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Wuestenfeuer in Seinem Blick

Wuestenfeuer in Seinem Blick

Titel: Wuestenfeuer in Seinem Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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die Schulter. „Ich habe mir Sorgen gemacht, als du mir von deiner Heirat erzählt hast. Aber ich muss sagen, du hast gut gewählt. Ich bin sehr zufrieden. Kommt morgen und besucht uns.“
    Danach sagte Rakin leise zu Laurel: „Mein Großvater ist nicht so leicht zufriedenzustellen. Du hast ein wahres Wunder gewirkt.“ Er lächelte. „Aber ich wusste ja, du kannst es.“
    Dann waren da noch die anderen Gäste …
    Die Männer trugen zum Teil Anzüge und Fracks, zum Teil traditionelle Umhänge und weiße Kopfbedeckungen. Die meisten Frauen waren überwiegend nach westlicher Mode gekleidet. Ihre Kleider waren wundervoll. Laurel selbst war mit einem schwarzen Abendkleid auf Nummer sicher gegangen, zu dem sie den Diamanten trug, den Rakin ihr geschenkt hatte. Angesichts der Pracht, die sie umgab, fühlte sie sich wie ein staunendes Kind …
    Laurel hatte köstliches Essen probiert und war so vielen Leuten vorgestellt worden, dass ihr vom Lächeln das Gesicht wehtat. Jetzt war sie allein, denn Rakin hatte sich für ein paar Minuten bei ihr entschuldigt. Er unterhielt sich mit drei Männern, die er zu diesem Empfang eingeladen hatte.
    „Sie müssen Rakins Frau sein.“
    Sie wandte sich um. Hinter ihr stand ein großer dunkelhaariger Mann in traditioneller Kleidung. Lächelnd trat er auf sie zu. „Ich bin Scheich Ibn Ahmeer.“
    Auch Laurel lächelte. „Ja, ich bin Rakins Frau.“
    „Ich habe vorher noch nie etwas von Ihnen gehört. Wie haben Sie ihn kennengelernt?“
    Eigentlich hätten sie mit solchen Fragen rechnen und sich eine Geschichte zurechtlegen sollen. Nur dafür war es jetzt zu spät. Hilfe suchend sah sie sich um.
    Rakin stand jetzt bei seinem Großvater. Beunruhigt stellte sie fest, dass beide angespannt wirkten. Ohne Zweifel, sie hatten eine schwierige Beziehung.
    „Also, wie haben Sie sich kennengelernt?“
    „Oh, tut mir leid. Ich habe Ihre Frage nicht beantwortet.“
    Der Mann war etwas kleiner als Rakin und sah sie mit seinen dunklen Augen so durchdringend an, dass sie das Gefühl hatte, die einzige Frau im Raum zu sein. Nachdem Rakin sie im Flugzeug ignoriert hatte, tat es ihr sehr gut, auf diese Weise wahrgenommen zu werden.
    „Wir haben einen gemeinsamen Freund“, erwiderte sie wahrheitsgemäß.
    „Dann kennen Sie sich schon länger?“
    Hilfe! dachte Laurel und antwortete ausweichend: „Wir haben bei der Hochzeit meiner Schwester festgestellt, dass wir füreinander bestimmt sind.“
    „Rakin ist ein glücklicher Mann.“
    Etwas an seinem Tonfall warnte sie. Hielt er die Ehe für Schwindel? Oder hatte sie schon eine Art Verfolgungswahn?
    „Rakin und mich verbindet etwas ganz Besonderes“, sagte sie wahrheitsgemäß.
    Der Scheich gab sich damit zufrieden, und ihr Gespräch wandte sich allgemeineren Themen zu.
    Nach wenigen Minuten hatten sie bereits Gemeinsamkeiten entdeckt. Ihr neuer Bekannter besaß viele Immobilien und verstand etwas davon, und schon bald erzählte sie ihm von den Plänen ihrer Familie mit dem alten Containergelände. Dank Jack Sinclair fehlten für diese Pläne im Augenblick allerdings die Investoren.
    „Wir rechnen mit hohen Gewinnen“, gab sie voll Begeisterung zu. „Die ganze Gegend dort wird zu neuem Leben erweckt.“
    „Sie verstehen viel vom Geschäft.“
    Sie sah ihn fragend an. „Aber natürlich. Ich bin die Leiterin der Werbeabteilung.“
    „Bitte entschuldigen Sie. Als Sie mir erzählt haben, was Sie machen, habe ich Ihre Position unterschätzt. Ich dachte, irgendetwas Bedeutungsloses.“
    Einen Augenblick fühlte sie sich brüskiert, dann verschwand das Gefühl. „Na ja, wenigstens sind Sie ehrlich. Ich habe hart dafür gearbeitet, da zu sein, wo ich heute stehe.“
    Über sein Gesicht huschte ein Schatten, und sie wünschte, weniger harsch geantwortet zu haben. Dann schob sie die Bedenken beiseite. Genau davon wollte sie ja weg! Sie musste aufhören, sich darüber Sorgen zu machen, was andere Leute von ihr dachten.
    „Dann bitte ich vielmals um Entschuldigung. Sie müssen mich für einen überheblichen Mann halten.“
    Das stimmte, und sie verzichtete darauf, ihm das Gegenteil zu versichern, wie sie es bisher getan hätte. Stattdessen sagte sie: „Wenn Sie mehr über das Projekt wissen möchten, kann ich Sie mit meinem Bruder Matthew in Kontakt bringen.“
    „Ja, gerne. Bitte sagen Sie ihm, er soll sich mit mir in Verbindung setzen.“ Eine Weile sah er sie nachdenklich an. „Ich glaube, Rakin hat eine gute Wahl getroffen. Sie sind eine

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