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Wunder wie diese

Wunder wie diese

Titel: Wunder wie diese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Buzo
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    Also gut, hier der Grund, warum ich mich nach der Party gestern so schäme.
    Es war wie immer ein Vergnügen, in der Villa von Biancas Eltern am Hafen abzuhängen. Ed und ich fuhren nach der Arbeit mit dem Bus hin.
    »Was ist mit Alana?«, fragte ich ihn, als wir in Rose Bay ausstiegen. Alana hat es ernsthaft auf Ed abgesehen. Ed zuckte nur die Schultern.
    Wir gingen schweigend nebeneinanderher. Ich habe mich in letzter Zeit öfter mal gefragt, ob Ed vielleicht schwul ist. Ich hatte einen plötzlichen Anflug von Mut und Vertrauen in unsere Freundschaft und sprach ihn geradeheraus darauf an.
    »Ed, bist du schwul?«
    Er wandte sich mir zu, sah mich mit geröteten Augen an und schüttelte den Kopf.
    »Wie sieht’s denn mit dir und Donna aus?«, gab er spitz zurück.
    »Donna?«
    »Donna«, entgegnete er ruhig. »Sie ist scharf auf dich. Das hast du doch wohl gemerkt.«
    »So verzweifelt bin ich nun auch wieder nicht«, sagte ich. »Ich bin einsam und ich bin geil, aber so notgeil nun auch wieder nicht.«
    »Sie hat was.«
    »Findest du wirklich? Oder meinst du damit vielleicht, sie hat jede Menge Schmuck, Piercings und Gehabe?«
    Ed zuckte wieder mit den Schultern.
    »Deine Entscheidung«, sagte er nur.
    Wir gingen schweigend weiter.
    »Amelia kommt heute Abend nicht, oder?«, sagte er listig.
    »Amelia? Nee. Bianca hat sie bestimmt nicht eingeladen.«
    »Das hätte sie vielleicht, wenn du was gesagt hättest.«
    »Ich bezweifle es. Sie vermutet, völlig zu Recht, dass die Kleine zu viel weiß.«
    »Zu viel worüber?«
    »Zu viel über Bianca. Dass sie eine leere, verwöhnte Hippie-Neureiche ist, die es genießt, die Kleinen so zu manipulieren, dass sie stets eifrig ihr Ego polieren.«
    Ed lachte.
    »Du sprichst hier von unserer Gastgeberin.«
    »Ich weiß, ich fühl mich auch echt mies.«
    »Bist du scharf auf Amelia?«, fragte Ed nun in dem gleichen ganz bewusst ruhigen Tonfall, den ich gewählt hatte, als ich ihn fragte, ob er schwul sei.
    Ich lachte. »Bin ich scharf auf sie?«
    »Bist du’s?«
    »Sie ist ganz schön jung.«
    »Antworte auf die Frage.«
    Ich kämpfte. Ich schwankte.
    »Ja. Nein. Irgendwie schon. Theoretisch, wohlgemerkt!«
    »Na klar.«
    Wir bogen in Biancas Straße ein.
    Bianca hatte Jeremy und Alana eingespannt, in einem riesigen, glänzenden Shaker Cocktails zu mixen. Sie machte die Runde mit einem großen Krug voll mit was auch immer die beiden da gerade gemischt hatten.
    Ich verschwendete keine Zeit, um mich in eine angenehm angeheiterte Stimmung zu versetzen. Ich hatte sogar eine halbwegs zivilisierte Unterhaltung mit Kathy. Sie sah umwerfend aus in einem dieser gekreuzten Tops, das ihr hübsches Schlüsselbein und diese perfekten Brüste zur Geltung brachte, die ich niemals anfassen werde.
    »Wie läuft’s bei deinem Schulpraktikum?«, fragte ich sie.
    »Ganz okay. Das ist jetzt schon meine vierte Woche und es nervt langsam«, sagte sie lachend. »Aber na ja, es ist in Ordnung.«
    Oh Mann!, dachte ich. Sie kann es schon jetzt nicht mehr erwarten, einen finanziell wohlsituierten Mann zu finden, der sie heiratet, damit sie nicht mehr arbeiten muss. Ich nehme an, sie hat sich nur für Grundschullehramt entschieden, weil es unverfänglich und sogar anziehend auf die Bankertypen wirkt, die nichts weiter wollen, als eine hübsche, pflegeleichte Frau, die sich um Haus und Kinder kümmert und die Geschäftspartner an-, aber nicht erregt. Grundschullehrerin – eine passende Beschäftigung für eine junge Dame, natürlich nur bis zum ersten Kind. Danach dreht sich alles nur noch um Markenkinderwagen, Peter-Pan-Kindergärten, Mutter-und-Kind-Gruppen im Centennial Park und Picknick-Ausflüge mit dem Geländewagen über die unwegbaren Pisten nach South Head.
    »Bist du gerade mit jemandem zusammen?«, fragte sie säuselnd und leert dabei ihr Glas Maracuja-Caipiroska.
    »Der alte Chris, den wir alle kennen?«, entgegnete ich. »Nein, der doch nicht. Und du?«
    »Ja, um ehrlich zu sein. Ich bin jetzt mit einem von der Uni zusammen. Kennst du James Lyon?«
    James Lyon, James Lyon. Kommt mir irgendwie bekannt vor. Er ist einer aus der Clique, mit der sie immer vor der Bücherei zusammen rumhängt. Bin ihm ein paar Mal in der Uni-Bar begegnet. Er studiert BWL im letzten Semester. Hat bereits eine Anwärterstelle bei PricewaterhouseCoopers. Er ist ziemlich groß, einer von der Sorte Alphamännchen. Ja, er könnte sehr gut der Auserwählte sein. Viel Glück dem jungen Paar. In Wahrheit heißt das

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