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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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erklärte der Mönch, »zuerst durch die Mameluken und später durch die Osmanen. Ich fürchte, von Helenas Vermächtnis ist außer diesem heiligen Splitter des Wahren Kreuzes nicht mehr viel übrig«, sagte er und deutete auf das in Gold eingeschlossene Fragment.
    »Wissen Sie etwas von anderen Reliquien von Jesus Christus, die Helena auf Zypern zurückgelassen haben könnte?«, fragte Dirk.
    Der Mönch massierte sein Kinn einen Moment lang.
    »Nein, davon weiß ich nichts, aber Sie sollten mit Bruder Andros reden. Er ist unser Haushistoriker. Mal sehen, ob er in seinem Büro ist.«
    Der Mönch führte Dirk in einen Gang zu ihrer Linken, an dem sich mehrere spartanisch eingerichtete Gästezimmer befanden. Am Ende mündete der Korridor in zwei Büros, wo Dirk einen schlanken Mann sehen konnte, der sich offensichtlich gerade mit einem Handschlag von einem Mönch verabschiedete und sich dann zu ihm umdrehte.
    Als sie aneinander vorbeigingen, fragte Dirk: »Ridley Bannister?«
    »Nun, ja«, antwortete Bannister und sah Dirk erschrocken und misstrauisch zugleich an.
    »Mein Name ist Dirk Pitt. Ich habe vor kurzem Ihr letztes Buch über Ihre Ausgrabungen im Heiligen Land gelesen. Erkannt habe ich Sie von dem Foto auf dem Schutzumschlag. Ich muss es Ihnen sagen: Von Ihren Funden zu lesen hat mir großen Spaß gemacht.«
    »Vielen Dank«, sagte Bannister und reichte Dirk die Hand. Dann huschte ein nachdenklicher Ausdruck über sein Gesicht. »Sagten Sie nicht, Ihr Nachname laute Pitt? Sie haben nicht zufälligerweise eine Verwandte namens Summer?«
    »Doch, die habe ich. Sie ist meine Schwester. Sie wartet zufälligerweise draußen. Kennen Sie sie?«
    »Ich glaube, wir haben uns mal bei einer Archäologenkonferenz vor einiger Zeit kennen gelernt«, stotterte er. »Was führt Sie denn nach Stavrovouni?«, fragte er, um schnell das Thema zu wechseln.
    »Summer hatte vor kurzem Hinweise gefunden, dass Helena vielleicht viel mehr als nur das Heilige Kreuz aus Jerusalem mitgenommen haben könnte und dass diese Reliquien auf Zypern verschollen sind. Wir hoffen, Informationen über den Verbleib einer römischen Galeere zu finden, die möglicherweise die Objekte für sie transportiert hat.«
    Das düstere Licht im Korridor kaschierte Bannisters plötzliche Blässe. »Eine faszinierende Möglichkeit«, sagte er. »Haben Sie irgendeine Ahnung, wo sich die Reliquien befinden könnten?«
    »Wir fangen bei einem bekannten Schiffswrack in der Nähe einer Ortschaft namens Pissouri an. Aber wie Sie ja selbst wissen, zweitausend Jahre alte Hinweise sind schwer zu finden.«
    »In der Tat. Na ja, ich fürchte, ich muss mich jetzt beeilen. Es war mir eine Freunde, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben, Mr. Pitt, und viel Glück bei Ihrer Suche.«
    »Vielen Dank. Und sagen Sie doch Summer kurz guten Tag, wenn Sie hinausgehen.«
    »Das werde ich gerne tun.«
    Diese Absicht hatte Bannister natürlich nicht. Er ging schnell den Korridor hinunter, gelangte in die Kirche und fand auf der gegenüberliegenden Seite einen Nebenausgang. Dann trat er ins Sonnenlicht hinaus und schlich vorsichtig bis zum Innenhof, wo er Summer dabei entdeckte, wie sie gerade ein Wandfresko eingehend studierte. Er wartete noch, bis sie ihm den Rücken zuwandte, dann eilte er leise über das Gelände und erreichte die obere Treppe, ohne gesehen zu werden.
    Als er die Treppe hinunterstürmte, stolperte er ganz unten beinahe über den Bettler, bevor er zu seinem Wagen kam. Er lenkte ihn zügig die gewundene Straße hinunter bis zur Schnellstraße, wo er an die Seite fuhr und hinter einer Gruppe Johannisbrotbäume parkte. Dort saß er, wartete und hielt Ausschau nach Dirk und Summer.
    Sekunden nachdem Bannister den Parkplatz des Klosters verlassen hatte, startete ein weiterer Wagen. Der Fahrer fuhr bis zur Treppe und wartete, während der schmutzige Bettler aufstand und sich auf den Beifahrersitz schwang. Als er den Hut abnahm, entblößte der Bettler eine lange Narbe an seinem rechten Unterkiefer.
    »Schnell«, trieb Zakkar den Fahrer an. »Lass ihn bloß nicht aus den Augen.«
89
    Summer stand gerade auf der anderen Hofseite, als Dirk aus dem Kloster herauskam.
    »Na, wie war’s im Pfadfinderclub?«, fragte sie mit einem Unterton von Bitternis.
    »Nicht so lustig, wie du vielleicht geglaubt hast.«
    »Hattest du Glück?«
    Dirk berichtete, was er über die Geschichte der Kirche und das Schicksal des Wahren Kreuzes erfahren hatte.
    »Ich habe den Historiker des Hauses kennen

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