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Wuestenfeuer in Seinem Blick

Wuestenfeuer in Seinem Blick

Titel: Wuestenfeuer in Seinem Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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Nächstes nach Diyafa zu fliegen.
    „Nein, ich meine es schon so, wie ich es gesagt habe“, erklärte sie ernst. „Ich weiß wirklich nicht, wann ich mich zuletzt so unbeschwert gefühlt habe wie heute.“
    „Ich fasse das als Kompliment auf.“ Er sah sie an und bemerkte, wie sie unter seinem Blick leicht errötete.
    Sie legte die Karte weg. „Kein Ahnung, was ich nehmen soll.“
    Rakin lächelte. „Eis?“
    „Eis?“
    „Ja. Etwas Kühles bei diesem Wetter. Aber die anderen Desserts sind auch gut.“
    „Mein Essen war köstlich.“
    „Jedes einzelne Gericht ist inspiriert von den Wohnorten Picassos in Spanien und Südfrankreich.“
    Während sie auf ein Picassogemälde an der Wand wies, fragte sie: „Und was hat deine Mom gemalt?“
    „Große abstrakte Bilder, viele von der Wüstenlandschaft angeregt.“ Sein Vater hatte die Bilder gehasst. Er hatte sich realistische Landschaftsdarstellungen gewünscht. Dagegen hatte die großzügige Malweise seiner Mutter den Betrachter angeregt, sich selbst ein eigenes Bild von der Wüste zu machen.
    „Und du? Malst du auch?“
    „Nein, ich habe Wirtschaft studiert. Aber in meinen frühen Studienjahren habe ich einen Abschluss in Kunstgeschichte gemacht. Du siehst, völlig unbedarft bin ich nicht.“
    „Hab ich auch nie gedacht!“ Sie lächelte. „Kunstgeschichte?“
    Rakin zwang sich, den Blick von ihren verheißungsvollen Lippen zu wenden. „Wenn du in einem Land wie dem meinen aufwächst, wird dir das Geschichtsbewusstsein sozusagen in die Wiege gelegt. Ich liebe alte Sagen und Mythen, auch die griechischen, römischen und ägyptischen.“
    „Was ist deine Lieblingssage?“
    Da brauchte er nicht lange zu überlegen. „In deiner Gegenwart würde ich sagen, die Geschichte von Daphne und Apoll.“
    Laurel zog die Nase kraus. „Warum das denn? Wurde sie nicht zu einem Baum?“
    „Weißt du, was ihr Name bedeutet? Dasselbe wie deiner: Lorbeer. Sie wurde in einen Lorbeerbaum verwandelt.“
    Sie lachte. „Das erfindest du jetzt.“
    Er schüttelte den Kopf. „Seitdem war Apoll der Lorbeer heilig. Immer trug er einen Kranz davon. So wurde der Lorbeerkranz zum Symbol des Sieges.“
    „Ein komischer Sieg, wenn die Frau, die er liebte, ein Baum war.“
    „Und traurig, denn sie empfand nichts für ihn.“
    „Armer Apoll.“
    Mit gesenkten Lidern sah sie ihn an.
    Rakin sog scharf die Luft ein. Wenn eine Frau wie sie es tatsächlich aufs Flirten anlegen würde, dachte er, würden die Männer reihenweise umfallen.
    „Weißt du jetzt, was du nimmst?“, fragte er so ruhig wie möglich.
    „Schokolade. Ich folge der Empfehlung des Hauses. Und danach will ich spielen.“
    Rakin lächelte über so viel Entschlossenheit.
    „Das habe ich nicht vergessen. Die ganze Nacht lang.“
    Das gedämpfte Schweigen über dem Roulettetisch wurde nur ab zu vom Klappern der Chips, den leisen Stimmen bei neuen Einsätzen und dem Rollen der Kugel unterbrochen. Lautlos glitten Kellnerinnen mit Tabletts voller Drinks durch die Schar der Gäste. Man brauchte eine Einladung, das hieß, hier spielten nur die Reichen und Berühmten – und wirkliche Spieler. Laurel fing an, den Moment, wo die Chips über den grünen Filz geschoben wurden, zu fürchten.
    Einige Gäste waren mächtig am Gewinnen. Doch Laurel verlor, ebenso wie der traurig aussehende dünne Mann ihr gegenüber.
    Ihre innere Unruhe machte sich als Magenschmerz bemerkbar. Schon in den ersten zehn Minuten hatte sie mindestens fünftausend Dollar von Rakins Geld verloren, und dazu noch jede Menge von ihrem eigenen. „Allmählich glaube ich, mein Großvater hatte recht.“
    „Der von der Winthrop-Seite?“, vergewisserte sich Rakin.
    Laurel nickte. „Er hielt Spielen für einen Fluch.“
    „Aber den wolltest du doch heute Nacht brechen.“
    „Hm.“ Sie überlegte. „Ehrlich gesagt, glaube ich, ich wollte einfach mal nur etwas machen, was in meiner Familie verpönt ist.“
    Rakin lächelte.
    „Aber ich habe schon viel mehr verloren, als ich vorhatte.“ Sie wies auf ihre wenigen verbliebenen Chips. „Und wenn du mich fragst, deutet nichts darauf hin, dass sich daran etwas ändert.“
    „Vernünftige Einschätzung. Du hast einen guten Geschäftssinn.“
    „Da haben wir ja was gemeinsam.“ Sie lächelten einander zu. „Du hast noch keinen einzigen Einsatz platziert.“
    „Weil ich nicht spiele.“
    „Aus religiösen Gründen?“
    „Weil es ein schlechtes Geschäft ist. Wenn ich etwas einsetze, will ich mir sicher sein,

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