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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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noch in der Nachbarschaft herum«, sagte er.
    »Die
Sultanat
«, fragte Pitt, der kurz vorher den Namen der Jacht entziffert hatte.
    »Ja. Sieht so aus, als war sie ein wenig näher an das Wrack herangerückt.«
    Pitt blickte vom Kartentisch auf, auf dem er einige Dokumente ausgebreitet hatte.
    »Offenbar hat er schreckliche Langeweile.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, was er beabsichtigt«, sagte Gunn und ließ das Fernglas sinken. »Er hat die seitlichen Steuerdüsen eingeschaltet und hält seinen Kahn damit quer zur Strömung.«
    »Warum funken wir ihn nicht an und fragen ihn?«, schlug Pitt vor.
    »Der Kapitän hat es gestern mehrmals versucht. Er konnte ihnen noch nicht einmal eine Antwort entlocken.«
    Gunn kam herüber und setzte sich zu Pitt an den Tisch. Darauf standen zwei kleine Keramikbehälter, die am Fundort des Wracks geborgen worden waren. Pitt verglich die beiden Objekte mit der archäologischen Bewertung eines Handelsschiffes, das von dem berühmten Meeresarchäologen George Bass gefunden und ausgegraben worden war.
    »Konntest du sie datieren?«, fragte Gunn, hob einen der Behälter hoch und betrachtete ihn eingehend.
    »Sie ähneln einigen Keramiken, die auf einem Handelsschiff gefunden wurden, das im vierten Jahrhundert in der Nähe von Yassi Ada gesunken ist«, sagte Pitt und zeigte Gunn ein Foto, das zu dem Bericht gehörte.
    »Demnach ist Als Krone also keine Fälschung?«
    »Nein, sie dürfte echt sein. Wir haben es tatsächlich mit einem Schiffswrack aus osmanischer Zeit zu tun, das aus irgendwelchen Gründen römische Artefakte an Bord hatte.«
    »Ein schöner Fund, egal wie man es betrachtet«, sagte Gunn. »Ich frage mich nur, woher die Gegenstände stammen?«
    »Dr. Zeibig untersucht einige Getreideproben, die in einer der Tonscherben gefunden wurden und vielleicht Aufschluss über die Herkunft des Schiffes geben können. Natürlich, wenn du uns erlaubt hättest, deinen Monolithen ganz freizulegen, hätten wir schon jetzt eine Antwort.«
    »O nein, die hättet ihr nicht«, protestierte Gunn. »Das ist mein Fund, und Rod meinte, dass ich ihn während unseres nächsten Tauchgangs mit ihm zusammen bergen könne. Halt bloß Al davon fern. Wobei mir einfällt«, sagte er und schaute dabei auf seine Uhr, »Iverson und Tang müssten jeden Moment auftauchen.«
    »Dann sollte ich Al wohl besser aus der Koje holen«, sagte Pitt und erhob sich. »Wir sind für den nächsten Tauchgang vorgesehen.«
    »Ich glaube, ich habe ihn neben seinem neuen Spielzeug ein Schläfchen machen sehen«, sagte Gunn.
    »Ja, er kann es kaum erwarten, das
Bullet
im praktischen Taucheinsatz zu testen.«
    Während Pitt die Kommandobrücke überquerte, gab ihm Gunn eine letzte Warnung mit auf den Weg.
    »Vergesst es bloß nicht, ihr beiden. Lasst die Hände von meinem Monolithen«, rief er und drohte mit dem Finger, während Pitt hinausging.
    Pitt holte eine Tauchtasche aus seiner Kabine, dann ging er zum Achterdeck des Schiffes. Im Schatten eines weißen, aerodynamisch geformten Tauchboots lag Giordino auf einem ausgebreiteten Nasstauchanzug und schlief. Pitts Schritte reichten aus, um Giordino zu wecken. Träge schlug er ein Auge auf.
    »Zeit für einen weiteren Ausflug zu meiner abgesoffenen Königsjacht?«, fragte er.
    »Ja, König Al. Wir sollen Rasterfeld C-2 untersuchen, offenbar nur ein Schutthügel.«
    »Schutt? Wie soll ich denn meinen Thronschatz aus einem Schutthügel auffüllen?«, beklagte sich Giordino mit gespielter Bitterkeit. Er richtete sich auf und schlüpfte in den Nasstauchanzug, während Pitt seine Tauchtasche aufzippte und seinem Beispiel folgte. Ein paar Minuten später erschien Gunn, offensichtlich in Eile und mit einem besorgten Gesichtsausdruck.
    »Dirk, die Taucher sollten vor zehn Minuten nach oben kommen, aber sie sind immer noch nicht zu sehen.«
    »Vielleicht machen sie zur Sicherheit längere Dekompressionspausen«, meinte Giordino.
    Pitt blickte zu dem leeren Zodiac, das in geringer Entfernung vertäut war. Iverson und Tang, die beiden Männer im Wasser, waren beide Umweltexperten und, wie Pitt wusste, erfahrene Taucher.
    »Wir nehmen das Kleinboot und schauen mal nach«, sagte Pitt. »Fass mit an, Rudi.«
    Gunn half ihnen, ein kleines Schlauchboot über die Reling zu heben, das für beide Männer und ihre Tauchausrüstung groß genug war. Pitt schnallte sich seine Atemflaschen schnell auf den Rücken und streifte Maske und Flossen über, während Giordino den Außenbordmotor startete

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