Wuesten - Tierparadiese unserer Erde
sie schlafenden Kühen die Milch aus dem Euter saugen soll – ein Mythos, der sich auch bei der in den Gemäßigten Breiten heimischen Ringelnatter hält. Die Dreieckschlangen ernähren sich in erster Linie von Nagetieren wie Wüstenratten, Kängururatten und Mäusen.
Rückzug in die Berge
Die Schwarzwedelhirsche (
Odocoileus hemionus
) entfliehen der Hitze, indem sie die Sommermonate in den höheren Bergregionen der Sonora verbringen und erst in den Wintermonaten, wenn auf den Höhen manchmal Schnee liegt, in tiefer gelegene Gebiete zurückkehren. Seine bis zu 30 cm langen Ohren erinnern an die von Maultieren, deshalb wird der Schwarzwedelhirsch auch als Maultier- oder Großohrhirsch bezeichnet. Das Geweih des Männchens kann eine Spannweite von bis zu 120 cm erreichen.
Auch die Dickhornschafe (
Ovis canadensis
) fliehen vor der Hitze in höher gelegene Felsregionen. Die an Steinböcke erinnernden Schafe haben eine Schulterhöhe von bis zu 1 m und ein Gewicht von bis zu 150 kg. Besonders beeindruckend sind die stark gewundenen Hörner der Männchen, die nicht selten eine Länge von 130 cm haben. Die in der Sonora vorkommende Unterart ist das Wüsten-Dickhornschaf (
Ovis canadensis nelsoni
). Es ernährt sich auch von Kakteen, über die die Tiere einen großen Teil ihres Wasserbedarfs decken. Allerdings müssen sie im Abstand von einigen Tagen immer wieder ein Wasserloch aufsuchen.
Dickhornschafe waren in der Vergangenheit begehrte Jagdobjekte, so dass die Bestände in vielen Regionen stark dezimiert wurden. Inzwischen sind allerdings eine Reihe von Unterarten geschützt, darunter auch das Wüsten-Dickhornschaf, von dem es schätzungsweise noch etwa 13 000 Exemplare gibt. Zwei weitere Unterarten,
Ovis canadensis mexicana
und
Ovis canadensis cremnobates
, kommen ebenfalls in der Sonora vor, sind dort aber weniger häufig anzutreffen. Nicht allein vor den Menschen müssen Dickhornschafe auf der Hut sein, sondern auch vor einer Reihe größerer Raubtiere. Zwar sind Pumas (
Puma concolor
), wie fast überall in den Vereinigten Staaten, auch in der Sonora selten geworden. Dafür trifft man aber Rotluchse (
Lynx rufus
) und Kojoten (
Canis latrans
) in der weitläufigen Halbwüste regelmäßig an.
Klapperschlangen: lieber rasseln statt beißen
Klapperschlangen sind weniger aggressiv, als man glaubt. Ihr charakteristisches Rasseln dient vor allem der vorbeugenden Verteidigung: Der Feind wird gewarnt, sich nicht weiter zu nähern. So weit wie möglich gehen sie Angreifern, auch Menschen, aus dem Weg, indem sie sich im Sand oder Büschen verstecken. Echte Klapperschlangen (Gattung
Crotalus
) kommen fast überall in den USA vor, besonders viele Arten gibt es jedoch in den Wüsten der südlichen Bundesstaaten. Die mit einer Länge von über 2 m größte Art ist die Diamantklapperschlange (
Crotalus adamanteus
). Zwergklapperschlangen (Gattung
Sistrurus
) erreichen hingegen kaum 70 cm Körperlänge.
© shutterstock.com/Maria Dryfhout
Drohgebärde einer Klapperschlange
Letzte Warnung
Wenn die Klapperschlange durch Vibrieren ihres aufgestellten Schwanzendes lautstark ihre Rassel erklingen lässt, um auf ihre Anwesenheit aufmerksam zu machen, ist ihr Kopf auf der senkrecht aufsteigenden Spirale ihres Vorderkörpers bedrohlich nach vorn gerichtet. Das Halsstück ist s-förmig eingeschlagen, damit der Kopf bei weiterer Annäherung blitzartig nach vorn schnellen kann. Falls sich der Feind nicht rechtzeitig zurückzieht, versetzt ihm die Schlange in Sekundenbruchteilen einen Biss und spritzt ihr meist tödliches Gift in die Wunde. Der Körper der Schlange endet in einem kurzen Schwanz. Diesem hängt die berühmte Rassel oder Klapper an. Dabei handelt es sich um trockene, gelenkig miteinander verbundene Ringe aus Horn. Jeweils ein solcher Hornring entsteht bei der Häutung der Klapperschlange. Im Gegensatz zu anderen Schlangen löst sich die jeweilige Endschuppe des Schwanzes nicht mit ab.
Klapperschlangen
Klasse Kriechtiere
Ordnung Schuppenkriechtiere
Familie Vipern
Verbreitung Südhälfte Nordamerikas, meist trockensteinige Regionen, aber auch Wälder
Maße Länge: 40–250 cm
Gewicht max. 10 kg
Nahrung kleine Säugetiere, vor allem Mäuse, Ratten und Chipmunks
Tragzeit 140–200 Tage
Zahl der Jungen 10–20 lebendgeborene Junge
Höchstalter 20 Jahre
Klapperschlangen mit und ohne
Vermutlich entstand das rasselnde Warnsignal, als große Huftierherden einst den Lebensraum der Klapperschlangen eroberten und viele
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