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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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saugen sich beim Tauchen schnell mit Wasser voll. So bleiben kaum Luftblasen im Gefieder, die Auftrieb geben, und der Vogel kann schneller in die Tiefen des Ozeans hinabtauchen. Vor der Wasserkälte schützen die wasserdichten Unterfedern. Zur Verbesserung der Tauchfähigkeit haben auch die Knochen der Kormorane weniger luftgefüllte Hohlräume. Wenn die Vögel auf der Wasseroberfläche schwimmen, liegen sie deshalb deutlich tiefer im Wasser als beispielsweise Enten. Aus dieser Position heraus halten sie Ausschau nach Fischen. Wenn sie ihre Beute gesichtet haben, tauchen sie ab und verfolgen den Fisch unter Wasser. Dabei können sie Tiefen von 25–30 m meistern. Ihren Schwanz nutzen sie als Steuerruder.
    Guanokormoran
Phalacrocorax bougainvillii
    Klasse Vögel
    Ordnung Ruderfüßer
    Familie Kormorane
    Verbreitung Westküste Südamerikas
    Maße Länge: 75 cm
    Gewicht etwa 1 kg
    Nahrung Fische, selten Krebse
    Zahl der Eier 2–3, selten 4
    Höchstalter meist 10, selten 30 Jahre
    Der Guanotölpel
    Ganz anders, nämlich aus der Luft statt von der Wasseroberfläche, taucht dagegen der Guanotölpel. Diese Vögel aus der Familie der Tölpel (Sulidae) fliegen in 10–30 m Höhe und stürzen sich dann kopfüber auf ihre Opfer. Dabei erreichen sie Geschwindigkeiten bis zu 90 km/h. Um ihr Ziel zu treffen, halten sie Kopf und Körper weitgehend starr und verändern die Flugbahn durch Drehungen. Kurz vor dem Eintauchen legen sie ihre Flügel so eng an den Körper, dass sie wie ein Pfeil ins Meer stoßen. Damit der Aufprall nicht zu hart wird, besitzen Tölpel Luftsäcke im Schädelinneren. Außerdem fängt die starke Halsmuskulatur Stöße auf. Dieses sog. Stoßtauchen bringt den Guanotölpel bereits durch den Schwung 10 m tief. Interessanterweise fängt er die Fische erst beim Auftauchen aus der Tiefe, die bei 25 m liegen kann.
    Durch den Schwung, mit dem er ins Wasser stößt, ist der Auftrieb durch Luftblasen nicht nennenswert, dafür fliegt er leichter in großen Höhen. Damit kein Wasser in die Nasenöffnungen dringt, werden sie durch ein bewegliches Häutchen verschlossen. Tölpel besitzen noch eine weitere Anpassung an ihren Lebensraum: Sie haben Salzdrüsen über den Augenrändern, aus denen sie das Salz ausscheiden, das sie in Form von salzigem Fisch oder Meerwasser aufgenommen haben. So benötigen sie am Rand der trockenen Atacama kein Trinkwasser.
    Der Meerespelikan
    Obwohl er dem Guanotölpel überhaupt nicht ähnlich sieht, wendet der Meerespelikan dieselbe Tauchtechnik wie der Tölpel an und besitzt entsprechend Wasser abweisende Federn und Knochen mit Luftfüllung. Damit ist er der einzige Stoßtaucher in der Familie der Pelikane (Pelecanidae), deren Arten gewöhnlich an der Wasseroberfläche schwimmend mit ihrem großen Kehlsack die Fische direkt oben abschöpfen.
    Der Meerespelikan wird wegen seines braungrauen Gefieders auch Brauner Pelikan genannt und kommt an der Atacama-Küste besonders in der Unterart des Chile-Pelikans (
Pelecanus occidentalis thagus
) vor. Er ist zwar die kleinste Art unter den Pelikanen, aber mit 1–1,5 m Körperlänge doch deutlich größer und mit 3,5 kg Gewicht auch entsprechend schwerer als die beiden anderen Guanovogelarten. Deshalb reicht ihm für das Stoßtauchen eine Flughöhe von 10 m.
    Den rd. 30 cm langen Schnabel und den großen Kehlsack benutzt er wie ein Netz, drückt das Wasser heraus und schluckt die gefangenen Fische. Der Kehlsack dient an Land auch der Abkühlung: Überschüssige Körperwärme wird über die vibrierende Haut des Sacks abgegeben. Zur Fütterung der Jungen dient er außerdem als Futterbeutel, in dem die Fische hochgewürgt und von den älteren Jungvögeln direkt entnommen werden.
    Bedrohung durch El Niño
    Die drei Guanovogelarten brüten am Rand der Atacama in riesigen Kolonien friedlich nebeneinander und füttern ihre Jungen zunächst etwa zwei Wochen lang mit halb verdautem Fischbrei aus dem Kehlsack, danach mit ganzen Fischen. Da die komplizierten Techniken des Fischfangs einiges an Übung erfordern, werden Jungvögel von ihren Eltern noch mehrere Monate, nachdem sie flügge geworden sind, betreut und mit hochgewürgten Fischen gefüttert. Die Altvögel sind deshalb den ganzen Tag damit beschäftigt, Nahrung zu beschaffen: Schon für sich selbst muss ein Meerespelikan 350 kg Fisch im Jahr fangen. Das ist in den fischreichen Fanggründen vor der Atacama-Küste normalerweise kein Problem.
    Doch in den sog. El-Niño-Jahren ist alles anders. Diese

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