedenen Arten entwickelt. Vor allem in Gefahrensituationen trommeln die Tiere mit ihren Hinterfüßen auf den Boden.
    Der Namib-Rüssler
    Unmittelbar im Gebiet der Namib, aber auch in der sich südlich

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