Wuesten - Tierparadiese unserer Erde
Haarbüscheln besetzt, damit möglichst wenig Sand eindringen kann. Auch die Kitfüchse verbringen den Tag in ihrem weitläufigen unterirdischen Bau, bevor sie sich mit Anbruch der Dunkelheit auf die Suche nach kleinen Nagern, Vögeln und Insekten, aber auch den Früchten von Kakteen machen. Bei der Jagd kommt ihnen zugute, dass sie zu den weltweit sprint-schnellsten Säugetieren gehören.
Vermehrung in der Pfütze
Bei Amphibien denkt man zunächst an Feuchtbiotope und nicht an Trockengebiete. Dennoch ist in der Sonora einer Lurchart die Eroberung des wasserarmen Lebensraums gelungen. Der Südliche Schaufelfuß (
Scaphiopus couchi
), eine Kröte, bringt den größten Teil ihres Lebens im Boden vergraben zu und kommt nur bei Regen heraus. Dann vollzieht sich sein Leben allerdings im Zeitraffertempo: Die Tiere suchen sofort eine der gerade entstandenen Pfützen auf und beginnen mit der Paarung und Eiablage. Aus den Eiern schlüpfen bereits nach ein bis zwei Tagen Kaulquappen, die sich noch vor dem Austrocknen der Wasserlöcher zu fertigen kleinen Kröten entwickeln müssen. Die jungen Amphibien fressen dann so viele Insekten wie möglich, um sich anschließend im Boden zu vergraben und auf die nächste Regenzeit zu warten.
Präriehunde sind eng verwandt mit Murmeltieren und Zieseln und tragen ihren Namen wegen ihres hundeähnlichen Jaulens
.
Schattendasein
Während sich einige Tiere vor der gnadenlos brennenden Sonne in der kühlen Erde verkriechen, teilen andere den spärlich vorhandenen überirdischen Schatten unter sich auf. Der Weißrüssel- oder Nasenbär (
Nasua narica
) hält sich tagsüber unter dem Blätterdach der Bäume im Randgebiet der Sonora auf. Er kommt erst in den kühleren Abendstunden herunter, um nach Würmern, Insekten, kleinen Echsen oder Nagern und Eiern, aber auch nach Früchten, Samen oder Wurzeln zu suchen. Der Verwandte des Waschbären ist mit seiner langen Schnauze und seinem buschigen geringelten Kletterschwanz eine ungewöhnliche Erscheinung unter den Säugetieren der Wüste. Mit seiner beweglichen Nase stöbert er Nahrung auf.
Wie der Waschbär rollt und knetet der Weißrüsselbär sein Fressen auf dem Boden hin und her, um die ungenießbaren Teile wie Insektenpanzer oder Stacheln zu entfernen. Die Tiere leben in großen Weibchengruppen zusammen, zu denen sich während der Fortpflanzungszeit ein Männchen gesellt. Die Männchen der Nasenbären können einschließlich Schwanz über 1 m lang und bis zu 6 kg schwer werden.
Auch der tagaktive Wüstenleguan (
Dipsosaurus dorsalis
), eine 30–40 cm große Echse, hält sich, wenn er nicht gerade auf Nahrungssuche ist, gern im Schatten von Felsen, Bäumen oder großen Kakteen auf. Dort sind die Tiere dank ihrer recht unauffälligen, grauen bis bräunlichen Färbung kaum zu erkennen. Wenn sie von einer Schlange oder einem anderen Räuber entdeckt werden, treten sie augenblicklich die Flucht an. Mit aufgerichtetem Körper erreichen sie, nur auf ihren Hinterbeinen laufend, für kurze Zeit hohe Geschwindigkeiten.
Der Antilopenhase (
Lepus alleni
) versucht seinen Feinden ebenfalls durch schnelle Flucht zu entkommen. Dabei erreichen die Tiere eine Geschwindigkeit von bis zu 55 km/h – wenn auch lediglich über kürzere Strecken. Die nur in einem sehr begrenzten Gebiet in Arizona, New Mexico und im Nordwesten Mexikos vorkommende Art verbringt den Tag ebenfalls im Schatten eines Felsens oder Strauches, um dann mit Einbruch der Dunkelheit auf Futtersuche zu gehen. Antilopenhasen gehören mit einer Körperlänge von 70 cm zu den größten Hasen der Erde und die bis 20 cm langen Ohren bescheinigen ihre Zugehörigkeit zur Gruppe der nordamerikanischen Eselhasen.
Manchmal kann man in der Sonora tagsüber auch eine der zahlreichen Schlangen auf der Jagd antreffen, wenngleich sich die Reptilien in Zeiten der größten Hitze ebenfalls lieber im Schatten aufhalten. Zu den besonders gefürchteten Giftschlangen der Region gehören Klapperschlangen wie die Texas-Klapperschlange (
Crotalus atrox
). Manchmal kann man das charakteristische Rasseln ihrer Schwanzklapper aus über 20 m Entfernung hören. In der Sonora leben auch zahlreiche ungiftige Schlangen wie die Bergkönigsnatter (
Lampropeltis pyromelana
), eine gerade 1 m lange Würgeschlange, die bis 2 m lange Dreiecksnatter (
Lampropeltis triangulatum
) oder die noch größere Kiefern- bzw. Gophernatter (
Pituophis melanoleucus
). Die Dreieckschlange nennt man in ihrer Heimat auch Milchschlange, weil
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