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Wunder wie diese

Wunder wie diese

Titel: Wunder wie diese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Buzo
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meinem.
    »Das war guter… ähm.« Ich wies auf meine Nase. »Guter Stoff.«
    »Ja, nicht schlecht.«
    »Ich geb dir ein paar Dollar dafür.«
    Sie steht aber ziemlich nah, dachte ich eben noch. Da steckte sie auch schon ihre Hände in die Vordertaschen meiner Jeans und zog mich zu sich heran, küsste mich gierig mit offenem, nach Rauch schmeckendem Mund.
    Mein gepeinigter, nach Sex lechzender Körper reagierte unmittelbar auf den Druck in der Leistengegend. Wie ich schon mehrfach bemerkt habe, wirkt Donna wie eine Fünfunddreißigjährige im Körper einer Sechzehnjährigen, was sie gestern Nacht einmal mehr unter Beweis gestellt hat.
    Mit den Händen hatte sie innerhalb von Sekunden ihr Ziel in meinem Schritt ausgemacht und rieb und drückte daran.
    Chris, dachte ich schwach, von irgendwoher, weit weg, komm schon, du kannst doch nicht Sex mit einer Sechzehnjährigen haben. Du kannst noch aufhören.
    Aber dann packte sie meine Hände und schob sie unter ihr Shirt. Und von da an gab es kein Halten mehr. Wenn ein Mann erst mal ein paar Brüste zu fassen kriegt, kann er sich nicht mehr bremsen. Ganz besonders nicht, wenn er die besondere Kraft der Amphetamine spürt.
    »Was, wenn einer kommt?«, flüsterte ich ihr zu.
    »Darum geht’s doch, Chris«, sagte sie in voller Lautstärke.
    »Nein«, sagte ich und wies auf die Tür, »hier hereinkommt.«
    »Das werden sie schon nicht«, sagte sie.
    Im Nachhinein kann ich mir gut vorstellen, dass sie das mit Bianca abgesprochen und Bianca die Tür im Auge behalten hat. Donna öffnete auch noch die anderen Knöpfe meiner Jeans mit entnervender Zielsicherheit und rückte meine Boxershorts so zurecht, dass sie mich ohne Stoff anfassen konnte. Ich küsste sie noch mal, bevor sie sich auf den teuren cremefarbenen Teppich kniete. Ich umklammerte den Rand des Billardtischs und sah hinaus auf den Hafen und die Lichter auf der Brücke.
    Und so kam es, dass Donna an mir unaussprechbare Akte vollzog und anschließend ich an ihr. Und zwar bis in die frühen Morgenstunden, im Billardzimmer der Villa am Hafen.
    Und jetzt sitze ich ein bisschen in der Klemme.
    Zoe ist gerade zum Abendessen eingetroffen. Ich hör mal besser auf. Ich hab absolut keinen Appetit.
    12. Juni
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nichts von Donna will. Ich muss heute Nachmittag arbeiten, genau wie sie, deshalb lasse ich mir bis dahin besser was einfallen. Vielleicht bietet sich in ihrer Pause die Gelegenheit zu reden, falls ich dann auch Pause habe. Es gibt da noch etwas: Wenn du eine von Biancas Gefolginnen ablehnst, lehnst du damit auch Bianca ab. Ich frag mich, ob das irgendwelche Auswirkungen haben wird. Aber ich hab keine Angst vor ihr und das weiß sie auch. Es bedeutet nur, dass ich Donna nicht einfach links liegen lassen kann, wie ich es mit Deli-Georgia gemacht habe. Ich muss mir was einfallen lassen. Ich schreibe später, wie’s gelaufen ist.
    23 Uhr
    Es stellte sich heraus, dass ich mir gar keine Gedanken hätte machen müssen. Vielleicht kann die kleine Donna ein Wir-müssen-uns-mal-unterhalten schon meilenweit im Voraus riechen und es ist ihre besondere Gabe, peinlichen Situationen aus dem Weg zu gehen? Oder aber ich habe, weil sie noch so jung ist, fälschlicherweise daraus geschlossen, dass sie sentimental sein und mit mir Händchen haltend durch die Gegend laufen wollen würde, nach dem, was Samstag gelaufen ist. Selbst wenn, hat sie das ziemlich cool hingekriegt.
    Am Anfang der Schicht hat sie mir kurz zugenickt, als wäre nichts passiert. Als ich merkte, dass sie ihre Pause nahm, hab ich meine ebenfalls auf acht Uhr gelegt. Sie lehnte draußen beim Diensteingang an der Hauswand und rauchte. Manche Leute nutzen ihre Pausen, um was zu essen, nicht so Donna.
    »Hey«, sagte sie.
    »Hey«, antwortete ich. »Wie geht’s dir?«
    »Super. Und dir?«
    »Mir geht’s auch gut.«
    Sie nickte, legte den Kopf in den Nacken und blies den Rauch aus.
    »Hmmm, Donna«, sagte ich. »Wegen Samstagnacht…«
    »Vergiss es«, sagte sie sehr bestimmt, ohne mich dabei anzusehen.
    »Was denn?«
    »Lass uns nicht von Samstagnacht anfangen, okay?« Sie warf ihre Zigarette auf den Boden und trat sie mit ihrem schwarzen Stiefel aus. »Bis später«, sagte sie und ging wieder hinein.
    Und das war’s. Was für eine Last fiel mir von den Schultern. Ich hob ihre Kippe auf, warf sie in den Mülleimer und ging ebenfalls wieder rein. Amelias Kasse war geschlossen. Ich fand sie im Belegschaftsraum mit einer Tasse Tee und einem

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