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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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320 000 km 2 , was der Ausdehnung Deutschlands nahekommt. Die Sonora umfasst Teile des gleichnamigen mexikanischen Bundesstaates, die ebenfalls größtenteils zu Mexiko gehörende Halbinsel Baja California (Niederkalifornien) sowie den Südwesten bzw. Südosten der US-Staaten Arizona und Kalifornien. Im Norden grenzt sie an die Mojave-Wüste, im Osten an die Gebirgsketten der Sierra Madre Occidental und im Westen an den Golf von Kalifornien sowie den Pazifischen Ozean. Zur Sonora gehören auch die Colorado-Wüste im Südosten Kaliforniens, wo sommerliche Temperaturen von über 50 °C nicht unüblich sind, und die weniger extreme Gila-Wüste am unteren Colorado.
    Senken, Schwemmfächer, Salzpfannen
    Wie in vielen anderen Trockengebieten ist auch in der Sonora die Oberflächengestalt komplex. Der Hauptgrund dafür ist, dass – trotz der vergleichsweise reichhaltigen Vegetation – auch in dieser Halbwüste eine durchgehende Pflanzendecke fehlt, weshalb die Oberfläche den Einflüssen von Sonne, Wind und Wasser weitgehend ungeschützt ausgesetzt ist. Auf diese Weise hat sich eine Landschaft geformt, in der lang gestreckte Bergzüge, die Ranges, wie Inseln aus den häufig grabenartigen Senken, den Basins, herausragen. Viele dieser Basins haben sich durch die permanente Erosion am Fuß der Berge mit Abtragungsschutt gefüllt. Da der kleinteilige Schutt im Lauf der Jahrtausende durch zwar seltene, aber oft sintflutartige Regenfälle ausgeschwemmt wurde, sind an vielen Stellen flache, sich sanft von den Bergen in die Senken ausbreitende Schwemmfächer entstanden, die man Bajadas nennt. Diese Bajadas setzten sich normalerweise aus Steinen, Kies, Sand und Schlick zusammen. Weil Regenwasser in der Bodenschicht zumeist längere Zeit gespeichert bleibt, bieten die Schwemmfächer gute Voraussetzung für die Vegetation.
    Entwässert wird die Sonorawüste hauptsächlich über den Colorado und den Gila River. Zahlreiche Senken haben allerdings keinen Abfluss, so dass sich nach Regenfällen an einigen Stellen flache Seen, sog. Playas, bilden. Da das Wasser relativ schnell wieder verdunstet, bleiben vielerorts Salzpfannen zurück.
    Zweimal Regen, große Temperaturunterschiede
    Mit zwei Regenzeiten und Jahresniederschlägen von höchstens 55 mm in den tiefer liegenden Regionen und bis etwa 400 mm an der östlichen Gebirgsgrenze ist die Sonora eine Halbwüste. Da das Gebiet zu den trockensten und heißesten Gegenden in den Vereinigten Staaten gehört, wird es dort im Allgemeinen aber als »Sonoran Desert« (Sonora-Wüste) bezeichnet; dieser Name hat sich auch international eingebürgert.
    Im Sommer betragen die Temperaturen meist über 40 °C; so rühmt sich Tucson am Rand der Sonora, die Stadt mit den meisten Sonnenstunden in den USA zu sein. Aber auch im Winter werden normalerweise tagsüber keine Werte unter 20 °C erreicht. Besonders extrem sind die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, die manchmal bis zu 40 °C betragen.
    Im Schatten der Kakteen: die Tierwelt der Sonora
    Dank ihres vergleichsweise reichhaltigen Pflanzenwuchses, der Unterschlupf und Nahrung bietet, ist die Sonora ein Lebensraum für zahlreiche Tiere. Hier lebt die Kängururatte, die als Schutz vor zu großen Wasserverlusten in dem Wüstenklima keine Schweißdrüsen besitzt. Sie kühlt ihren Körper über die Atmung ab. Der Antilopenhase regelt die Kühlung seines Körpers über die riesigen, gut durchbluteten Ohren. Andere Tiere vermeiden ein Austrocknen dadurch, dass sie sich tagsüber im Boden verkriechen, wo die Temperaturen deutlich niedriger und die Luftfeuchtigkeit erheblich höher sind.
    © shutterstock.com/James M Phelps, Jr
    Dickhornschafe leben in den Felsregionen der Sonora.
    Dornige Lebensgrundlage
    In der Natur wird kaum eine Nahrungsquelle verschmäht. Das gilt selbst für die durch Dornen geschützten Kakteen, die in der Sonora in großer Zahl wachsen. Viele Tiere nutzen die Pflanzen nicht nur für die Ernährung, die wehrhaften Dornen bieten außerdem Schutz vor zahlreichen Fressfeinden. Der pechschwarze, 3 cm große Kaktus-Bockkäfer (
Moneilema digas
) – gut zu erkennen an den für die gesamte Familie typischen langen Fühlern – ist in großer Zahl auf Kakteen zu finden. Zwischen den Dornen sind die Insekten hervorragend vor ihren Feinden geschützt. Ihre Ernährung in dieser geschützten Nische ist durch das saftige Fleisch der Pflanzen gesichert. Die braunköpfigen Larven der Käfer bohren sich in die Stämme der Kakteen, um dort

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